Wetter Winter 2016/17 - Wetterprognose vom 13. Dezember

| M. Hoffmann
Heute und auch am Mittwoch sind etwa nördlich der Mainlinie noch gelegentliche Niederschläge zu erwarten, ab Donnerstag setzt sich aber bis zum Wochenende hoher Luftdruck durch und lässt die Grundströmung auf östliche Richtungen drehen. So nimmt die Neigung zu Nebel- und Hochnebelfelder zu, es bleibt aber die meiste Zeit über trocken. Je nachdem wie sich die Sonne gegen den Nebel und Hochnebel durchsetzen kann, steigen die Temperaturen auf +1/+5 Grad, bzw. +4/+8 Grad, wobei die tieferen Werte meist über Ostdeutschland anzutreffen sind (Details s. Wetter Dezember 2016).

Die Großwetterlage zeigt sich am 4. Advent mit einer dominierenden Hochdruckbrücke, welche sich von den Azoren über Mitteleuropa bis über das östliche Europa erstrecken kann. Gleichzeitig sorgt der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland für die Produktion weiterer, teils kräftiger Tiefdrucksysteme, welche in Richtung Mitteleuropa streben, dort aber noch vom Hochdrucksystem blockiert werden können.

Im Zeitraum vom 17./19. Dezember verändert sich an der vom hohen Luftdruck dominierten Wetterlage voraussichtlich wenig, während im Zeitraum vor Weihnachten das amerikanische Wettermodell eine neue Variante berechnet. Mit ansteigender Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik kann sich zum 20./21. Dezember ein Tiefdruckgebiet mit einem Kerndruck von 945-955 hPa zwischen Grönland und Island positionieren, was das Hochdrucksystem über Mitteleuropa dazu anregt, sich über dem skandinavischen Raum zu verlagern. In Folge daraus kann die Hochdruckbrücke kurzzeitig unterbrochen werden, was ein Tiefdrucksystem dazu nutzt, sich über die Mittelmeerregion zu positionieren. Das ist dahingehend interessant, als dass sich im Verbund mit hohem Luftdruck über Skandinavien und einem sich weiter intensivierenden Tiefdrucksystem über der Mittelmeerregion über Deutschland eine östliche Grundströmung einstellen könnte, was die Tageswerte nahe an die 0 Grad Grenze absinken lassen kann. Je nach Position des Mittelmeertiefs wären auch für entsprechende Niederschläge im Zeitraum vom 20./22. Dezember nicht auszuschließen. Die berechneten Tageswerte liegen am 21. Dezember zwischen -2/+2 Grad und am 22. Dezember zwischen -1/+3 Grad im überwiegend nasskalten Bereich. Entsprechende Niederschläge könnten etwa oberhalb 200-500 Meter als Schnee niedergehen.

Das europäische Wettermodell stützt die Berechnung des amerikanischen Wettermodells nicht und positioniert das Hochdrucksystem im Bereich zwischen Deutschland und dem östlichen Europa in einer von Süd nach Nord verlaufenden Hochdruckachse. So würde sich am bestehenden - zu Nebel und Hochnebel neigenden - Wettercharakter bei mäßig milden Temperaturen bis zum 22. Dezember wenig verändern.

Wie wahrscheinlich ist eine möglich nasskalte Variante des amerikanischen Wettermodells mit Schneeoptionen ab den mittleren Lagen? Die Kontrollläufe zeigen, dass es sich bei den oben beschrieben Berechnungen um eine kältere Variante handelt. Die Mehrheit der Kontrollläufe stützt bis zum 22. Dezember eine hochdruckdominerte Wetterlage bei mäßig milden Temperaturen, was in etwa der Simulation des europäischen Wettermodells entspricht. Das Temperaturspektrum liegt am 19. Dezember zwischen -5/+10 Grad (Mittelwert: +1 Grad über dem Osten, sonst bei +3 Grad) und am 22. Dezember zwischen -7/+9 Grad (Mittelwert: +0/+1 Grad über dem Osten, sonst +2/+3 Grad).

Mit anderen Worten sind die Berechnungen des amerikanischen Wettermodells weniger wahrscheinlich, sie bestätigen aber, dass eine Hochdruckdominanz zum heutigen Stand kurz vor, oder gar über Weihnachten keinesfalls als gesichert angesehen werden kann. Welche Möglichkeiten sich hieraus alles für das Wetter an Weihnachten ergeben können, klären wir gegen 17:00 Uhr in einem weiteren Wettertrend u.a. auch mit den Chancen auf weiße Weihnachten 2016.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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