Wetter Herbst - Winter 2016/17 - Wettertrend vom 6. Oktober
Bis einschließlich Sonntag bleibt der Wettercharakter mit meist starker Bewölkung und zeitweiligen - meist leichten - Niederschlägen und kühlen Temperaturen typisch herbstlich. Erst ab Montag kann sich vermehrt hoher Luftdruck bemerkbar machen, so dass mit einer östlichen Strömung sich zwar an den kühlen Temperaturwerten nichts ändert, aber zumindest die Niederschlagsneigung nachlassen und die Chance auf ein paar Sonnenstrahlen ansteigen kann. Betrachtet man die zu erwartenden Niederschlagssummen bis einschließlich Dienstag, so liegt der Schwerpunkt der Niederschläge mit 6-12 l/m² über den östlichen Landesteilen (an der Ostseeküste sind auch bis 20-30 l/m² möglich), während nach Westen mit 0,5-6 l/m² weniger an Niederschlag erwartet wird (s. Wetter Oktober).
Die Ursache für den typisch herbstlichen Grundcharakter ist ein Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum, dessen Einfluss sich nicht bis auf Deutschland ausweiten kann, so dass - Strömungsbedingt - ein Tiefdrucksystem über dem östlichen Europa zeitweilig das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz beeinflussen kann.
Das amerikanische Wettermodell berechnet im Zeitraum vom 11./19. Oktober eine anhaltende Hochdruckdominanz im Bereich zwischen Skandinavien, Island und England. Je nach Position des Hochdrucksystems können sich unterschiedliche Wetterentwicklungen ergeben.
Eine der Varianten ist, dass das Hochdrucksystem über Skandinavien vom 12./17. Oktober von den sich vom Atlantik her nähernden Tiefdrucksystemen auf seinen südlichen Gradienten "unterwandert" werden kann. Das sind typische Konstellationen, welche zu einer sog. Vb-Wetterlage, bzw. einem Mittelmeertief führen können. Deutschland, Österreich und die Schweiz würden nach dieser Variante in eine mäßig warme, aber auch feuchte Südwest- bis Südströmung gelangen können, was die Niederschlagserwartung ansteigen lassen kann.
Die zweite Variante zeigt sich in der Form, als dass das Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum bestehen bleibt und sich sogar noch weiter stabilisieren und seinen Einflussbereich bis auf Deutschland ausweiten kann. In Folge dieser Variante kommt es zu einer sog. "Patt-Situation", bei der Deutschland zwischen die Fronten eines Tiefdrucksystems über der Mittelmeerregion und des Hochdrucksystems liegen kann. In Folge dessen wäre über dem Süden mit einer höheren Niederschlagsneigung als über dem Norden bei durchaus Jahreszeit-typischen Temperaturen zu rechnen.
In der dritten Variante verlagert das Skandinavienhoch seine Position allmählich nach Westen in Richtung Island/England, so dass Deutschland, die Schweiz und Österreich auf der östlichen Seite des Hochdrucksystems gelangen können. In Folge daraus dreht das Strömungsmuster auf nordwestliche Richtungen, was neben einem unbeständigen und windigen Wettercharakter auch zu kühlen Temperaturen führen kann.
Das europäische Wettermodell stützt weitestgehend die zweite Variante, so dass das Hochdrucksystem seine Dominanz auf das Wetter über dem nördlichen Europa erhalten und Deutschland somit in einer östlichen Grundströmung verbleiben kann.
Welche der Varianten ist für das zweite Oktober-Drittel am wahrscheinlichsten? Es sei an dieser Stelle kurz angemerkt, dass ein Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum eine "Störung" gegenüber dem normalen Zirkulationsmuster (West-Ost) darstellt. Das macht eine Wetterprognose mit zunehmender Lebensdauer des Hochdrucksystems ungenau, da es im Detail auf die Position des Hochdrucksystems ankommt. Als Beispiel: weicht das Hoch nach Westen aus, so ist mit einem eher kühlen und wechselhaften Wettercharakter zu rechnen, während es sich nach Osten verlagert sich eine milde bis warme Grundströmung aus südlichen Richtungen einstellen kann. Nicht selten verlagert sich aber ein Skandinavienhoch im weiteren Verlauf nach Westen.
Die Kontrollläufe stützen im Zeitraum vom 11./20. Oktober eine schwache bis mäßige Niederschlagserwartung über Deutschland bei einem Temperaturniveau, welches sich den Jahreszeit-typischen Werten wieder annähern kann. Zum Vergleich: aktuell liegen die Mittelwerte etwa um 3/5 Grad unter dem "Normalwert". Betrachtet man die Luftdruckentwicklung, so liegt der Luftdruck am 8. Oktober zwischen 1020 hPa und 1023 hPa und verändert sich mit 1017 hPa bis 1019 hPa nur geringfügig. Möchte man dies interpretieren, so schwächt sich das Hochdrucksystem über Skandinavien im Verlauf des zweiten Oktober-Drittels langsam ab und die Tiefdruckausläufer könnten vermehrt auf Deutschland, Österreich und die Schweiz übergreifen. Übrigens gab es letztes Jahr um den 11. Oktober herum den ersten Schnee in höheren bis teils auf mittleren Lagen hinab über Deutschland. Das ist in diesem Jahr nicht zu erwarten, zeigt aber auch, wie unterschiedlich die Wetterentwicklungen sein können, da im letzten Jahr - fast zur gleichen Zeit - sich über dem skandinavischen Raum ein Hochdrucksystem ausbilden konnte und im Verbund mit einem Tief über der Barentssee kühle Luftmassen nach Süden befördern konnte.
Nun bekommen wir aufgrund der Tatsache, dass sowohl das erste, als auch zweite Oktober-Drittel zu kühl/kalt ausfallen könnte die Frage gestellt, ob das Auswirkungen auf den Winter haben kann? Der Oktober hat eine durchschnittliche Temperatur gemäß des vieljährigen Mittelwertes (1961-1990) von +9 Grad und vergleicht man dies mit den Jahren, wo der Oktober deutlich zu kalt ausfiel (im Mittel 5,5/8,5 Grad), so ergibt sich mit einem Verhältnis von 45/55 keine eindeutige Signifikanz für einen zu warmen oder zu kalten Winter. Und ein zu warmer September wie wir ihn dieses Jahr hatten, hat dieser Auswirkungen auf den Winter? Der September hat eine durchschnittliche Temperatur von +13,3 Grad. Pickt man sich die Septembermonate heraus, welche im Bereich zwischen +14/+16 Grad im zu warmen Bereich lagen, so zeigt sich mit einem Verhältnis von 55/45 ebenfalls kaum eine Signifikanz. Betrachtet man die Septembermonate, welche deutlich zu warm ausfielen (>+16 Grad ähnlich wie der September 2016), so zeigt sich auch hier mit einem Verhältnis von 54/55 keine eindeutige Richtung. Zusammenfassend: ein zu warmer September oder ein zu kalter Oktober lassen keinen Rückschluss über einen zu warmen oder zu kalten Winter zu. Interessant ist aber die Betrachtung von einem zu warmen September mit einem nachfolgend normalen bis zu kalten Oktober. Hier zeigt sich ein Verhältnis von etwa 70/30 für einen normalen bis zu kalten Winter. Kann man das selber nachlesen, bzw. rechnen? Das kann man unter dem folgenden Link zu der Zeitreihe der Lufttemperatur Deutschland gerne machen.
Geht es nach dem aktuellen Wettertrend des Langfristmodells, so zeigt sich die Temperaturabweichung im Oktober mit -1/+0,5 Grad im normalen bis leicht zu kühlen Bereich. Die Wintermonate von Dezember bis Februar werden aber mit einer durchschnittlichen Abweichung von +1/+2 Grad im zu milden bis zu warmen Bereich simuliert.
Die Ursache für den typisch herbstlichen Grundcharakter ist ein Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum, dessen Einfluss sich nicht bis auf Deutschland ausweiten kann, so dass - Strömungsbedingt - ein Tiefdrucksystem über dem östlichen Europa zeitweilig das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz beeinflussen kann.
Das amerikanische Wettermodell berechnet im Zeitraum vom 11./19. Oktober eine anhaltende Hochdruckdominanz im Bereich zwischen Skandinavien, Island und England. Je nach Position des Hochdrucksystems können sich unterschiedliche Wetterentwicklungen ergeben.
Eine der Varianten ist, dass das Hochdrucksystem über Skandinavien vom 12./17. Oktober von den sich vom Atlantik her nähernden Tiefdrucksystemen auf seinen südlichen Gradienten "unterwandert" werden kann. Das sind typische Konstellationen, welche zu einer sog. Vb-Wetterlage, bzw. einem Mittelmeertief führen können. Deutschland, Österreich und die Schweiz würden nach dieser Variante in eine mäßig warme, aber auch feuchte Südwest- bis Südströmung gelangen können, was die Niederschlagserwartung ansteigen lassen kann.
Die zweite Variante zeigt sich in der Form, als dass das Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum bestehen bleibt und sich sogar noch weiter stabilisieren und seinen Einflussbereich bis auf Deutschland ausweiten kann. In Folge dieser Variante kommt es zu einer sog. "Patt-Situation", bei der Deutschland zwischen die Fronten eines Tiefdrucksystems über der Mittelmeerregion und des Hochdrucksystems liegen kann. In Folge dessen wäre über dem Süden mit einer höheren Niederschlagsneigung als über dem Norden bei durchaus Jahreszeit-typischen Temperaturen zu rechnen.
In der dritten Variante verlagert das Skandinavienhoch seine Position allmählich nach Westen in Richtung Island/England, so dass Deutschland, die Schweiz und Österreich auf der östlichen Seite des Hochdrucksystems gelangen können. In Folge daraus dreht das Strömungsmuster auf nordwestliche Richtungen, was neben einem unbeständigen und windigen Wettercharakter auch zu kühlen Temperaturen führen kann.
Das europäische Wettermodell stützt weitestgehend die zweite Variante, so dass das Hochdrucksystem seine Dominanz auf das Wetter über dem nördlichen Europa erhalten und Deutschland somit in einer östlichen Grundströmung verbleiben kann.
Welche der Varianten ist für das zweite Oktober-Drittel am wahrscheinlichsten? Es sei an dieser Stelle kurz angemerkt, dass ein Hochdrucksystem über dem skandinavischen Raum eine "Störung" gegenüber dem normalen Zirkulationsmuster (West-Ost) darstellt. Das macht eine Wetterprognose mit zunehmender Lebensdauer des Hochdrucksystems ungenau, da es im Detail auf die Position des Hochdrucksystems ankommt. Als Beispiel: weicht das Hoch nach Westen aus, so ist mit einem eher kühlen und wechselhaften Wettercharakter zu rechnen, während es sich nach Osten verlagert sich eine milde bis warme Grundströmung aus südlichen Richtungen einstellen kann. Nicht selten verlagert sich aber ein Skandinavienhoch im weiteren Verlauf nach Westen.
Die Kontrollläufe stützen im Zeitraum vom 11./20. Oktober eine schwache bis mäßige Niederschlagserwartung über Deutschland bei einem Temperaturniveau, welches sich den Jahreszeit-typischen Werten wieder annähern kann. Zum Vergleich: aktuell liegen die Mittelwerte etwa um 3/5 Grad unter dem "Normalwert". Betrachtet man die Luftdruckentwicklung, so liegt der Luftdruck am 8. Oktober zwischen 1020 hPa und 1023 hPa und verändert sich mit 1017 hPa bis 1019 hPa nur geringfügig. Möchte man dies interpretieren, so schwächt sich das Hochdrucksystem über Skandinavien im Verlauf des zweiten Oktober-Drittels langsam ab und die Tiefdruckausläufer könnten vermehrt auf Deutschland, Österreich und die Schweiz übergreifen. Übrigens gab es letztes Jahr um den 11. Oktober herum den ersten Schnee in höheren bis teils auf mittleren Lagen hinab über Deutschland. Das ist in diesem Jahr nicht zu erwarten, zeigt aber auch, wie unterschiedlich die Wetterentwicklungen sein können, da im letzten Jahr - fast zur gleichen Zeit - sich über dem skandinavischen Raum ein Hochdrucksystem ausbilden konnte und im Verbund mit einem Tief über der Barentssee kühle Luftmassen nach Süden befördern konnte.
Nun bekommen wir aufgrund der Tatsache, dass sowohl das erste, als auch zweite Oktober-Drittel zu kühl/kalt ausfallen könnte die Frage gestellt, ob das Auswirkungen auf den Winter haben kann? Der Oktober hat eine durchschnittliche Temperatur gemäß des vieljährigen Mittelwertes (1961-1990) von +9 Grad und vergleicht man dies mit den Jahren, wo der Oktober deutlich zu kalt ausfiel (im Mittel 5,5/8,5 Grad), so ergibt sich mit einem Verhältnis von 45/55 keine eindeutige Signifikanz für einen zu warmen oder zu kalten Winter. Und ein zu warmer September wie wir ihn dieses Jahr hatten, hat dieser Auswirkungen auf den Winter? Der September hat eine durchschnittliche Temperatur von +13,3 Grad. Pickt man sich die Septembermonate heraus, welche im Bereich zwischen +14/+16 Grad im zu warmen Bereich lagen, so zeigt sich mit einem Verhältnis von 55/45 ebenfalls kaum eine Signifikanz. Betrachtet man die Septembermonate, welche deutlich zu warm ausfielen (>+16 Grad ähnlich wie der September 2016), so zeigt sich auch hier mit einem Verhältnis von 54/55 keine eindeutige Richtung. Zusammenfassend: ein zu warmer September oder ein zu kalter Oktober lassen keinen Rückschluss über einen zu warmen oder zu kalten Winter zu. Interessant ist aber die Betrachtung von einem zu warmen September mit einem nachfolgend normalen bis zu kalten Oktober. Hier zeigt sich ein Verhältnis von etwa 70/30 für einen normalen bis zu kalten Winter. Kann man das selber nachlesen, bzw. rechnen? Das kann man unter dem folgenden Link zu der Zeitreihe der Lufttemperatur Deutschland gerne machen.
Geht es nach dem aktuellen Wettertrend des Langfristmodells, so zeigt sich die Temperaturabweichung im Oktober mit -1/+0,5 Grad im normalen bis leicht zu kühlen Bereich. Die Wintermonate von Dezember bis Februar werden aber mit einer durchschnittlichen Abweichung von +1/+2 Grad im zu milden bis zu warmen Bereich simuliert.