Wetter Herbst Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 9. September

| M. Hoffmann
Die kommenden Tage bleiben bis zum Mittwoch hochdruckdominiert, so dass bei einer nur schwachen Niederschlagsneigung die Temperaturen sich vielfach im Bereich zwischen +24/+28 Grad, örtlich auch bis über +30 Grad bewegen können. Somit hat der September wohl mehr Sommertage am Stück als dass das im Juni oder Juli der Fall war (s. Wetter September).

Wie lange hält sich die außergewöhnliche "Hitzewelle" im September noch? Bereits in den letzten Tagen zeigte sich in den Simulationen der Wettermodelle eine Abschwächung der Hochdruckblockade Mitteleuropa, so dass die Tiefdrucksysteme langsam vermehrt das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz beeinflussen könnten. Gelingt der Durchbruch der atlantischen Frontalzone und sorgt mit frischen Wind für kühlere Temperaturen und einem unbeständigen Wettercharakter?

Das amerikanische Wettermodell berechnet im Zeitraum vom 15./22. September einen Verbleib der Hochdrucksituation über Deutschland, Österreich und der Schweiz. So schwächst sich das Hochdrucksystem nur am kommenden Wochenende vorübergehend ab, so dass die lokale Schauer- und Gewitterneigung etwas ansteigen kann, von einer Veränderung der Großwetterlage kann aber nach dieser Berechnung nicht ausgegangen werden. So liegt das Hochdrucksystem relativ stabil im Bereich zwischen den Azoren, der Mittelmeerregion und reicht mit seinem nördlichen Ausläufer bis über den skandinavischen Raum, so dass sich die Tiefdrucksysteme im Bereich zwischen dem östlichen Kanada, Grönland und Island in einem sehr engen und nördlichen Bereich sich bewegen. Die Temperaturen bleiben nach dieser Simulation stets auf einem für die Jahreszeit deutlich zu hohem Niveau.

Ob das so kommen mag, kann zu heutigen Stand noch in Frage gestellt werden, dient aber durchaus als Trendwechsel gegenüber den letzten Tagen, welcher in den kommenden Stunden genauer beobachtet werden muss. Entweder kippt die Simulation wieder zurück, oder das Hochdrucksystem schafft es tatsächlich die bisherige Wetterlage zu erhalten (Erhaltungsneigung). Das europäische Wettermodell berechnet zum 14./15. September einen höheren Tiefdruckeinfluss auf Deutschland, Österreich und der Schweiz, bevor zum Wochenende von Westen her langsam wieder ein Hochdruckkeil des Azorenhochs bemerkbar machen kann - nichtsdestotrotz wird es nach dieser Simulation spürbar kühler aber nicht kalt werden.

Die Kontrollläufe stützen die Variante des amerikanischen Wettermodells nicht und senken das Temperaturniveau im Zeitraum vom 16./23. September langsam aber stetig auf ein Jahreszeit-typisches Niveau ab. Gleichzeitig erhöht sich die Niederschlagswahrscheinlichkeit ab dem 16. September, was für den Durchbruch der atlantischen Frontalzone bis nach Mitteleuropa spricht. Das Temperaturspektrum liegt am 16. September zwischen +15/+30 Grad (Mittelwert: +24/+26 Grad über dem Süden, Osten und Norden und bei +22 Grad über dem Westen) und am 23. September zwischen +12/+26 Grad (Mittelwert: +17/+18 Grad).

Das Langfristmodell simuliert die Temperaturabweichung im September mit +1/+2 Grad weitgehend im zu warmen, jedoch mit +0,5/+1 Grad über dem Westen und Nordwesten im "nur" leicht zu warmen Bereich. So wird der September über dem Westen und Nordwesten etwas kühler als in den Tagen zuvor berechnet, was an dem möglicherweise bevorstehenden Wetterwechsel liegen mag. Nichtsdestotrotz beträgt der aktuelle Temperaturüberschuss knapp +4,3 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert und wird sich in den kommenden Tagen eher noch nach oben orientieren. Da müsste es im letzten September-Drittel schon ordentlich abkühlen, dass über dem Westen und Nordwesten ein Temperaturüberschuss von +0,5/+1 Grad erreicht werden könnte. Für Oktober liegt die berechnete Abweichung zwischen +0,5/+1 Grad im leicht zu warmen und im November mit -0,5/+0,5 Grad im weitgehend normalen Bereich. Für den Winter bleibt das Langfristmodell seinen Simulationen der vergangenen Wochen treu und berechnet die Abweichung der Temperaturen gegenüber dem vieljährigen Mittelwert mit +0,5/+2 Grad im leicht zu warmen bis zu warmen Bereich. Tendenziell könnte der Norden auch etwas kühler als der Süden ausfallen.

Das Langfristmodell des Deutschen Wetterdienstes berechnet den Herbst 2016 (September, Oktober und November) mit einer Wahrscheinlichkeit von 21 Prozent zu kalt, 35 Prozent normal und 44 Prozent zu warm.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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