Wetter im Winter 2015 - Wetterprognose vom 23. Januar

| M. Hoffmann
Der Winter kann sich am kommenden Wochenende ab den mittleren Lagen weitgehend manifestieren, wobei die Schneefallgrenze bereits zum Wochenstart wieder etwas ansteigen kann. Der Grund für die nasskalte Witterung ist das Azorenhoch, welches sich über dem Atlantik in "Kugelrunder" Form positioniert, so dass die Gradienten über Mitteleuropa eine nordwestlich ausgerichtete Strömungsrichtung haben. Geht es nach beiden Wettermodellen, so bleibt der Kaltluftzustrom zwischen dem östlichen Kanada und Neufundland in Takt, so dass die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik weiter anhalten kann. Fraglich ist zum heutigen Stand, welche Intensität die Tiefdrucksysteme erreichen werden. Je nachdem ergeben sich im Zeitraum zwischen dem 27./31. Januar zwei unterschiedliche Varianten. Sind die Tiefdrucksysteme entsprechend stark, so verläuft die Zugbahn zumeist über Island bis nach Skandinavien. Dort wo die Gradienten zwischen Tief und Hoch komprimiert werden, kommt es zu sog. Randtiefentwicklungen, welche bis Ende Januar auch milde Luftmassen nach Deutschland führen können (+1/+8 Grad). Sind die Tiefdrucksysteme hingegen schwächer, so gelingt es dem Hoch sich weiter nach Norden aufzustellen, so dass der Temperaturcharakter weiterhin im nasskalten Bereich verbleiben kann (-1/+4 Grad). Welche der Varianten ist wahrscheinlicher? Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt bspw. am 30. Januar zwischen -2/+7 Grad (Mittelwert: +1 Grad im Osten, +3 Grad im Süden und Westen und +4 im Norden). Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-1/+5) / zu warm (>+5) liegen am 30. Januar bei 20/60/20. Die Tiefdruckentwicklung ist in einigen der Kontrollläufe als recht imposant zu bezeichnen und ermöglichen Entwicklungen sowohl in die winterliche, als auch in eine milde Richtung. Somit bestätigt sich der Trend der letzten Tage hinsichtlich der Unsicherheiten, welche mit einem möglichen Polarwirbelsplitt zusammenhängen. Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so zeigt sich zum Ende Januar ein splittähnlicher Zustand, bei der die Achse zwischen der Beaufortsee und dem ostsibirischen Meer verläuft. Somit wird der Kaltluftwirbel über Kanada/Grönland weiter unterstützt, was zu dieser dynamischen Wetterentwicklung Ende Januar führen kann. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so tendiert die Achse in Richtung Grönland, bzw. europäischen Nordmeer, was zu einer schwächeren Tiefdruckdynamik führen kann. So lange die Positionen der Wettersysteme am Polarwirbel nicht klar sind, bleiben Veränderungen in der mittelfristigen Vorhersage in den kommenden Tagen wahrscheinlich - aus diesem Grund erfolgt heute Abend gegen 20:50 Uhr an dieser Stelle eine Aktualisierung der Wetterprognose zum Wetter im Winter. Die nächste Aktualisierung erfolgt gegen 17:00 Uhr in einem neuen Witterungstrend zum Wetter im Februar.
Update:
Geht es nach dem amerikanischen Wettermodell, so ist die Milderung im Zeitraum zwischen dem 27./31. Januar bei weiten nicht mehr so tiefgreifend, wie es heute tagsüber simuliert wurde. Statt mild bleibt es nun bis Ende Januar überwiegen nasskalt mit winterlichen Optionen oberhalb etwa 500 Meter. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so verläuft die Tiefdruckachse weiter im Norden, so dass Deutschland in den Bereich der Randtiefentwicklung gelangen kann. In Folge daraus können mit kräftigen - teils stürmischen - Winden aus westlichen Richtungen zwischen dem 28./31. Januar milde Luftmassen nach Deutschland geführt werden. Für Anfang Februar zeigt sich in den Simulationen erneut die Tendenz einer veränderten Zirkulationsstruktur. Beide Wettermodelle lassen das Azorenhoch gen Norden in Richtung Grönland "aufkeilen", so dass das Tiefdruckzentrum bei Skandinavien nach Süden in Richtung Mittelmeer "austrogen" kann. In Folge daraus meridionalisiert sich das Strömungsmuster über Mitteleuropa in eine Nord-Süd Richtung, was teils winterliche Verhältnisse bis in tiefere Lagen zum Ergebnis haben kann. Deutlich wird das anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (-1/+5) / zu warm (>+5), welche am 31. Januar bei 45/55/0 und am 3. Februar bei 70/30/0 liegen. Zusammenfassend ist eine winterliche Wetterlage zum Monatswechsel eine ernstzunehmende und zwischenzeitlich auch wahrscheinliche Option.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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