Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 5. Oktober

| M. Hoffmann
Im Verlauf der kommenden Woche setzt sich die teils sehr warme Südwestwetterlage durch, so dass von Südost nach Nordwest die Niederschlagswahrscheinlichkeit und auch Intensität eine zunehmende Tendenz hat. Darüber hinaus simuliert das amerikanische Wettermodell zum 10. Oktober einen neuerlichen Warmluftschub, so dass die Temperaturen voraussichtlich auf +23/+27 Grad ansteigen können. Im Zeitraum zwischen dem 11./13. Oktober kann das Tief weiter nach Osten vorankommen, so dass die Niederschläge auch den Südosten und Osten erreichen können. Das sich Deutschland direkt im Grenzverlauf zwischen hohen und tiefen Luftdruck befindet, bleibt eine Detailvorhersage noch unsicher, da wenige Kilometer Systemverschiebung entscheidend für trockenes und warmes, oder kühles und wechselhaftes Wetter ein kann. Zum heutigen Stand verläuft die Grenze vom 11./13. Oktober zwischen Schwarzwald und Dresden. Im Zeitraum zwischen dem 14./16. Oktober verlagert das Tief bei England seine Position nach Skandinavien, was als erstes Indiz für einen herbstlicheren Wettercharakter gewertet werden kann. Warum? Mit einer Verlagerung nach Skandinavien hat nicht nur das bisweilen dort ansässige Hochdrucksystem ausgedient, sondern auch das Zirkulationsmuster erfährt eine Veränderung - zwar bleibt es nach den heutigen Simulationen weitgehend meridional ausgerichtet, allerdings verändert sich die Strömungsrichtung langsam von Süd-Nord nach Nord-Süd. Dieser "Umbau" geht dabei nicht schlagartig von statten, sondern wird nach dem amerikanischen Wettermodell in Etappen bis zum 20. Oktober geschehen - die ersten frostigen Nächte wären demnach im Zeitraum zwischen dem 15./20. Oktober nicht auszuschließen. Da europäische Wettermodell simuliert einen ähnlichen Verlauf, allerdings wiederholt sich das meridionale Zirkulationsmuster mit einer Süd-Nord Ausrichtung um den 14./15. Oktober mit einen kräftigen Tiefdruckwirbel bei England erneut, so dass teils wechselhaftes Wetter bei relativ warmen Temperaturen das Ergebnis daraus sein kann. Welche der Varianten ist wahrscheinlicher - Wiederholungsneigung oder Umstellung der Großwetterlage? Rein statistisch betrachtet ist ein Kaltlufteinbruch zwischen dem 18./25.Oktober nicht außergewöhnlich. Geht es nach den Kontrollläufen, so ist ein "Kaltlufteinbruch" weniger wahrscheinlich und dennoch zeigt der Temperaturtrend im Zeitraum zwischen dem 12./15.Oktober einen Trend zur Normalisierung, was gegenüber den hohen Temperaturen der kommenden Woche für viele als "Kaltlufteinbruch" gewertet werden kann - jedoch sind Tageswerte zwischen +10/+15 Grad für Mitte Oktober etwas normales. Im Zeitraum zwischen dem 15./20. Oktober simulieren die Kontrollläufe wieder einen leicht positiven Temperaturtrend, bei der sich die Mittelwerte zwischen +14/+17 Grad einpendeln können. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist zwischen dem 7./13. Oktober im Süden, Westen und Norden höher als im Osten und Südosten, darüber hinaus zeigt sich eine nachlassende Niederschlagswahrscheinlichkeit. Zusammenfassend simulieren die Wettermodelle zur Monatsmitte durchaus eine Möglichkeit zur Veränderung des Zirkulationsmusters, wahrscheinlicher ist aber zum heutigen Stand eine Wiederholungsneigung (~40 Prozent warm, ~35 Prozent normal, ~25 Prozent kühl). Das Langfristmodell zeigt für die beiden Herbstmonate Oktober und November einen gegenüber den langjährigen Mittelwerten zu warmen Temperaturverlauf bei einer normalen Niederschlagserwartung, welche im Oktober eine leicht zu trockene und im November eine leicht zu nasse Tendenz hat. Und für die Wintermonate? Hier hat sich kaum etwas verändert: alle drei Wintermonate werden mit einer positiven Niederschlagserwartung simuliert. Der Dezember hat dabei eine normale (Trend auch leicht zu kalt), der Januar und Februar leicht zu warme Temperaturtendenz.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)

Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

Mach mit!

Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.

Kontakt zu uns