Wetter im Winter 2012/13 - Wetterprognose vom 17. Dezember

| M. Hoffmann
Eine Wettervorhersage über das kommende Wochenende hinaus zu machen bleibt schwierig, dennoch sind die Komponenten klar strukturiert: kräftiges Tiefdruckzentrum auf dem Atlantik und einen sibirischen Hochdrucksystem, welches seinen Weg in Richtung Skandinavien fortsetzt. Der Faktor, der eine Wettervorhersage so schwer macht ist der, dass Deutschland zwischen beiden Systemen liegt. So simulieren heute das europäische und amerikanische Wettermodell zum kommenden Wochenende eine Grenzwetterlage von Nordwest nach Südost etwa entlang einer Linie Köln - Nürnberg verlaufend mit entsprechendem Dauerfrost zwischen -5/0 Grad, südlich davon bleibt es noch mild, am Sonntag aber auch hier weitestgehend Dauerfrost. Schnee fällt zu heutigen Stand lediglich am Samstag etwa südlich des Mains in Lagen oberhalb 500 Meter. Diese Wettervorhersage kann bereits heute Abend bereits wieder Makulatur sein, wenn sich die Grenze von mild zu kalt wieder verschiebt. Was aber zeigen die Wettermodelle grundsätzlich - eher Winterwetter oder mildes Westwindwetter? Auch diese Frage bleibt schwer zu beantworten, da die Zugrichtung des kräftigen Tiefdrucksystems auf dem Atlantik unterschiedlich simuliert wurde, bzw. wird. Am wahrscheinlichsten steht heute die Option zu nasskalten, kurzzeitigen Südwest- bis Westwindwetter (48%). Was zeigen die Kontrollläufe - gibt es hier einen Wettertrend? Ja, wenn man so will - 11 von 24 Simulationen zeigen Westwindwetteraktivität nach dem 26. Dezember. Und was macht der Polarwirbel? Der sieht weiterhin etwas "gedrückt" aus - Sein Schwerpunkt liegt am 24. Dezember weiterhin im östlichen Sibirien, hat aber zudem einen Teilschwerpunkt in Richtung europäisches Nordmeer zwischen Grönland und der Barentsee - von der Beringsee her schiebt sich weiterhin ein Hochdrucksystem Richtung Polmitte, was den Polarwirbel wohl weiterhin in seiner verschobenen Position belässt. Welche Auswirkungen hat das auf unser Wetter? Hierin liegt eine Begründung für die Unsicherheiten - die Wellenbewegungen werden stärker - Deutschland könnte auf der milden Vorderseite oder kalten Rückseite liegen - für heute ist es zumindest die warme Vorderseite. Heute Abend gibt es das zwischenzeitlich gewohnte Update dieser Wetterprognose.
Update
Der Wettertrend geht nach den weihnachtlichen Feiertragen immer mehr zu nasskaltem Wetter über. Das sibirische Hoch wird zunehmend schwächer und hat dem Anrennen der Tiefdrucksysteme aus dem Westen nichts mehr entgegenzusetzen. Was hat das zu Folge? Spielt sich dieses Szenario exakt so ab wie von den Wettermodellen simuliert, dann wird das in Deutschland bis zum Jahreswechsel wohl eine Westwindwetterlage zur Folge haben mit Temperaturen zwischen +1/+6 Grad und zeitweiligen Niederschlägen, welche auf der Rückseite eines Tiefdrucksystems durchaus auch mal als Schnee niedergehen können. Wie hoch liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Westwindwetterlage nach Weihnachten? Diese kann man zum heutigen Stand - nach Durchsicht aller zur Verfügung stehenden Wettermodelle - auf rund 60% gesetzt werden.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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