Wetterprognose: Ein Wetterumschwung kündigt sich an
Der Sommer macht sich in den kommenden Tagen über Deutschland bemerkbar, doch wird er nicht lange bleiben. Zu stark sind die Störeinflüsse eines in sich zusammenbrechenden Polarwirbels. Die Frage, die sich aber stellt - ist in diesem Zusammenhang nochmals mit einem markanten Temperatursturz zu rechnen?
Ungewöhnlich warme Luftmassen erreichen Deutschland in den kommenden Stunden und lassen die Temperaturen bis einschließlich dem 1. Mai auf +20 bis +25 Grad und örtlich auf bis +29 Grad ansteigen. Der Sommer macht sich bemerkbar, doch trotz einer zunächst zunehmenden Sonnenscheindauer ist nicht mit einem stabilen Wettercharakter zu rechnen - eher das Gegenteil wird der Fall sein.
Kräftige Schauer und Gewitter über dem Süden
Verantwortlich für die Zufuhr der sommerlich warmen Luftmassen ist ein Trog, welcher zwischen England und Frankreich nach Süden zieht und ab dem 2. Mai damit beginnt, ein Hoch über Skandinavien zu unterwandern. So bleibt bei Temperaturen von +22 bis +28 Grad der sommerliche und trockene Wettercharakter über der Nord- und Osthälfte zunächst erhalten. Von Süden dehnen sich jedoch dichte Wolken aus und sorgen für kräftige Schauer und örtliche Gewitter. Ein regional erhöhtes Potential unwetterartiger Wetterereignisse lässt sich von Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag nicht ausschließen. Mit entsprechender Niederschlagstätigkeit können die Temperaturen auf +15 bis +20 Grad zurückgehen. Regnet es länger andauernd, sinken die Werte unter die +15 Grad-Marke ab. Wer es genauer wissen möchte - Wetter Mai.
Ein Sommerhoch über Deutschland
Vor ein paar Tagen hatten wir einmal die These einer Südwestwetterlage aufgestellt, welche ihre Berechtigungen hatte. Seit gestern verstärken sich die Signale hierfür und heute wird die Ausdehnung eines Hochdruckrückens in Richtung Mitteleuropa - von beiden Vorhersage-Modellen - bestätigt.
Sowohl die Prognose der Amerikaner - als auch Europäer - berechnen bis zum 9. Mai (Christi Himmelfahrt; Vatertag) eine Hochdruckzone mit Kern - je nach Vorhersage-Modell - zwischen Frankreich und Skandinavien.
Beide Vorhersagen hätten einen überwiegend trockenen und sonnigen Wettercharakter zur Folge. Unterschiede gibt es lediglich in der Temperaturprognose. Die Amerikaner berechnen sommerliche +20 bis +25 Grad und örtlich bis +27 Grad, während die Europäer mit +16 bis +22 Grad die Temperaturen mehr im Jahreszeit-typischen Bereich verankern. Beide Modelle aber berechnen keinen weiteren Durchbruch kalter Luftmassen, was Eisheilige - zum aktuellen Stand - wenig wahrscheinlich macht.
Polarwirbel ist noch nicht am Ende
Der Polarwirbel bricht zwar im Moment vollständig in sich zusammen, doch ist das nicht damit gleichzusetzen, dass dieser von jetzt auch nachher nicht mehr das Wetter beeinflussen kann. Vielmehr sorgt das Auseinanderdriften der aufgesplitterten Cluster für Verwerfungen entlang der Polarfront, was eine stabile Wetterentwicklung erneut infrage stellt.
Instabiles Frühlingswetter
In der Theorie besteht zwar die Möglichkeit, dass sich die Hochdruckzone weiter stabilisiert und das Wetter im Mai mehr in Richtung Sommer drängt, doch wahrscheinlicher ist das Übergreifen der Cluster entweder in Richtung England oder Skandinavien. Beide Varianten drängt die Hochdruckzone zurück und eine Beeinflussung des Wetters über Deutschland ist sehr wahrscheinlich.
So ist im Zeitraum vom 11. bis 14. Mai wieder mit einer zunehmenden Schaueraktivität zu rechnen. Da sich die Tiefdrucksysteme mehrheitlich nördlich und westlich von Deutschland befinden, verweilen die Temperaturen mit +20 bis +25 Grad im frühsommerlichen Bereich und können in Schauernähe auf bis +15 Grad zurückgehen.
Auf den Punkt gebracht: Frühling, Frühsommer oder Sommer?
Geht es nach der Berechnung beider Vorhersage-Modelle, wird von allem etwas dabei sein. Ein sommerlicher Start in den Mai, ein Rückfall in den Frühling mit einer nachfolgend frühsommerlichen Witterung und einem sommerlichen Ansatz. Fakt ist - der Polarwirbel fliegt auseinander
und mit ansteigendem Sonnenstand wird sich mehr und mehr ein sommerlicher Ansatz durchsetzen können. Die Frage ist nur, wie schnell das vonstattengehen wird.
Was wahrscheinlich ist
Die Kontrollläufe sind noch uneinheitlich und bestätigen zunächst einmal eine Temperaturanomalie von bis +8 Grad, welche über dem Süden und Westen bis zum 2. Mai und über dem Norden und Osten mit einer Anomalie von bis +4 Grad noch bis zum 6. Mai andauern kann.
Die Kontrollläufe stützen die Prognose der Amerikaner einer sommerlichen Wetterentwicklung nicht. Stattdessen bestätigt sich eine Temperaturentwicklung, welche mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad über dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 im zu warmen Bereich liegen kann. Das entspricht einem Temperaturniveau von +16 bis +21 Grad und liegt zwischen Frühling und Frühsommer.
Die Niederschlagstätigkeit ist vom 2. bis 6. Mai über dem Süden und Westen mäßig und über dem Osten und Norden leicht erhöht. Überdies schwächen sich die Niederschlagssignale weiter ab und im Zeitraum vom 9. bis 14. Mai zeigt sich mit einer zunehmenden Wahrscheinlichkeit eine trockene Witterung. Schaun mer mal.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
5. Mai | +8 bis +23 Grad |
+14 bis +18 Grad |
9. Mai | +9 bis +26 Grad |
+17 bis +19 Grad |
14. Mai | +6 bis +27 Grad |
+16 bis +18 Grad |