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Wettervorhersage: Bis Pfingsten ansteigendes Unwetterpotential

| M. Hoffmann
Wetterwechsel an Pfingsten

Spannende Zeiten stehen beim Wetter bevor. Ein Tief trogt nach Süden aus und lässt das Potential unwetterartiger Wetterereignisse bis Pfingsten ansteigen.

Sonne, Wolken und ein paar Regentropfen. Ein schwaches Niederschlagsband dehnt sich in der Nacht von Nord nach Süd aus und erreicht zum Nachmittag - unter Auflösungserscheinungen Baden-Württemberg und Bayern. Viel an Regen ist nicht zu erwarten und südlich der Linie von Köln und Dresden bleibt es weitgehend trocken, während über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zum Nachmittag ein paar Schauer für Abwechslung sorgen können. Zwischen den Schauern zeigt sich die Sonne für längere Zeit. Außer über Baden-Württemberg und Bayern - dort kann das Wolkenband den Sonnenschein für längere Zeit eintrüben. Der Wind kommt stark böig aus nordwestlichen Richtungen und kann über den Küsten von Nord- und Ostsee stürmisch auffrischen. Die Temperaturen gehen auf +14 bis +18 Grad zurück und können nach Süden bis +22 Grad erreichen.

Sonne, Wolken und ein paar Schauer

Am Wochenende kommt es bei starker bis wechselnder Bewölkung zu gelegentlichen Schauern, die am Samstag vermehrt über der Nordhälfte und am Sonntag über der Südhälfte aktiv sind. Im Stau der Alpen können die Schauer länger andauernd ausfallen, doch ist nicht mir viel Niederschlag zu rechnen. Der Wind kommt am Samstag kräftig und über Norddeutschland in Böen stürmisch aus nordwestlichen Richtungen und schwächt sich am Sonntag allgemein ab. Die Temperaturen erreichen +14 bis +18 Grad und mit einer längeren Sonnenscheindauer können bis +20 Grad möglich sein.

Warme Luft aus Südwest

Die Grundströmung dreht zum Start in die neue Woche auf südwestliche Richtungen und führt wärmere Luftmassen nach Deutschland. Die Temperaturen erreichen am Montag +15 bis +20 Grad und zum Dienstag sind bis +23 Grad möglich. Bei schwachen Windbewegungen wechseln sich Sonne und Wolken ab und der eine oder andere Schauer ist nicht auszuschließen, die am Montag über der Nordhälfte und am Dienstag entlang des Alpenraums ihren Schwerpunkt haben können.

Das Wetter bis Pfingsten

Damit überhaupt erst wärmere Luftmassen nach Deutschland geführt werden können, bedarf es eines Tiefdrucksystems, das bis zum 3. Juni über England nach Süden austrogt und an seiner Ostflanke (Tiefdrucksysteme drehen sich gegen den Uhrzeigersinn) die warmen Luftmassen nach Norden führt. Damit wird auch schnell klar, dass es sich nicht um eine stabile Wetterlage handeln wird und so sind vom 1. bis 4. Juni immer wieder Schauer zu erwarten, die regional von kräftigen Gewittern begleitet werden können. Die Temperaturen erreichen am 1. Juni +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad und pendeln sich bis zum 3. Juni auf +22 bis +26 Grad ein. Bei Gewitteraktivität kühlt es unter die +20 Grad-Marke ab.

Ansteigendes Unwetterpotential

Noch eine Problematik zeigt sich in der Wetterentwicklung bis Pfingsten. Die Luftmassen sind nicht nur feuchtwarm, sondern auch labil geschichtet. Das Tief selbst trennt warme von kühlen Luftmassen und führt so zu einem explosiven Gemisch, was das Potential von Unwetter bis Pfingsten ansteigen lassen kann.

Der große Knall an Pfingsten?

Abwarten. Die Großwetterlage hat sich in den letzten Tagen in den Wetterprognose der Vorhersagemodelle mehrfach geändert. Von einem ursprünglichen Kaltlufteinbruch mit Tageswerten von +10 bis +15 Grad ist nicht mehr viel übrig und die Großwetterlage wandelt sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in eine schwül-warme Gewitterlage. Abzuwarten ist es vor allem auch deshalb, da sich Tiefdrucksysteme gerne nach Osten bewegen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich das Tief nach Deutschland ausdehnt und so für einen markanten Wetterwechsel sorgen kann.

Abwarten auch vor dem Hintergrund, dass das Tief bei England an seiner Vorderseite das Hoch über der Mittelmeerregion dazu anregen kann, nach Norden aufzukeilen und damit das Tief zu blockieren. Anstatt einer Abkühlung würde die Luft direkt aus Afrika nach Deutschland gelangen und im Zusammenspiel mit dem Hoch eine hochsommerliche Wetterlage optionaler Hitze ermöglichen kann. Man sieht, dass der Wetterfahrplan für das Pfingstwetter im weitesten Sinne steht, doch noch mit ein paar Fragezeichen versehen ist.

Wir haben die zwei gängigsten Varianten einmal dem Mittelwert aller Kontrollläufe gegenübergestellt und schnell wird klar, dass eine Südwestkomponente zu Pfingsten eine größere Rolle spielen könnte.

Links die Pattsituation mit einem erhöhten Unwetterpotential zu Pfingsten, in der Mitte die heiße Südwetterlage und rechts der Mittelwert aller Kontrollläufe mit einer südwestlichen Ausrichtung der Grundströmung
Links die Pattsituation mit einem erhöhten Unwetterpotential zu Pfingsten, in der Mitte die heiße Südwetterlage und rechts der Mittelwert aller Kontrollläufe mit einer südwestlichen Ausrichtung der Grundströmung © www.meteociel.fr

Statistik: Was an Pfingsten zu erwarten ist

Betrachtet man die letzten 20 Jahre für den Zeitraum vom 5. bis 6. Juni, so lag der tiefste Durchschnittswert bei +10,1 Grad und der höchste bei +22,8 Grad. Der durchschnittliche Tageswert (ohne Nachtwerte) liegt bei +21,64 Grad. Betrachtet man die Niederschlagstätigkeit, so gab es in 45 Prozent der Fälle nennenswerten Niederschlag und zu 55 Prozent blieb es weitgehend trocken. Grundsätzlich neigte das Wetter in den letzten 20 Jahren am 5. und 6. Juni generell zu einer erhöhten Schauer- und Gewitterneigung.

In der Sonnenscheinbilanz gab es in 35 Prozent einen sonnigen und in 65 Prozent der Fälle einen bewölkten Tag.

Vergleich statistische Betrachtung der letzten 20 Jahre mit der aktuellen Pfingstprognose
  Statistik 20 Jahre Aktuelle
Pfingstprognose
Temperatur­spektrum
Pfingstsonntag und Pfingstmontag
+10,1 bis
+22,8 Grad
+11 bis
+28 Grad
Temperatur­mittelwert +21,64 Grad +17,0 bis
+19,0 Grad
Niederschlag 45 % Regen,
55 % trocken
Erhöhte Schauerneigung
Höchsttemperatur +35,0 Grad
(5. Juni 2015)
 
Tiefsttemperatur +0,0 Grad
(5. Juni 2006)
 

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