Wetter Winter 2016/2017 - Wettertrend vom 2. Februar, Aktualisierung 20:41 Uhr

| M. Hoffmann
Sowohl wie heute Nachmittag, als auch heute Abend berechnete das amerikanische Wettermodell die Ausdehnung des kontinentalen Hochdrucksystems in Richtung Skandinavien, was insbesondere über dem Norden und Osten von Deutschland zum 7. Februar kalte Luftmassen arktischen Ursprunges heranführen kann. Im Zeitraum vom 7./10. Februar positioniert sich zwischen der Nordsee, dem südlichen Skandinavien und Norddeutschland ein Kältepol, so dass die Temperaturen mit einer östlichen Grundströmung tagsüber verbreitet unter dem Gefrierpunkt liegen könnten. Lediglich über dem äußersten Westen und Südwesten könnten auch leicht positive Werte erreicht werden. Niederschläge sind aber nur vereinzelt und meist in leichter Form zu erwarten, was aber in den Gebieten mit Dauerfrost dennoch für eine Ausbildung einer dünnen Schneedecke bis in tiefere Lagen reichen könnte.

Vom 11./13. Februar versucht die atlantische Frontalzone weiter nach Osten voranzukommen, scheitert aber am Hochdrucksystem. In Folge daraus tropft ein Tiefdrucksystem von England über Frankreich in die Mittelmeerregion ab und unterbindet gleichzeitig die Ausbildung einer Hochdruckbrücke zwischen dem Kontinental- und dem Azorenhoch. So bleibt zwischen England und der Mittelmeerregion eine Lücke bestehen, welche weitere Tiefdrucksysteme ausnützen können. Das Hochdrucksystem wird "unterwandert". Gleichzeitig erhält das Hochdrucksystem aber den Kaltluftzustrom in Richtung Mitteleuropa aufrecht, teils mit extremer Kälte von unter -30 Grad in ca. 1.500 Meter, welche bis nach Finnland und die Ostsee vorankommen kann. Die Tiefdrucksysteme vom Atlantik kommend ziehen dabei im Zeitraum vom 13./17. Februar direkt über Deutschland hinweg, was einen weitgehend milden und äußerst unbeständigen Wettercharakter zur Folge haben könnte. Aber wie bereits seit Tagen erwähnt bleibt das Potential für eine Grenzwetterlage erhalten. Der einzige Unterschied gegenüber den letzten Simulationen ist der, dass die Tiefdruckrinne nun etwas weiter nördlicher Verläuft. Das kann in den nächsten Simulationen wieder ganz anders aussehen. Im Zeitraum vom 17./19. Februar ziehen die Tiefdrucksysteme nach Osten ab und leiten auf ihrer "Rückseite" den Zustrom arktischer Luftmassen nach Deutschland ein.

Das europäische Wettermodell berechnet eine ganz ähnliche Variante, wenngleich der Zustrom sehr kalter Luftmassen nicht berechnet wird. Statt aber die Tiefdrucksysteme über Deutschland hinwegziehen können, gelingt nach diesen Berechnungen der "Brückenschlag" zwischen dem Hoch über Skandinavien und dem Azorenhoch. Daraus könnten sich im Zeitraum vom 10./14. Februar eine ganze Reihe von Entwicklungsszenarien abspielen, welche sich im Spektrum von frühlingshaft mild bis hin zu tiefwinterlich befinden können.

Betrachtet man die Kontrollläufe, so verhält sich der sog. Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells fast exakt dem Mittelwert seiner Kontrollläufe - er repräsentiert sozusagen den Mittelwert. Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Varianten, welche deutlich kälter sind und einige Varianten, welche die Grenzwetterlage direkt über Deutschland berechnen. Anders Formuliert wird es im Detail sehr darauf ankommen, wie sich die Wettersysteme (vor allem das Kontinentalhoch) zueinander positionieren werden. Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5) gegenüber heute Nachmittag, so liegen diese am 12. Februar bei 50/40/10 (heute Nachmittag: 45/35/20) und am 17. Februar bei 30/15/55 (heute Nachmittag: 35/50/15). Vor allem zum Beginn des zweiten Februar-Drittels sind nasskalte bis winterliche Temperaturverhältnisse deutlich wahrscheinlicher als zu warme Varianten.

In der Berechnung des AO-Index zeigt sich mittlerweile keine Variante mehr im positiven Bereich, während der NAO-Index überwiegend neutral mit der Tendenz zu positiv berechnet wird. In der Animation des Polarwirbels zeigt sich sehr schön die "gestörte" Zirkulation, bei der der Kaltluftwirbel von Ost nach West in Richtung Mitteleuropa geführt wird. Kommt nicht allzu häufig vor und sowohl eine südlichere, als auch nördlichere Zugbahn wäre denkbar. Das macht den Wettertrend für die nächsten Tage im Detail weiterhin unsicher. Der Winter steht definitiv vor seinem Finale und noch ist offen, ob das ein fulminantes Finale oder nur eine "kühle Brise" wird.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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