Wetter Winter 2016/2017 - Wetterprognose vom 8. Januar, Aktualisierung 20:57 Uhr

| M. Hoffmann
Das amerikanische Wettermodell blieb tagsüber seiner vorherigen Simulationen treu und berechnete im Zeitraum vom 13./15. Januar eine nasskalte Nordwestwetterlage mit Schneeoptionen bis in tiefere Lagen und winterlichen Möglichkeiten ab den mittleren Lagen. Im Zeitraum vom 16./23. Januar verlagert sich das Hochdrucksystem von Frankreich über Deutschland bis über das östliche Europa, während vom Atlantik her kommend die Tiefdrucksysteme in Richtung Skandinavien wandern. Im Verbund beider Systeme würde sich über Deutschland, Österreich und der Schweiz eine mäßig milde Südwestwetterlage einstellen. Wie mild kann es werden? Berechnet werden bspw. für den 20. Januar Tageshöchstwerte über dem Nordwesten von +1/+5 Grad und über dem Südosten zwischen -1/+3 Grad. In den Nächten wäre nach dieser Variante vor allem über dem Süden mit mäßigen, teils über Schnee mit strengem Nachtfrost zu rechnen, während es über dem Norden weitgehend frostfrei bleiben könnte. Woran liegt das, dass es über dem Süden kälter als über dem Norden wäre? Das liegt an der Abstrahlung der Nacht, der fehlenden Durchmischung tagsüber und dem voraussichtlich fehlenden Sonnenschein aufgrund von Nebel und Hochnebel: "die Kälte produziert sich selbst", wenngleich der gesamte Wettercharakter weniger winterlich ist und die bis dahin möglicherweise vorhandene Schneedecke über den südlichen Landesteilen Tag für Tag bis in die mittleren Lagen abtauen lässt .

Das europäische Wettermodell berechnet im Zeitraum vom 9./12. die leichte Milderung über den südlichen Landesteilen und die mäßige Milderung über den Gebieten nördlich der Mittelgebirge, bevor zum 12./13. Januar von Nordwesten wieder kältere Luftmassen nach Deutschland geführt werden können. In tieferen Lagen meist nasskalt mit Optionen auf Schnee und ab ca. 300-500 Meter steigen die Chancen auf winterliche Verhältnisse an. Das Hochdrucksystem verlagert sich zum 16./17. Januar in Richtung Skandinavien, liegt aber in den Berechnungen von heute Abend etwas südlicher wie in den Berechnungen zuvor und kippt zum 18. Januar über Deutschland weg. In Summe sind im Zeitraum vom 13./18. Januar in Lagen oberhalb etwa 300-500 Meter Dauerfrost und wiederholte Niederschläge - teils bis in tiefere Lagen in Form von Schnee zu erwarten. Jedoch zeigt die südlichere Verlagerung des Hochdrucksystems heute Abend eine Abkehr der Skandinavienhoch Variante, welche den Winter bis in das letzte Januar-Drittel verlängert hätte können.

Die Kontrollläufe zeigen, dass der Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells vom 16./23. Januar weiterhin zu den wärmsten Varianten gehört und eine Differenz von 3-5 Grad gegenüber dem Mittelwert aufweist, welcher somit deutlich kühler als der Hauptlauf ist. So liegt das Temperaturspektrum am 16. Januar zwischen -6/+6 Grad (Mittelwert: +0 Grad über dem Süden, +2 Grad über dem Norden und Westen und -1 Grad über dem Osten) und am 23. Januar zwischen -8/+7 Grad (Mittelwert: +3 Grad über dem Westen und Norden, 0 Grad über dem Süden und -1 Grad über dem Osten). Zusammenfassend bleibt der Trend eines Jahreszeit-typischen Temperaturniveaus im nasskalten Bereich erhalten, wenngleich das amerikanische Wettermodell eine noch milder Variante in seinen Berechnungen hat.

Der Polarwirbel zeigt sich bis zur Monatsmitte wenig stabil und neigt entlang seiner Polarfront zu Wellenbewegungen, was über Mitteleuropa auch die kühleren Luftmassen im Zeitraum vom 13./16. Januar zuführen kann. Darüber hinaus zeigt sich eine langsam stabilisierende Tendenz ab. AO- Index wird im Zeitraum vom 8./20. Januar leicht positiv bis neutral bewertet, ebenso der NAO-Index. Zusammenfassend deutet vieles auf eine nasskalte Wetterphase nach dem 15. Januar hin, bei der winterliche Varianten den Lagen ab den mittleren Lagen ab ca. 500-700 Meter vorbehalten bleiben könnten. Varianten, welche den Hochwinter berechnen sind weniger geworden. Deutlicher zeigt sich das in den Verhältnissen der Kontrollläufe von zu kalt (<-2) / normal (-1/+4) / zu warm (>+5), welche am 18. Januar über dem Norden bei 25/35/40 und über dem Süden bei 50/40/10 und am 23. Januar über dem Norden bei 25/25/50 und über dem Süden bei 40/45/15 liegen können. Quo vadis hiems -Winter, welche Richtung schlägst du ein?

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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