Wetterprognose und Wettervorhersage
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In den letzten Simulationen bestätigte sich vor allem eines: eine Westwetterlage wird im letzten Februar-Drittel zunehmend unwahrscheinlicher. Die Wettermodelle lassen zwar eine kurzzeitige Westwetterlage mit Potential für Starkwindereignisse im Zeitraum 20./22. Februar zu, bei der es - je nach Simulation - auch deutlich wärmer werden kann, allerdings fehlt die weitere Unterstützung für eine nachhaltiger Westwindwetterlage. Der Grund hierfür ist das weit nach Norden "verschobene" Azorenhoch, welches auf seinen östlichen Gradienten zum einen die Nordwestwetterlage und zum anderen einen erneuten Cut-Off Prozess mit Trogansatz zulassen kann. In Folge daraus ist das Zirkulationsmuster nordwestlich bis nördlich orientiert, was jedoch (noch) nicht mit einer winterlichen Großwetterlage gleichzusetzen ist. Stattdessen ist vielmehr in den letzten Winter-Tagen mit einer nasskalten Witterung in tieferen Lagen mit einem erhöhten Potential für winterliche Wetterphasen ab den mittleren Lagen zu rechnen. Wie gesichert ist das? Geht es nach den Kontrollläufen, so bleibt der Entwicklungsspielraum zwischen nasskalten und auch milden Varianten erhalten. Schaut man auf das Temperaturspektrum, so können bspw. am 25. Februar Tageswerte zwischen -1/+10 Grad bei einem Mittelwert von +4/+5 Grad erreicht werden. Wie wahrscheinlich wäre ein Wintereinbruch bis in tiefere Lagen? Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6) liegen am 24. Februar bei 0/40/60 und am 29. Februar bei 5/25/70 und weisen ein nur sehr geringes Potential für eine winterliche Wetterentwicklung aus. Interessant ist die Entwicklung des AO-Index, welcher im Verlauf des letzten Februar-Drittels nochmals deutlich negativ berechnet wird und auf eine Instabilität des Polarwirbels hindeutet. Schaut man auf die Simulationen des Polarwirbels, so erkennt man deutliche Störeinflüsse der Hochdrucksysteme über Sibirien, Alaska, Grönland und Azoren auf den Polarwirbel und somit durchaus auch das Potential für einen Polarwirbelsplit aufweisen. Schaut man auf die Bodendruckkarten, so bestätigen sich die Unsicherheiten der kommenden Wetterentwicklung. Dabei liegt das Spektrum zwischen 980 hPa bis 1040 hPa und deutet die unsichere Positionierung von hohem und tiefen Luftdruck an. Vor dem Hintergrund wäre es nicht verwunderlich, wenn die Wettermodelle in den kommenden Tagen wieder etwas "sprunghafter" werden können. Wäre ein Polarwirbelsplit ungewöhnlich? Nein, und ist absolut typisch für den fortgeschrittenen Winter und zunehmend höheren Sonnenstand. Das bedeutet aber zeitgleich, dass die Tage des Winters so langsam gezählt sind.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.
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