Wetter Winter 2015/2016 - Wetterprognose vom 7. Februar

| M. Hoffmann
Stürmisch und regnerisch beginnt die kommende Woche am Rosenmontag und Faschingsdienstag, teils sind über exponierten Lagen auch schwere Sturmböen zu erwarten. Ab Aschermittwoch spielt der Wind zunehmend ein untergeordnete Rolle, während die Niederschlagsaktivität hoch bleibt und die Temperaturen in den nasskalten Bereich absinken können. Die Schneefallgrenze schwankt am Mittwoch und Donnerstag zwischen 500-900 Meter (Details s. Wetter Februar).

An dem insgesamt nasskalten und unbeständigen Wettercharakter wird sich bis zum 15. Februar wenig verändern.

Interessant bleibt der Ansatz beider Wettermodelle einer zunehmenden Meridionalisierung des Zirkulationsmusters auf Nord-Süd, Süd Nord, welches nach dem europäischen Wettermodell bis zum 17. Februar etwas stärker als nach den amerikanischen Wettermodell simuliert wird. Das amerikanische Wettermodell berechnet das meridionale Grundmuster erst im Zeitraum zwischen dem 17./21. Februar. Anders formuliert halten beide Wettermodelle an die für tiefere Lagen nasskalten Wetterentwicklung fest, während der Winter langsam von den höheren bis auf mittlere Lagen absinken könnte (600-900 Meter). Es tut sich also so langsam was in Sachen Umstellung der Großwetterlage.

Schaut man genauer hin, so stimmen beide Wettermodelle mit der Berechnung eines aufkeilenden Hochdrucksystems von den Azoren in Richtung Grönland überein, was der gestrigen Ausführung eines "Störimpulses" nahe kommt. Allerdings muss sich zeigen, wie stabil die im Ansatz gezeigte Hochdruckblockade auf dem Atlantik sein kann und ob letzten Endes der Hochdruckkeil nicht nach Osten "weg kippt", denn der Kaltluftzustrom über dem östlichen Kanada in Richtung Neufundland bleibt intakt.

Die Kontrollläufe stützen mehrheitlich ein nasskaltes Temperaturempfinden für das zweite Februar-Drittel, bei der die Höhentemperaturen in 1.500 Meter Höhe im Schnitt bei rund -2/-4 Grad liegen, was in tieferen Lagen zu Tageswerten zwischen +4/+6 Grad führen kann (~ 0,6/0,8 Grad je 100 Meter Höhenunterschied). Wann kommt Schnee? Die Rückkehr des Winters bleibt nach den Verhältnissen der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), welche am 17. Februar bei 5/35/60 und am 22. Februar bei 10/20/70 liegen, in tieferen und teils auch mittleren Lagen unwahrscheinlich. Zwar sind zwischendurch Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer auch in tieferen Lagen nicht auszuschließen - mit Winter hat das jedoch wenig gemeinsam.

Der sog. AO-Index wird im zweiten Februar-Drittel weiterhin im negativen Bereich berechnet, was auf Schwankungen (Instabilität) des Polarwirbels hindeutet. Das ist und bleibt ein Unsicherheitsfaktor in der Wetterentwicklung für das zweite Februar-Drittel, denn je nachdem wie sich das "Polarhoch" mit seinen Hochdruckachsen in Richtung Sibirien, Grönland oder Alaska entwickeln kann, können sich daraus komplett andere Wettersituationen ergeben. Erschwerend hinzu kommt die möglichen Auswirkungen des kräftigen Minor-Warmings in Stratosphärenhöhe auf die unteren Luftschichten, welches heute mit +8/+12 Grad seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht (Temperatursprung von -72 Grad um 80/84 Grad). Das ist schon sehr kräftig, jedoch gelingt die sog. Umkehr des Zonalwindes nicht, was aber eine Bedingung für ein Major-Warming ist. Potential hierfür bleibt jedoch weiterhin erhalten und kann erst in den kommenden Tagen bestätigt oder verworfen werden. Die nächste Aktualisierung erfolgt heute Abend an dieser Stelle gegen 21:00 Uhr in einem Update der Wetterprognose zum Wetter Winter.
Aktualisierung:
Das sog. Setup verändert sich zunehmend. Zwar bleibt die milde Sturmwetterlage bis einschließlich Dienstag bestehen, doch tendieren die Wettermodelle mehr und mehr zu einer nasskalten Witterungslage im Zeitraum 10./15., teils bis zum 20. Februar - die ganz milden Varianten spielen kaum eine Rolle mehr. Das bedeutet aber im Gegenzug auch, dass in tieferen Lagen mit winterlichen Verhältnissen zunächst einmal nicht zu rechnen ist, wobei kurze Schnee-, Schneeregen oder Graupelschauer nicht auszuschließen sind. Die Kontrollläufe bestätigen diesen Temperaturtrend schon einen geraumen Zeitraum und auch heute Abend zeigt sich die nasskalte Temperaturentwicklung bestätigt. Die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<-1) / normal (+0/+5) / zu warm (>+6), liegen am 17. Februar bei 10/55/35 (heute Mittag: 5/35/60) und am 22. Februar bei 10/40/50 (heute Mittag: 10/20/70). Ist das die in den letzten Tagen angedeutete "Sprunghaftigkeit"? Nein, denn die Mehrheit bleibt - wie heute Mittag auch - im normalen bis zu warmen Bereich. Winterliche Varianten spielen in tieferen Lagen weiterhin eine untergeordnete Rolle. Das kräftige Minor Warming n Stratosphärenhöhe hat heute seinen Höhepunkt überschritten und baut sich in den kommenden Tagen rasch ab. Ob darüber hinaus ein weiteres Warming erfolgen kann, bleibt fraglich wird aber von den Simulationen hin und wieder angedeutet.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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