Wetter im Herbst / Winter 2014/2015 - Wettertrend vom 29. Oktober

| M. Hoffmann
In den ersten November-Tagen simulieren heute beide Wettermodelle eine schwache Trogausbildung über Mitteleuropa, bei der Deutschland überwiegend auf der warmen Vorderseite liegt. Ein leicht wechselhafter Wettercharakter bei weiterhin für die Jahreszeit zu warmen Temperaturen wäre die Folge daraus. Letztlich entscheidet aber die genaue Position des Troges den Wettercharakter, welcher heute im Detail noch nicht geklärt ist. Darüber hinaus simuliert das amerikanische Wettermodell ein raschen "Rückfall" in ein altbekanntes südwestlich orientiertes Zirkulationsmuster (Erhaltungsneigung). Dabei baut sich im Zeitraum zwischen dem 7. bis 9. November vom westl. Russland, über Mitteleuropa bis über das westl. Mittelmeer eine Hochdruckbrücke auf, während über dem Atlantik zwischen Neufundland, Island und dem nördlichen Skandinavien die Tiefdrucksysteme weiterhin ihre Bahnen ziehen. Das Ergebnis wäre in Deutschland teils neblig-trübes Wetter, vielfach kann jedoch die Sonne bei Temperaturen um +10 Grad zum Vorschein kommen - die Niederschlagsneigung ist bei Südwestwetterlagen im Nordwesten generell höher als im Südosten einzustufen. Das europäische Wettermodell simuliert eine andere Entwicklung. Zwar ist auch hier im Zeitraum zwischen dem 1./6. November vielfach zu warmes Wetter zu erwarten, jedoch rückt nach dem europäischen Wettermodell kein Hochdruckrücken nach. Vielmehr positioniert sich die atlantische Frontalzone weiter südlicher und liegt bis zum 7. November bei England und kann zum 8. November Verbindung zu einem Mittelmeertief aufbauen, was über Deutschland zu einem wechselhafteren und kühlerem Wettercharakter führen kann. Die Wetterlage wäre demnach westlich orientiert, so dass der Wind auch wieder vermehrt eine Rolle spielen kann. Was ist wahrscheinlicher? Die Kontrollläufe zeigen nach dem deutlich zu warmen Wetterverlauf Anfang November eine langsame Normalisierung der Temperaturen bis zum 5. November, bleiben im Mittel aber um +1/+3 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert erhöht. Die Niederschlagsneigung ist vorhanden, jedoch weitgehend schwach ausgeprägt und von West nach Ost eine nachlassende Tendenz. Im Grundsatz spiegeln die Wettermodelle seit Tagen differenzierte Wetterprognosen wieder, bei der es im Kern um eine Veränderung des Zirkulationsmusters geht. Hierauf wollen wir in einer näheren Betrachtung zwischen Erhaltungsneigung und Ausgleichsverhalten in unserem zweiten Teil der Witterungsabschätzung zum Wetter im Winter heute Abend gegen 18:00 Uhr an dieser Stelle etwas näher eingehen (Erster Teil Witterungsabschätzung Winter: statistische Betrachtung).

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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