Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 1. Januar

| M. Hoffmann
Es bleibt bis zum 7. Januar bei der gewohnten Großwetterlage: windig, teils stürmisch, wechselhaft und mit Temperaturen zwischen +3/+8 Grad kann von "Hochwinter" keine Rede sein. Ändert sich das in naher Zukunft - kommt überhaupt noch der Winter? Seit Tagen wird mit Spannung beobachtet und spekuliert, was das sog. Warming in der Stratosphäre über dem Nordpol anrichten könnte. Reicht es aus, um die eingefahrene Großwetterlage mit ständigen Kaltluftausbrüchen vom östlichen Kanada bis nach Neufundland herunter - was für das windige und wechselhafte Wetter über Mitteleuropa verantwortlich ist - zu verändern? Ein Maßstab hierfür ist der sog. AO-Index, der im ersten Januar-Drittel zunehmend negativ simuliert wird. Das wäre schon einmal ein Anfang, da der AO-Index im wesentlichen den Zustand des Polarwirbels beschreibt. Ein Warming setzt i.d.R. dem Polarwirbel zu und schwächt diesen im weiteren Verlauf ab. Was passiert bei einem schwächeren Polarwirbel? Es gibt Spielraum für Alternativen. Man kann sich das Ganze in etwa wie eine Seifenblase vorstellen - ist alles im "Lot", so wirkt diese stabil, bläst man jedoch dagegen, so kommt die Blase in Schwingung. Setzt man dieses stark vereinfachte Beispiel auf die Polarfront um, kommt es zu sog. Wellenbewegungen die sich am Zustand des Jetstream gut erkennen lassen. Und was sagen die aktuellen Simulationen der Wettermodelle dazu? Die Wettermodelle haben Schwierigkeiten ein Warming abzubilden, da dessen reale Daten etwa 3-8 Tage zeitversetzt erfasst werden können - hier kann es also in den kommenden Tagen (6./12. Januar) durchaus zu Überraschungen in den Simulationen der Wettermodelle kommen. Der Jetstream zeigt jedenfalls von seinen derzeit beeindruckenden Windgeschwindigkeiten jenseits der 350 km/h ab dem 6. Januar verstärkte Wellenbewegungen. Anders formuliert: es tut sich langsam etwas. Ob das alles noch für ein winterliches Szenario im ersten Januar-Drittel reicht, bleibt abzuwarten. Das zweite, kräftigere Warming zwischen Kanada, Grönland und Skandinavien wird weiterhin simuliert, so dass man den Winter nicht abschreiben sollte.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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