Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 30. November

| M. Hoffmann
Der Nikolaus kommt am 6. Dezember auf jeden Fall mit dem Schlitten - die Frage ist nur, ob er Räder unter den Kufen braucht. Ob ein Wintereinbruch zwischen dem 5./6. Dezember stattfindet, ist - leider - auch heute nicht geklärt. Im Wettertrend bleibt die nasskalte Variante in tieferen Lagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 48 Prozent weiterhin dominierend, in höheren Lagen, so ab 500 Meter überwiegen mit 52 Prozent die winterlichen Optionen im Zeitraum zwischen dem 6./10. Dezember. Grundlegend unterscheiden sich die Simulationen der Wettermodelle, wobei das europäische Wettermodell seit Tagen das ein Blockadehoch auf dem Atlantik konstant berechnet und nicht davon abweichen mag - demnach "Vollwinter" bis in tiefere Lagen zwischen dem 6./10. Dezember, danach ist ruhigeres Hochdruckwetter möglich. Das amerikanische Wettermodell simuliert das Hoch auf dem Atlantik "flacher", so dass zwischen arktischer Kaltluft und relativ warmen Atlantikluft eine "Rennbahn" für Tiefdrucksysteme entsteht, die für Mitteleuropa richtig gefährlich werden kann. Die Windgeschwindigkeiten werden am 6. Dezember zwischen 70 bis 120 km/h simuliert, dazu gibt es peitschenden Regen aus westlichen Richtungen bei nasskalten Werten zwischen +1/+5 Grad. Egal welche Variante also kommt, der Nikolaus wird wohl erschwerte Bedingungen antreffen. Welches der beiden Varianten ist denn wahrscheinlicher? Das Schwankungsniveau des amerikanischen Wettermodells zeigt, wie komplex die kommende Wetterentwicklung ist. Der Grund hierfür liegt in der Ostwärtsverlagerung kalter Luftmassen von Grönland über das europäische Nordmeer. Erfahrungsgemäß tendieren jedoch kalte Luftmassen über dem Norden dazu, nach Süden auszubrechen - ein entsprechendes Hoch ist auf dem Atlantik auch in richtiger Position vorhanden. Betrachtet man die Randfaktoren, so sieht die Polarwirbelstruktur in den höheren Luftschichten weiterhin gut strukturiert aus, zwar nach Süden verschoben, aber im Kern mit bis zu -82 Grad gut ausgebildet. In Summe bedeutet das ein leicht positiven AO-Index. In den unteren Luftschichten geht es ordentlich zur Sache - immer wieder strebt hoher Luftdruck gen Nordpol und sorgt damit für eine weiter anhaltende Wellenbewegung entlang der Polarfront. Ein Indiz für einen Wintereinbruch liegt in einem neutral bis leicht negativ simulierten NAO-Index. Anders ausgedrückt liegt das Verhältnis zwischen Wintereinbruch und nasskaltem Wetter im Zeitraum zwischen dem 5./10. Dezember bei 55:45. Aufgrund der weiterhin bestehenden Unsicherheiten bleibt es in dieser Prognose bei einem Wettertrend - im Laufe des Abends wird es an dieser Stelle eine Aktualisierung geben.
Update:
Wenig Neues - europäisches Wettermodell mit winterlichen Verhältnissen bis in tiefere Lagen, das amerikanische Wettermodell mit einer nasskalten Lösung. Das amerikanische Wettermodell hatte am heutigen Tag seine Schwankungen, während das europäische Wettermodell klar seine Linie der letzten Tage beibehält. Kontrollläufe gehen klar in Richtung nasskalte Variante. Orkanoptionen sind für den 6. Dezember noch nicht vom Tisch.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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