Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 26. November

| M. Hoffmann
Die Wellenbewegungen entlang der Polarfront bleiben im ersten Dezember-Drittel stark bis mäßig ausgeprägt. Allein aus dieser Tatsache heraus ergibt sich eine Vielzahl an möglichen Wetterszenarien im Zeitraum zwischen dem 5./10. Dezember. Der Blick auf die Wettermodelle zeigt beim amerikanischen Wettermodell ein hin und her pendelndes Hochdrucksystem zwischen dem Atlantik und England, so dass Mitteleuropa mal in den Genuss von Rückseitenwetter, mal in den Genuss einer nasskalten Nordwestwetterlage kommt. Winter im Flachland ist demnach nur in kurzen Phasen möglich, da die Dynamik der Systeme für eine rasche Abwechslung sprechen. Anders ausgedrückt bleibt es nach dem amerikanischen Wettermodell - zumindest im Flachland - eher nasskalt. Das europäische Wettermodell sieht die Wellenbewegung noch ein Stück ausgeprägter, so dass sich hier ab dem 5./7. Dezember so etwas wie eine winterliche Lage bis ins Flachland ausbilden kann - ob das nachhaltig ist, muss noch abgewartet werden. Die Kontrollläufe bestätigen im wesentlichen einen leicht negativen Temperaturtrend und eine Zunahme an Niederschlägen im Zeitraum zwischen dem 4./10. Dezember. So liegt das Temperaturspektrum bspw. am 6. Dezember zwischen -3/+5 Grad und der Mittelwert liegt bei +2 Grad. Der Blick auf die Höhenkarten zeigt zum 5. Dezember einen sehr weit nach Süden verschobenen Polarwirbel. So liegt der Verlauf der -72 Grad Marke in der Stratosphäre direkt über Norddeutschland, was sich zwangsläufig ein paar Tage später in tieferen Luftschichten auswirken wird. Eine "zarte" Andeutung machen die Simulationen hinsichtlich eines Minor- oder Major Warmings in der Stratosphäre, dessen mögliche Entwicklung in den kommenden Tagen genauer beobachtet werden muss. Setzt sich bspw. ein Major Warming durch, so macht sich das sehr häufig etwas Zeitversetzt im Druckunterschied zwischen dem Islandtief und dem Azorenhoch bemerkbar (pos. oder neg. NAO-Index). Der NAO-Index wird für das erste Dezember-Drittel jedoch noch überwiegend neutral simuliert. Der aktive Kältepol verschiebt sich im Zeitraum zwischen dem 1./3. Dezember nach Osten über die Karasee, so dass im Osten die ersten Kaltluftausbrüche bis weit nach Süden über die Ukraine, das Schwarze Meer bis in die Türkei hinunter möglich sein werden. Im weiteren Verlauf werden auch in unteren Luftschichten die kalten Luftmassen nach Osten transportiert, so dass über Mitteleuropa weiterhin abwechslungsreiches bis turbulentes Wetter zu erwarten ist. Sollte der Transport der kalten Luftmassen stattfinden, so erhöhen sich die winterlichen Optionen über Mitteleuropa, da diese oftmals über Skandinavien nach Süden hin abtropfen. Sie sehen, es gibt ein breites Spektrum an Möglichkeiten und die dynamische Wetterlage macht es den Meteorologen nicht gerade einfach einen Blick in die Zukunft zu wagen. Aus diesem Grund erfolgt heute Abend gegen 20:00 Uhr eine Aktualisierung von diesem Wettertrend.
Update:
Weiterhin ist keine klare Struktur in den Simulationen. Im Trend ist zwischen dem 5./10. Dezember eine nasskalte bis in höheren Lagen winterliche Variante weiterhin wahrscheinlicher. Hochdruck wird in beiden Wettermodellen zum 2./4. September über Grönland simuliert - Ostwärtsverlagerung des aktiven Kältepols dann abgeschlossen. Temperaturspektrum am 6. Dezember zwischen -2/+5 Grad, Mittelwert +3 Grad.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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