Wetter im Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 12. November

| M. Hoffmann
Zwischen dem 15./17. November wölbt sich das Azorenhoch bei England auf und schließt sich in Form eines Hochdruckrückens kurzzeitig mit dem osteuropäischen Hochdrucksystem zusammen. Gleichzeitig tropft zum 14. November ein Tiefdrucksystem über das Mittelmeer ab, so dass es im Süden zeitweise stark bewölkt, sonst bei zähem Nebel teilweise den ganzen Tag trüb bleibt. Die Temperaturen steigen - je nach Sonnenscheindauer - auf +2/+8 Grad an und es bleibt überwiegend niederschlagsfrei. Am 18./19. November weicht das Azorenhoch in Richtung Westen aus, wobei das Tiefdrucksystem über dem Mittelmeer weiterhin erhalten bleibt - über Deutschland wird das Wetter mit +2/+6 Grad zunehmend nasskalt, wobei sich Niederschläge in Grenzen halten - vielmehr ist es besonders in den Gebieten südlich der Mittelgebirge der teils dichte Nebel, der mit etwas Sprüh- oder Nieselregen für etwas Niederschlag sorgen wird. Ab dem 20. November zeigen die Simulationen der Wettermodelle unterschiedliche Varianten. Das amerikanische Wettermodell zeigt zunächst ein Blockadehoch auf dem Atlantik, welches sich im weiteren Verlauf über England bis nach Skandinavien "legt". In Deutschland wäre bei solch einer Variante eine Ost-West Strömung bei teils zähem Nebel und Temperaturen zwischen +1/+6 Grad am wahrscheinlichsten. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so bleibt das Azorenhoch auf dem Atlantik und wölbt sich zum 18./20. November in Richtung Grönland auf - eine Atlantikblockade mit erhöhter Trogwahrscheinlichkeit über Mitteleuropa mit nasskaltem Wetter im Flachland und winterlichen Optionen in höheren Lagen ist bei dieser Konstellation am wahrscheinlichsten. Beide Varianten haben jedoch eines gemeinsam - ein Ende des sog. Westdrift. Ein Indikator hierfür ist der sog. NAO-Index, der nach dem 17. November zunehmend neutral bis negativ simuliert wird, was wiederum auf ein Aufwölben des Azorenhochs mit entsprechender Atlantikblockade hindeutet. Das Strömungsmuster der Kontrollläufe über Mitteleuropa ist zu 45 Prozent ein meridionales Nord - Süd Muster, aber eben auch die trüben und niederschlagsarmen Ost-West Varianten sind mit 28 Prozent nicht unwahrscheinlich. Das Temperaturspektrum zeigt am 18. November Werte zwischen +3/+10 Grad (Mittelwert +6 Grad) und am 22. November -1/+8 Grad bei einem Mittelwert von +4 Grad. Welche Wetterentwicklung ist denn nun im letzten November-Drittel zu erwarten? Um eine abschließende Schlussfolgerung aus den Simulationen zu ziehen muss abgewartet werden, wie sich das Hochdrucksystem verhalten wird. Betrachtet man das Strömungsmuster der Stratosphäre, so teilt sich der Jetstream über Mitteleuropa in eine nördliche und südliche Komponente auf, was auf eine Tendenz des gestörten Zirkulationsmuster hindeutet. Nasskalte Troglagen mit kurzfristigen Kaltlufteinschüben aus dem Norden bleibt aktuell die wahrscheinlichste Variante für das letzte November-Drittel.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2023 +13,1 +1,0 +0,0 44 l/m² - extrem zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +6,6 +2,1 +1,0 310 l/m² - zu trocken

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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