Wetter im Herbst / Winter 2013/2014 - Wettertrend vom 9. November

| M. Hoffmann
Bereits seit Tagen berichten wir über die zunehmende Turbulenz entlang der Polarfront. Der Grund hierfür war ein kräftiges Tief über der Bering-See, welches entsprechende Gegenreaktionen in Form von kräftigen Hochdrucksystemen ausgelöst hat. Die Stratosphäre gerät zunehmend - vereinfacht ausgedrückt - in eine Wellenbewegung, welche langsam von West nach Ost wandert. So bleibt das Wetter bis zum 15. November über Mitteleuropa wechselhaft, wobei sich der Grundcharakter des Wetters zunächst einmal beruhigt, wobei der Norden hin und wieder von Tiefdruckausläufern gestreift wird, während sich im Süden des Öfteren die Sonne blicken lassen kann. Gänzlich trocken wird es vom 11. bis zum 15. November nicht bleiben. So kommt es entlang der Küste zu Niederschlagssummen zwischen 10-15 l/m², in der Mitte zwischen 2-8 l/m² und im Stau der Alpen von 20-30 l/m². Die meisten Niederschläge werden im Verlauf des Donnerstag und Freitag erwartet. Die Temperaturen verbleiben mit +3/+10 Grad im November-typischen Bereich und in den Nächten erhöht sich - je nach Aufklaren - mit bis -2/+7 Grad die Nachtfrostgefahr. Die Wetterentwicklung über den 15. November hinaus ist für Meteorologen äußerst spannend, da die Turbulenzen, bzw. Wellenbewegung entlang der Polarfront auch Mitteleuropa erreichen. Die Wettermodelle simulieren früher oder später die weitere Entwicklung relativ einheitlich. Auf dem Atlantik blockiert das Azorenhoch die Westwetterlage, der Kältepol bei Grönland wird nach Osten verlagert und über Skandinavien positionieren sich tiefe Luftdruckgradienten, wobei in regelmäßigen Abständen Tiefdrucksysteme in Richtung Mittelmeer abtropfen können. Anders ausgedrückt wird eine Trogwetterlage zwischen dem 17./21. November über Mitteleuropa zunehmend wahrscheinlicher (41 Prozent), ob es im Detail für einen Wintereinbruch reicht, oder ob es nur zu nasskaltem Erkältungswetter reichen wird, bleibt zum aktuellen Stand abzuwarten. Die Kontrollläufe simulieren nach dem 17. November zunehmend einen - gegenüber dem langjährigen Temperaturmittel - negativen Temperaturtrend. So zeigt das Temperaturspektrum bspw. am 20. November Werte zwischen -1/+10 Grad und einen Mittelwert von +5 Grad. Das nasskalte und wechselhafte Szenario ist für Lagen unterhalb 500 Meter zwischen dem 17./24. November nicht die unwahrscheinlichste Variante. Der Jetstream hat zum 16./18. November mit Grönland - England - Karasee eine ungewöhnliche Verlaufsstruktur, so dass im letzten November-Drittel auch eine östlich gerichtete Kontinentalkomponente mit relativ kalten und trockenem Wetter über Mitteleuropa denkbar ist. Das Langfristmodell bleibt jedoch bei seiner leicht bis deutlich zu warmen Wettervorhersage für den November. Bei den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar hat sich ebenfalls so gut wie nichts verändert: ein normaler bis leicht zu warmer Winter mit einer etwas erhöhten Niederschlagsneigung im Süden ist demnach zu erwarten.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +4,2 +3,1 +1,8 243,8 l/m² - zu nass

Statistische Wetterwerte für Winter

Der typisch deutsche Winter ist gemäßigt. Seltener sind Extremwetterereignisse zu erwarten. Vielmehr überwiegt von November bis Februar ein nasskalter Wettercharakter, welcher zwischendurch immer wieder von Frost und Schnee unterbrochen werden kann. In Folge des Klimawandels verschiebt sich aber die Schneefallgrenze auf die mittleren Lagen, was die ohnehin schon geringen Chancen für einen Flachlandwinter noch weniger wahrscheinlich macht.

  • Der erste Schnee kommt häufig mit Schneeschauer schon Ende Oktober, was aber noch kein Wintereinbruch ist.
  • Den ersten Anflug von Winterwetter gibt es sehr häufig im Zeitraum zwischen dem 8. und 14. November
  • Ende November wird es wieder wärmer
  • Vom 1.-10. Dezember bleibt das Wetter mit höherer Wahrscheinlichkeit warm
  • Im zweiten Dezember-Drittel folgt Winterwetter - sehr häufig bis Weihnachten
  • Kurz vor Weihnachten folgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 78% das Weihnachtstauwetter, welches bis Jahresende anhalten kann
  • Zwischen dem 13. und 24. Januar ist Aufgrund von Kontinentalhochdruck der Hochwinter häufiger möglich
  • Zweite Kältewelle folgt häufig zwischen dem 16. und 25. Februar nach, anschließend wärmeres Wetter
  • Der Februar ist zudem einer der schneereichsten Monate im Winter.
  • Im März klingt dann der Winter aus. Wenn sich aber der Hochwinter Mitte Januar festigen und behaupten kann, steigt die Wahrscheinlichkeit für den sog. Märzwinter an

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