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Sommertrend: Wie steht es um den Hochsommer im August?

| M. Hoffmann
Wie steht es um den Hochsommer im August?

Das Wetter im August beginnt durch den zunehmenden Einfluss eines Tiefdrucksystems über Skandinavien äußerst wechselhaft und verbreitet wird mit viel Regen und nur gemäßigten Temperaturen zu rechnen sein. Was bedeutet das für den Hochsommer im August - gibt es überhaupt noch einmal sommerliche Wetterphasen zu erwarten?

Schauerwetter. Bis einschließlich Sonntag sorgen Schauer immer wieder für Abwechslung. Zum Start in die neue Woche intensivieren sich die Schauer über der Nordhälfte und weiten sich bis zum 4. August weiter nach Süden aus. Mit einem stabilen oder gar sommerlichem Wetter ist nicht zu rechnen.

Für die Jahreszeit etwas zu niedrige Temperaturen

Zwar können sich die Temperaturen am Sonntag und Montag - insbesondere über den südlichen Landesteilen an der sommerlichen +25 Grad-Marke orientieren, doch mit der Ausdehnung des skandinavischen Tiefdrucksystems gehen die Werte Anfang August auf +18 bis +22 Grad zurück und können sich mit länger andauerndem Niederschlag an der +15 Grad-Marke orientieren. Sommerwetter sieht anders aus. Hinzukommt ein teils böiger Wind, der am Sonntag über den Küstenregionen der Nordsee und am 3. August über exponierten Lagen für stürmische Windböen sorgen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August.

Die Großwetterlage Anfang August

Man kann es drehen und wenden, wie man will. Auf den nachfolgenden Wetterkarten erkennt man die Dominanz des Tiefdrucksystems über Skandinavien, welches seinen Wirkungskreis nach Süden ausdehnt. Zudem wird das Tief noch durch einen Hochdruckkeil über dem westlichen Russland bis über die Karasee reichend blockiert, sodass dem Tief erst einmal nichts anderes übrig bleibt, als an Ort und Stelle zu verharren.

Links die Prognose des deutschen Wettermodells, der Mittelwert aller Kontrollläufe: Ein Skandinavientief sorgt für ein unbeständiges und leicht unterkühltes Sommerwetter
Links die Prognose des deutschen Wettermodells, der Mittelwert aller Kontrollläufe: Ein Skandinavientief sorgt für ein unbeständiges und leicht unterkühltes Sommerwetter © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Wie stehen die Chancen auf den Hochsommer?

Damit der Hochsommer über Deutschland im August eine Rolle spielen kann, muss das Tief über Skandinavien weichen. Das ist möglich, wenn sich die Hochdruckzone über dem westlichen Russland nach Westen in Richtung Skandinavien entwickeln kann. In diesem Fall wird in Form einer gestörten Zirkulation die Tiefdruckdynamik nach Westen befördert.

Die schwül-warme Südwestwetterlage

Die Tiefdruckdynamik aber drückt generell nach Osten, würde in diesem speziellen Fall auf die Hochdruckzone auflaufen. Nachfolgend intensiviert sich das Hochdruckgebiet und dehnt sich weiter nach Norden aus. In Kombination mit dem Tief - welches sich im Bereich zwischen Island und England positioniert - entsteht eine südwestliche bis südliche Anströmung der Luftmassen, was die Temperaturen ab dem 8. August mit +25 bis +30 Grad und örtlich bis +32 Grad in den hochsommerlichen Bereich ansteigen lassen kann. Die Luftmassen aber sind alles andere als stabil und so kann bei einer schwül-warmen Witterung immer wieder mit - teils unwetterartigen - Schauern und Gewittern gerechnet werden.

Die hochsommerliche Variante im August
die Wettervorhersage nach ausgesuchten Kontrollläufen: Die hochsommerliche Variante im August © www.meteociel.fr || wxcharts.com

Der Sommer im Augst

Was aber, wenn sich das Hoch nicht so entwickelt oder entwickeln kann - dann kommen gemäßigtere Wetterentwicklungen ins Spiel, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz einen überwiegend sommerlichen Wettercharakter zur Folge haben kann. In den meisten Fällen dieser Variante positioniert sich ein Tief über Island und läuft auf das Hochdruckgebiet auf. Eine wechselhafte und zu Schauern und Gewittern neigende Südwestwetterlage wäre möglich, doch wenn sich das Hoch verstärkt, so läuft das in der zweiten August-Dekade auf ein autarkes Hochdrucksystem über Mitteleuropa hinaus. Der Wettercharakter stabilisiert sich und ein weitgehend sommerliches Wetter ist zu erwarten.

Die Temperaturen erreichen +22 bis +27 Grad und phasenweise kann die hochsommerliche +30 Grad anvisiert werden. Schauer und Gewitter können nicht ausgeschlossen werden - je mehr sich das Hoch aber intensiviert, desto mehr stabilisiert sich die Wetterlage und die Niederschlagsaktivität lässt nach.

Die sommerlichen Varianten mit teils stabilem und teils instabilen Wetterverhältnissen
Die Wetterprognose nach ausgesuchten Kontrollläufen: Die sommerlichen Varianten mit teils stabilem und teils instabilen Wetterverhältnissen © www.meteociel.fr

Auf den Punkt gebracht: Dreht der Sommer im August noch einmal auf?

Jetzt weiß man, welche Varianten zu einer sommerlichen bis hochsommerlichen Wetterentwicklung im August führen können. Doch wie wahrscheinlich sind diese?

Die wahrscheinliche Wetterlage

Die Kontrollläufe bestätigten in den vergangenen 24 Stunden die Variante des Skandinavientiefs, welche - nach aktuellem Stand - noch bis zum 8. August über Mitteleuropa für reichlich Niederschlag und wenig sommerliches Wetter sorgen kann. Nachfolgend bestätigt sich der zunehmend sommerliche Wettercharakter mit einem rasant ansteigendem Temperaturspektrum. Der Dämpfer für den Sommer ist markant und wird einen Zeitraum vom mindestens sieben Tagen umfassen können. Damit ist klar, dass die erste August-Dekade etwas zu kühl und zu nass ausfallen wird.

Kommt Regen?

Apropos zu nass. Kumuliert man die Niederschlagmengen, so sind vom 30. Juli bis 10. August Regensummen von 30 bis 60 l/m² und örtlich bis 100 l/m² möglich. Damit kann bereits zum 10. August das gesamte Niederschlagssoll vom August erreicht werden. Das unterstreicht noch einmal deutlich, dass der Sommer oder Hochsommer - wenn überhaupt - erst mit Beginn der zweiten August-Dekade eine Rolle spielen wird. Schaun mer mal.

Sommerliche bis hochsommerliche Varianten sind mit Beginn der zweiten August-Dekade anzudenken - zuvor ist über Deutschland mit viel Regen und kühlem Wetter zu rechnen
Wetterprognose nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe: Sommerliche bis hochsommerliche Varianten sind mit Beginn der zweiten August-Dekade anzudenken - zuvor ist über Deutschland mit viel Regen und kühlem Wetter zu rechnen © www.meteociel.fr

Der Wettertrend des Langfristmodells

Das Wetter im August 2023 wird nach dem Langfristmodell mit einer Abweichung der Temperaturen von +1,0 bis +2,0 Grad im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 erneut zu warm berechnet (91/20: -0,4 bis +0,6 Grad). Die Niederschlagsentwicklung wird durchwachsen und im etwas zu nassen Bereich simuliert. Eine Dürre ist nach dem Wettertrend des Langfristmodells im August wenig wahrscheinlich.

Blickt man auf Europa, so werden Teile von Portugal, Spanien und Frankreich, sowie das südöstliche Europa leicht zu trocken berechnet. Etwas zu trocken kann auch der nördliche Streifen von Norwegen und Finnland bewertet werden. Sonst sind weite Teile von Zentral- und Osteuropa als zu nass zu resümieren - die Vegetation wird es freuen. Die Temperaturanomalie ist über Portugal und Spanien, sowie über dem Norden von Skandinavien und dem westlichen Russland als deutlich positiv zu bewerten, sonst schwanken die Werte meist in dem Bereich, der für August so typisch ist.

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