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Wetter im Sommer 2014 - Wetterprognose vom 4. Juli

| M. Hoffmann
Die kommende Wetterentwicklung bleibt im Detail komplex und damit auch "spannend". Die Großwetterlage ist jedoch nahezu gesetzt, so dass sich zwischen einem Hoch über den Azoren und dem westl. Russland eine Lücke bildet, welche ein Tiefdrucksystem bis zum kommenden Mittwoch aller Wahrscheinlichkeit nach ausnutzen wird. So sind teils unwetterartige Niederschläge zum heutigen Stand im Zeitraum zwischen dem 5./9. Juli nicht ausgeschlossen. Sowohl das amerikanische als auch das europäische Wettermodell simulieren dabei eine Luftmassengrenze quer über Deutschland, welche sich insbesondere am Dienstag und Mittwoch mit Temperaturunterschienen zwischen West und Ost von bis zu 17 Grad bemerkbar machen kann - das Potential für Unwetter ist damit gegeben. Darüber hinaus bleibt die Großwetterlage im Zeitraum zwischen dem 9./14. Juli unstrukturiert und weitgehend schwachgradientig. Nach der Simulation des amerikanischen Wettermodells kann das Tiefdrucksystem über Deutschland weiter nach Süden abtropfen, so dass daraus ein Mittelmeertief entstehen kann, welches insbesondere im Süden noch für weitere, teils kräftige und länger anhaltende Niederschläge verantwortlich sein kann, während im Norden mit Wind aus östlichen Richtungen teils trockenes und warmes Wetter überwiegen kann. Der Grund hierfür liegt in der "Verkapselung" des Mittelmeertief, welches von den beiden Hochdrucksystemen "umschlossen" wird. Insofern wird das Hoch über dem westl. Russland dazu angeregt, sich weiter nach Westen - über Skandinavien - zu positionieren, was eben die östliche Grundströmung im Norden zur Folge hätte. Geht es nach dem europäischen Wettermodell, so bleibt das Tiefdrucksystem zwischen England und Skandinavien "ortstreu", so dass der Grundcharakter in ganz Deutschland im Zeitraum zwischen dem 9./12. Juli wechselhaft bleibt mit kühlen bis mäßig warmen Temperaturen im Westen und mäßig warmen Werten im Osten, bzw. Nordosten. Darüber hinaus "droht" bis zum 20. Juli eine neuerliche Wiederholung der Wetterereignisse der vergangenen Wochen, wobei zum heutigen Stand nach den Wettermodellen eine zunehmende Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich die Lücke zwischen dem Azorenhoch und dem Hoch über dem östlichen Skandinavien zur Monatsmitte geschlossen werden könnte und daraus eine Hochdruckbrücke Mitteleuropa entstehen kann. Gelingt das nicht, so ist weiterhin mit einem Auf und Ab beim Wetter im zweiten Juli-Drittel zu rechnen. Gelingt es hingegen die Hochdruckbrücke aufzubauen, so ist seit Wochen die erste halbwegs stabile Wetterlage mit konstant sommerlichen Temperaturen möglich. Wie liegen die Wahrscheinlichkeiten zueinander? Wie in den vergangenen Tagen bereits erwähnt, handelt mit der Variante einer stabilen Wetterlage um Signale der Simulationen, welche durchaus zu beachten sind, da diese stetig präsent sind und in den Kontrollläufen eine leicht zunehmende Tendenz haben. So hat der Mittelwert der Kontrollläufe nach dem 11. Juli gegenüber dem langjährigen Mittelwert (1961-1990) eine weitgehend normale bis leicht zu warme Tendenz. Das Temperaturspektrum erstreckt sich bspw. am 9. Juli noch zwischen +13/+28 Grad (Luftmassengrenze) bei einem Mittelwert von +16 Grad im Süden und +23 Grad im Nordosten, steigt aber bis zum 14. Juli auf einen Mittelwert von +23 Grad im Süden und +21 Grad im Norden an. Das Langfristmodell bleibt auch heute bei seiner Wetterprognose der letzten Tage für die Sommermonate Juli und August, welche demnach überwiegend normal ausfallen können, wobei der Juli auch eine leicht zu kühle Tendenz aufweist. Im Niederschlagsverhalten sind keine Auffälligkeiten zu beobachten.

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