Was ist der NAO-Index?

| M. Hoffmann

NAO - die "Nordatlantische Oszillation" beschreibt den Zustand eines Verhältnisses zwischen hohem und tiefen Luftdruck zwischen Island und den Azoren. Der NAO-Index ist positiv, wenn sich über Island (genauer: Reykjavík) ein Tiefdrucksystem und über den Azoren (genauer: Ponta Delgada) ein Hochdrucksystem befindet.

Was passiert bei einem positiven NAO-Index?

Hochdrucksysteme drehen sich im und Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn. Ist bei einem positiven NAO-Index das Islandtief und das Azorenhoch entsprechend gut ausgebildet, ergibt sich daraus ein sog. Westdrift, welcher die Wetterentwicklung von West nach Ost über Mitteleuropa voranschreiten lässt. Häufige Wetterlagen wären in diesem Fall West-, Südwest- und bei entsprechender Vorderseitenanströmung kurzzeitig auch Südwetterlagen. Im Sommer hat ein positiver NAO-Index häufiger unbeständiger und mäßig warmes, im Winter unbeständiges, windiges und mildes Wetter zur Folge.

Was passiert bei einem negativen NAO-Index?

Ist der NAO-Index negativ, bzw. deutlich negativ, so drehen sich die Verhältnisse um: Hochdrucksystem über Island und Tiefdrucksystem über den Azoren. Durch die umgekehrten Zirkulationsströmungen wird die normale West-Ost Zirkulation über Deutschland, Österreich und der Schweiz gestört, so dass aus nördlichen Richtungen kühle Luftmassen herangeführt werden können - meist noch im Verbund mit einem Tiefdrucksystem zwischen Skandinavien/Barentssee, westl. Russland/Karasee. Im Sommer hat ein negativer NAO-Index kühle Temperaturen bei einen zu schauern neigenden Wetter zur Folge, während es im Winter mit einer entsprechenden Trogwetterlage richtig kalt werden und über den Nordstau der Mittelgebirge und den Alpen einiges an Schnee niedergehen kann. Hält der Prozess eines negativen NAO-Index längere Zeit an, so gelingt es dem sibirischen "Kontinentalhoch" zunehmend die kalten Luftmassen in Richtung Mitteleuropa/Nordeuropa zu transportieren, was das Temperaturniveau bei einer geringeren Niederschlagsneigung deutlich absinken lassen kann.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 94 l/m² - etwas zu trocken
März 2022 +5,1 +1,6 +0,5 14,4 l/m² - extrem zu trocken
April 2022 +7,8 +0,4 -1,2 55 l/m² - leicht zu trocken
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +3,4 +3,5 +2,2 163,2 l/m² - leicht zu nass

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