Wie wird der Sommer 2020? Ein Blick auf die Langfristprognose
Ein Hochdruckgebiet baut sich derzeit über Deutschland auf und lässt die Temperaturen in den sommerlichen Bereich ansteigen. Beginnt der Sommer nun schon frühzeitig im Mai, oder ist das nur vorübergehender Natur?
Im Schwerpunkt über Bayern und Baden-Württemberg können im Wochenverlauf die Tageswerte auf +24 bis +28 Grad in den sommerlich warmen Bereich anstiegen und örtlich schon an der hochsommerlichen +30 Grad Marke kratzen, verbreitet aber ist mit Werten von +20 bis +25 Grad und mit einem weitgehend trockenen Wettercharakter zu rechnen (Mehr dazu in der Wetterprognose Mai und Sommer 2020).
Der Sommer zu Pfingsten?
Nach den Eisheiligen nun einen schnellen Rückschluss auf einen baldigen und nachhaltigen Einzug des Sommers zu schließen, ist verfrüht. Warum? In der jüngsten Prognose für das Pfingstwetter zeigen sich noch erhebliche Unsicherheiten und gerade die sommerlich warmen Wetterentwicklungen stellen in den Kontrollläufen die wärmsten Varianten dar. Mit Veränderungen ist noch zu rechnen und hinter einem sommerlichen Pfingstfest sind noch etliche Fragezeichen zu setzen.
Wie wird der Sommer?
So oder so - mit dem Pfingstmontag beginnt am 1. Juni der meteorologische Sommer und bei uns mehren sich die Anfragen, wie das Wetter im Sommer 2020 wird verlaufen können. Heute riskieren wir mal ein detaillierter Blick auf die Langfristprognose des CFSv2 Modells.
Das Wetter im Juni
Die Temperaturanomalie soll im Juni mit +1 bis +2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert deutlich zu warm ausfallen können. Schaut man genauer hin, so liegt das Zentrum des Temperaturüberschusses direkt über Deutschland. Über dem restlichen Europa beträgt die Abweichung noch +0,5 bis +1,5 Grad und kann über Teile von Spanien und Südeuropa mit -0,5 bis +1 Grad etwas zu kühl ausfallen, was dort aber nicht sonderlich ins Gewicht fällt.
Zu trocken soll der Juni über Deutschland in seiner Niederschlagsprognose gegenüber dem vieljährigen Sollwert ausfallen. Auffällig ist, dass etwa nördlich der Linie von England, Deutschland, Skandinavien und Osteuropa ein tendenziell zu trockenes Wetter berechnet wird, während Südeuropa teils deutlich zu nass interpretiert wird.
Das Wetter im Juli
Die Abweichung der Temperaturen beträgt im Juli 2020 +0,5 bis +1,5 Grad und ist über Deutschland nur etwas zu warm. Im Blick auf Europa zeigen sich keine sonderlich extremen Entwicklungen. Der Trend ist über Nordeuropa leicht und über Südeuropa etwas zu warm zu interpretieren.
Auffällig aber bleibt die zu trockene Niederschlagsprognose. In einem breiten Streifen von England, Deutschland und dem östlichen Europa soll der Juli zu trocken ausfallen. Über dem Süden und Norden von Europa wird eine leicht erhöhte Niederschlagsneigung berechnet.
Möchte man das interpretieren, so könnte der Juli in zwei Hälften aufgeteilt werden. Eine trockene und warme erste Hälfte, die noch weitgehend von der Großwetterlage im Juni beeinflusst wird und mit einer nachfolgend unbeständigeren zweiten Hälfte mit einem etwas zu kühlem Sommerwetter.
Das Wetter im August
Für den letzten Sommermonat August berechnet das Langfristmodell mit einer Abweichung von -0,5 bis +1 Grad einen normalen und im Trend leicht zu warmen Temperaturcharakter. Im Blick auf Europa fällt auf, dass das nördliche Skandinavien, sowie Südeuropa zu warm simuliert werden - zu kalte Regionen sind nicht auszumachen.
Im Niederschlagsverhalten soll der August von England über Deutschland bis über das östliche Europa zu nass ausfallen. Sozusagen ein Ausgleichsverhalten zum Juni und Juli. Der Norden und der Süden von Europa wird hingegen etwas zu trocken berechnet.
Monat | Temperatur | Niederschlag |
---|---|---|
Juni 2020 | +1 bis +2 Grad | Trend: zu trocken |
Juli 2020 | +0,5 bis +1,5 Grad | Trend: etwas zu trocken |
August 2020 | -0,5 bis +1 Grad | Trend: normal bis etwas zu nass |
Zusammenfassung: Die Wetterprognose für den Sommer 2020
Der Sommer 2020 soll nach dem Wettertrend des Langfristmodells - zum aktuellen Stand - zu warm und zu trocken starten können, doch zieht sich eine Unbeständigkeit durch die Sommermonate, die einen Rückschluss auf eine neuerliche Dürre nicht zulassen. Auch ein Sommer der extremen Temperaturen ist derzeit nicht auszumachen. In Summe aber soll der Sommer zu warm und im Trend zu trocken ausfallen können.