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Klimaerhitzung: Moore haben es in sich!

| C. Bertram
Moore sind ein toller CO2 Speicher

Dunkles Wasser, schmatzende Böden, es summt und brummt. Wir laufen über einen Holzsteg im Moor und freuen uns über die Ruhe, die vielen tierischen Bewohner und genießen den Ausflug zu diesem besonderen Ort. Moore gibt es schon lange und doch ist es für viele Menschen weitestgehend unbekannt, was Moore für Mensch und Tier bedeuten.

Moore entstanden nach der letzten Eiszeit vor ungefähr 11.000 Jahren und im wassergesättigten Milieu wurden abgestorbene Pflanzenreste unter Sauerstoffausschluss nicht vollständig zersetzt und es kam zur Torfbildung. Mit dem abgelagerten Material wurde der Kohlenstoff für Jahrtausende im Moor festgelegt und die Moore wuchsen langsam in die Höhe. 1 Millimeter pro Jahr.

Moore sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher

Tiere und auch Pflanzen finden hier einen einzigartigen Lebensraum und daher sind Moore zum Erhalt der Artenvielfalt ungeheuer wichtig. Immer bekannter wird jedoch auch die Wichtigkeit der Moore für den Klimaschutz. Es sind die effektivsten Kohlenstoffspeicher aller Landlebensräume. So findet sich in einem Hektar Moor in einer 15 cm dicken Torfschicht ungefähr so viel Kohlenstoff, wie auf einem Hektar 100-jährigen Wald. Moore nehmen weltweit nur drei Prozent der Landfläche ein, binden jedoch ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffes und damit doppelt so viel wie alle Wälder dieser Erde zusammen!

Ungünstig daher die nach wie vor gängige Praxis Moore zu entwässern. Hierbei kommt der über Jahrtausende im Torf gebundene Kohlenstoff mit Sauerstoff in Berührung und oxidiert. Somit gelangt nicht nur CO₂ in die Atmosphäre, sondern unter anderem auch Lachgas. Dieses ist 300 Mal klimaschädlicher als CO₂. Trotzdem legt man weltweit Moore weiter trocken, baut diese ab, wandelt sie für die land- oder forstwirtschaftliche Nutzung um. Dabei würde sich ohne öffentliche Subventionen die Nutzung oftmals überhaupt nicht lohnen, da Moore keine ertragreichen Ackerflächen abgeben. So wird z.B. der Anbau von Mais auf ehemaligen Moorflächen finanziell gefördert und diese Erwirtschaftung der Biomasse als Klimaschutz bezeichnet! Und obwohl die Wichtigkeit von Mooren bekannt ist, gibt es auch weiterhin Torf als Zusatz in Blumenerde zu kaufen.

Ursprünglich waren von 4,2 Prozent der Landesfläche Deutschlands 1,5 Millionen Hektar Moorlandschaften. Inzwischen sind 95 Prozent tot; sprich entwässert und werden nun als land- oder forstwirtschaftliche Fläche genutzt.

Umso wichtiger, die jetzt noch bestehenden Moorflächen zu schützen und Moore zu renaturieren. Immer mehr Bundesländer haben hierzu Moorschutzprogramme aufgestellt.

Was kann man als Einzelner unternehmen, um Moore zu schützen?

  • Kauf von torffreier Blumenerde oder noch besser: Selbst Kompost im heimischen Garten herstellen
  • aktive Mitarbeit bei Umweltschutzorganisationen
  • Spenden für Moorschutzprogramme und
  • das Wissen über die Eigenschaften von Mooren weiter geben und seinen Kindern die Schönheit von Mooren zeigen

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