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So war das Wetter im Januar 2023: Extrem warm und schneearm, leicht zu nass mit unterdurchschnittlichem Sonnenschein

| M. Hoffmann
Ein erneut extrem warmer und schneearmer Januar

Der Januar war über weite Strecken von einer milden Wetterlage geprägt, doch auch der Winter hatte kurzzeitig seinen Auftritt, konnte sich aber über den mittleren und tieferen Lagen nie wirklich durchsetzen.

Fulminant startete der Januar. Gleich zum Beginn gab es frühlingshafte Temperaturen zu bestaunen. Vielerorts war es so warm, dass neue Tagesrekorde aufgestellt werden konnten. Doch der frühlingshafte Wettercharakter war nicht von langer Dauer. Die Großwetterlage drehte nach und nach auf westliche Richtungen und sorgte für windiges und unbeständiges Wetter, bei der die Temperaturen auf einem hohen Niveau verbleiben konnten.

Nachfolgend intensivierte sich die Westwetterlage in der zweiten Januar-Dekade und wandelte sich allmählich in eine nasskalte Witterung, bei der sich der Winter ab den mittleren Lagen zeigen konnte. Nasskalt und für die Jahreszeit zu warm war auch das Wetter in der letzten Januar-Dekade

Daten und Fakten Wetter Januar 2023

Temperatur

  • Durchschnittstemperatur: +3,62 Grad
  • Abweichung 1961 und 1990: +4,11 Grad
  • Abweichung 1991 und 2020: +2,71 Grad

Regen

  • Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
    69,2 l/m²
  • Sollwert: 61 l/m²
  • Prozentuale Sollerfüllung: 115,9 Prozent

Sonne

  • Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 33,02 Stunden
  • Sollwert: 44 Stunden
  • Prozentuale Sollerfüllung: 73,2 Prozent

Die Temperaturen

Beeindruckend war der Wetterwechsel nach Weihnachten, der bis in die ersten Januar-Tage hinein anhielt und für einen ungewöhnlichen und rekordwarmen Jahreswechsel sorgte.

Die höchste Temperatur wurde sogleich mit +19,5 Grad am 1. Januar über Freiburg (Baden-Württemberg) registriert. Der tiefste Wert wurde am 19. Januar mit -16,8 Grad über Meßstetten-Appental gemessen. Dass sich kalte Luftmassen über dem Boden sammeln, konnte mit -14,1 Grad am 21. Januar über Eslohe (Nordrhein-Westfalen) unter Beweis gestellt werden.

Bodenfrost gab es an 15,9 Tagen (normal: 22,3 Tage), Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 13,0 Tagen (normal: 20,2 Tage) und an 3,2 Tagen gab es Eistage (normal: 9,1 Tage). Und daran erkennt man schon die Schwachstelle des Januars. Der Winter war kaum vertreten und vom Hochwinter fehlte jede Spur.

Der Januar 2023: Wärmer als der März

Am Ende brachte es der Januar auf eine durchschnittliche Temperatur von +3,62 Grad. Zum Vergleich: der März hat im vieljährigen Klimamittelwert von 1961 und 1990 eine durchschnittliche Temperatur von +3,5 Grad und sofort werden einem die Dimensionen des Wetters im Januar 2023 bewusst. Gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 war der Januar an Ende um +4,1 Grad zu warm (91/20: +2,7 Grad).

Januar leidet unter der Klimaerhitzung

Betrachtet man die Monate des Jahres im Vergleich der letzten 30 Jahre zum Klimamittelwert von 1961 und 1990, so ist der April um +1,6 Grad und der Januar, ebenso wie der Juli und August, mit +1,4 Grad am stärksten von der Klimaerhitzung betroffen.

Aber zurück zum Januar 2023. Das wärmste Bundesland im Vergleich zu 1961 und 1990 war mit einer Abweichung von +5,0 Grad Brandenburg, während mit einer Differenz von +3,2 Grad das Saarland das kälteste Bundesland war.

Der Januar 2023 war wärmer als ein durchschnittlicher März
Der Januar 2023 war wärmer als ein durchschnittlicher März
© www.mtwetter.de

Die Temperaturen im Januar 2023 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Temperatur (61/90)
Berlin / Brandenburg +5,0 Grad
Baden-Württemberg +3,5 Grad
Bayern +4,3 Grad
Hessen +3,9 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +4,8 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +4,2 Grad
Nordrhein-Westfalen +3,3 Grad
Rheinland-Pfalz +3,4 Grad
Schleswig-Holstein +4,4 Grad
Saarland +3,2 Grad
Sachsen +4,5 Grad
Sachsen-Anhalt +4,7 Grad
Thüringen +4,3 Grad

Der Regen: Über dem Norden zu nass, über dem Süden zu trocken

Eine gleichmäßige Niederschlagsentwicklung hat es auch im Januar nicht gegeben. Zu nass war der Norden, Osten und die Mitte, erheblich zu trocken waren hingegen weite Teile von Baden-Württemberg und Bayern sowie Sachsen.

Der höchste Niederschlagswert stammt vom 12. Januar, der mit 71,9 l/m² über Wipperfürth-Gardeweg (Nordrhein-Westfalen) registriert wurde. Die höchste Niederschlagsmenge im gesamten Monat wurde mit 266,6 l/m² über Meinerzhagen-Redlendorf (Nordrhein-Westfalen) gemessen. Die geringste Niederschlagsmenge gab es mit nur 7,2 l/m² über Gottfrieding (Bayern).

Blickt man auf die Bundesländer, so war mit einer Sollerfüllung von 61,9 Prozent Bayern das trockenste und mit 173,5 Prozent Schleswig-Holstein das nasseste Bundesland.

Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 13,4 Tagen (normal: 11,5 Tage)

Auf die Fläche etwas zu nass

Am Ende brachte es der Januar auf eine Niederschlagssumme von 69,2 l/m², was einer Sollerfüllung von rund 115 Prozent entspricht.

Schneefall

Den Schneefall gab es immer wieder einmal, doch reichte es über tieferen Lagen nur ganz vereinzelt für winterliche Bedingungen. Ab den mittleren Lagen konnte sich zeitweilig eine Schneedecke von 5 bis 20 cm ausbilden, doch unter dem Strich war die Schneeausbeute weit unter dem, was normalerweise vom Januar zu erwarten ist. Vielen wird der Januar 2023 in etwa so in Erinnerung bleiben.

In Summe gab es eine mittlere Schneehöhe von 4,1 cm und an 4,8 Tagen eine in der Fläche gemittelte Schneedecke (normal: 14,4 Tage). Der Dezember 2022 hatte mit 7,1 Schneetagen mehr Schnee zu bieten.

Der Januar war etwas zu nass und erneut ungewöhnlich schneearm
Der Januar war etwas zu nass und erneut ungewöhnlich schneearm
© www.mtwetter.de

Der Regen im Januar 2023 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Regen (61/90)
Berlin / Brandenburg 153,4 %
Baden-Württemberg 68,0 %
Bayern 61,9 %
Hessen 130,9 %
Mecklenburg-Vorpommern 150,9 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 151,2 %
Nordrhein-Westfalen 134,3 %
Rheinland-Pfalz 127,5 %
Schleswig-Holstein 173,5 %
Saarland 148,3 %
Sachsen 97,9 %
Sachsen-Anhalt 122,1 %
Thüringen 111,1 %

Unterdurchschnittliche Sonnenscheinbilanz

Der Januar begann mit viel Sonnenschein, doch konnte die nachfolgende Westwetterlage für viele Wolken sorgen und der zwischenzeitliche Hochdruck brachte meist hochnebelartige Bewölkung hervor. Die durchschnittliche Sonnenscheindauer betrug am Ende 33,0 Stunden, was einer Sollerfüllung von rund 77 Prozent entspricht.

Auf die Bundesländer bezogen gab es über Bayern mit 40 Stunden den meisten Sonnenschein, während es mit 22,1 Stunden über Thüringen oftmals sehr trübe blieb.

Den meisten Sonnenschein gab es abseits der Gebirgsregionen mit 64,5 Stunden über Wielenbach (Bayern). Wenig Sonnenschein gab es mit 9,7 Stunden über Reichshof-Eckenhagen (Nordrhein-Westfalen).

Die Sonnenscheindauer war im Januar 2023 unterdurchschnittlich
Die Sonnenscheindauer war im Januar 2023 unterdurchschnittlich
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im Januar 2023 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 63,6 %
Baden-Württemberg 69,8 %
Bayern 78,7 %
Hessen 68,6 %
Mecklenburg-Vorpommern 63,6 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 84,4 %
Nordrhein-Westfalen 60,2 %
Rheinland-Pfalz 75,4 %
Schleswig-Holstein 96,8 %
Saarland 53,4 %
Sachsen 61,8 %
Sachsen-Anhalt 74,5 %
Thüringen 66,1 %

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Januar.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter Februar 2023 und im Winter 2023 entwickeln kann.

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