Was vom Wetter im Dezember 2025 zu erwarten ist
Früher - also vor 2000 - galt der Dezember noch als der Monat, in dem der Winter hat erste Akzente setzen können. Mittlerweile fällt der erste Wintermonat häufiger nasskalt bis deutlich zu mild aus, doch gelegentlich stellt sich eine Großwetterlage ein, die einen richtigen Durchbruch des Winters ermöglichen kann - und spätestens dann ergeben sich neben dem Winter auch Diskussionen um weiße Weihnachten!
Nicht nur der November kann bereits für eine winterliche Wetterentwicklung entscheidend sein, auch der Dezember hat einen maßgeblichen Einfluss darauf.
Fällt insbesondere das zweite Dezemberdrittel zu kalt aus und bleibt die Wettersingularität des Weihnachtstauwetters aus, so kühlt die Landmasse frühzeitig ab und der mögliche Hochwinter im Januar hat ein leichtes Spiel, da er die Landmassen nicht erst noch abkühlen muss. Fallen hingegen die Temperaturen deutlich zu hoch aus und wird die Großwetterlage von einer immer wiederkehrenden Südwest- oder Westströmung beeinflusst, so ist schon früh davon auszugehen, dass der Winter 2025/2026 insgesamt zu warm ausfallen wird.
Statistisch ein nasskalter Wintermonat
Etwa ab Mitte November beginnt der Polarwirbel zur Höchstform aufzulaufen und das Wettersystem zu stabilisieren. Infolge der kürzer werdenden Tage kühlen die Landmassen deutlich schneller aus als die Meeresflächen, was durch die Temperaturunterschiede die Wetteraktivität auf dem Atlantik erhöht. So wird in der ersten Dezemberdekade das Wetter von wechselhaften Wetterlagen mit stürmischen Winden beeinflusst. Entsprechend nasskalt ist mit Werten von +2 bis +10 Grad das zu erwartende Temperaturspektrum.
Das typische Wetter
Durch die entsprechende Dynamik kommt es ab der zweiten Dezemberdekade zu meridionalen Strömungsmustern, welche mit einer Nord-Süd- oder Süd-Nord-Strömung vermehrt das Wetter beeinflussen können. So liegen die Tageshöchstwerte zur Monatsmitte zwischen -2 und +5 Grad und steigen um Weihnachten nochmals auf +4 bis +8 Grad an, bevor zum Ende mit -3 bis +7 Grad wieder überwiegend nasskalte Tageswerte zu erwarten sind. Der erste Schneefall ist in der ersten und zweiten Dekade nicht unüblich.
Daten und Fakten
Die höchsten Temperaturen wurden am 16. Dezember 1989 mit +24 Grad über Müllheim (Baden-Württemberg) registriert. Die tiefsten Temperaturen (abseits der Gebirge) stammten mit -32,4 Grad vom 21. Dezember 1939 und wurden über Hüll in Bayern gemessen. Im vieljährigen Schnitt von 1961 bis 1990 wird im Dezember eine durchschnittliche Temperatur von +0,8 Grad erreicht, und im Vergleich zur Referenzperiode von 1991 bis 2020 liegt der Wert bei +1,8 Grad.
Mit anderen Worten ist der Dezember in den vergangenen 30 Jahren um rund +1,0 Grad wärmer geworden. Schaut man sich nur die letzten 20 Jahre an, so liegt die Anomalie bei +1,7 Grad. Weitere Daten und Fakten zum Dezember.
Dass ein Dezember zu kalt ausgefallen ist, war letztmalig 2010 der Fall (Abweichung -4,46 Grad). Der wärmste Dezembermonat stammt mit einer durchschnittlichen Temperatur von +6,48 Grad (Abweichung: +5,64 Grad) aus dem Jahr 2015. Man sieht, dass – trotz oder gerade wegen der Klimaerhitzung – der Dezember in den vergangenen 10 Jahren zunehmend wärmer wurde und dass es für ein zu kaltes Wetter ganz besondere Großwetterlagen benötigt.
Noch deutlicher wird das, wenn man sich die Wahrscheinlichkeiten nach der Statistik anschaut. Im Vergleich zum Mittelwert von 1961 bis 1990 war in den vergangenen 10 Jahren keiner der Dezembermonate zu kalt oder normal. 100 Prozent waren zu warm. Blickt man auf die letzten 20 Jahre, so waren 5 Prozent zu kalt, 15 Prozent normal und ganze 80 Prozent zu warm. Das ist eine Ansage und eine klare Aussage, dass das Wetter im ersten Wintermonat mit einer höheren Wahrscheinlichkeit zu warm ausfallen wird. Und diese Aussage kann man treffen, ohne Wetterkarten jeglicher Art oder Langfristprognosen zu studieren!
Das erklärt auch, warum es in tieferen Lagen weniger Schnee gibt als in den Jahrzehnten zuvor. Eine Veränderung der Temperaturen von +1,0 Grad bedeutet, dass die Schneefallgrenze um etwa 120 Meter ansteigt. Rundet man das Ergebnis, so liegt die Schneefallgrenze der letzten 20 Jahre im Schnitt um etwa 140 bis 180 Meter höher, als das früher der Fall war. Ein Flachlandwinter wird unwahrscheinlicher, und auch die mittleren Lagen beklagen sich zunehmend über den Mangel an Schnee.
Die Merkmale
Die nachfolgenden Daten sind im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 und in Klammern von 91/20:
Bodenfrost gab es an 20,0 Tagen zu erwarten (19,2 Tage). Nachtfrost gab es an 17,9 Tagen (15,9 Tage) und Dauerfrost (sog. Eistage) an 7,2 Tagen (5,0 Tage). Schneetage gab es an 9,1 Tagen (5,9 Tage). Das sind allesamt statistische Werte, auf die Fläche gemittelt. Über Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen sind keineswegs an 9,1 Tagen Schnee zu erwarten!
| Monat Dezember – Ereignisse | Häufigkeit 61/90 | Häufigkeit 91/20 |
|---|---|---|
| Bodenfrost | 20 Tage | 19,2 Tage |
| Nachtfrost | 17,9 Tage | 15,9 Tage |
| Dauerfrost | 7,2 Tage | 5,0 Tage |
| Schneetage | 9,1 Tage | 5,9 Tage |
| Regen | 70 l/m² | 70,6 l/m² |
| Sonnenschein | 38 Stunden | 43 Stunden |
Der Dezember ist ein Dunkelmonat
Für die einen ist es schrecklich, wenn das Wetter nasskalt, trüb und dunkel ist. Zudem ist am 21./22. Dezember mit 7 Stunden und 51 Minuten der kürzeste Tag und mit 16 Stunden und 9 Minuten die längste Nacht zu erwarten. Anschließend werden die Tage mit der Wintersonnenwende wieder länger und die Nächte kürzer (mehr dazu: Tage werden im Herbst kürzer).
Die schönen Seiten
Was aber für die einen schrecklich ungemütlich
ist, ist für die anderen ein Hochgenuss, wenn die Tage kühl, abwechslungsreich und dunkel sind. Und mal ehrlich, es gibt doch nichts Gemütlicheres, als in der warmen Stube zu sitzen und das stürmische Winterwetter mit einem Buch auf dem Sofa zu genießen.
Zudem freut es hauptsächlich die jüngere Generation, wenn die ersten Schneeflocken liegen bleiben und so für eine verschneite Winterlandschaft im Dezember sorgen können. Aber auch Dauernebel kann mit einer Hochdruckdominanz zum Thema werden, kommt jedoch seltener als im November oder zum Hochwinter im Januar vor. Es liegt also ganz bei Ihnen, wie Sie das Wetter empfinden - das Wetter lässt sich jedenfalls nicht davon beeinflussen.
Lässt das Dezemberwetter Rückschlüsse auf den Winter zu?
Dezember, veränderlich und lind, ist der ganze Winter ein Kind.
Herrscht im Dezember recht strenge Kält’, sie volle 18 Wochen hält.
| Monat | Winter kalt | Winter warm | Häufigkeit |
|---|---|---|---|
| Dezember warm | 11 % | 53 % | 45 (64 %) |
| Dezember kalt | 24 % | 11 % | 25 (36 %) |
Interessant ist in der oben stehenden statistischen Auswertung, dass, wenn der erste Wintermonat zu warm ausfiel, überproportional warme Winter folgten. War der Dezember hingegen zu kalt, so gab es nur in 24 Prozent der Fälle einen zu kalten Winter.
Die Abweichung der Temperaturen in Dekaden
| Dezembermonate | Temperatur | Abweichung |
|---|---|---|
| 2021-2024 | +2,9 Grad | +2,1 Grad |
| 2011-2020 | +3,4 Grad | +2,6 Grad |
| 2001-2010 | +0,8 Grad | 0 Grad |
| 1991-2000 | +1,3 Grad | +0,5 Grad |
| 1981-1990 | +1,6 Grad | +0,8 Grad |
| 1971-1980 | +1,6 Grad | +0,8 Grad |
| 1961-1970 | -0,8 Grad | -1,6 Grad |
Besonders sticht in der Dekadenbetrachtung das vergangene Jahrzehnt hervor. Der Mittelwert liegt mit einem Überschuss von +2,6 Grad deutlich über dem der vergangenen Jahrzehnte. Maßgeblich daran beteiligt waren die viel zu hohen Werte der letzten Dezembermonate. Anders formuliert, wartet man schon seit über dreizehn Jahren vergeblich auf einen winterlich kalten und schneereichen Dezember! Die aktuelle Dekade (2021-2024) hat derzeit eine Anomalie von +2,1 Grad.
Statistische Auffälligkeiten
Der Dezember aus dem Jahre 2015 ist im Übrigen der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen von 1881. Somit ist die zurückliegende Dekade die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Niemals zuvor waren zehn Dezembermonate in Folge so warm wie von 2011 bis 2020.
- In vielen Fällen dominiert tiefer Luftdruck das Wettergeschehen im ersten Drittel
- Infolge der hohen Tiefdruckaktivität fällt die erste Dekade gegenüber dem langjährigen Mittelwert zu warm aus
- Mit 69 Prozent ist die Wahrscheinlichkeit für einen Kaltlufteinbruch im Zeitraum vom 10. bis 20. sehr hoch
- Schneefall zeigte sich häufiger um die Mitte des Monats
- Insgesamt ist der erste Wintermonat als nasskalter Monat zu bewerten
- Mit 76 Prozent ist die Wahrscheinlichkeit für das Weihnachtstauwetter im Zeitraum vom 20. bis 27. Dezember als sehr hoch einzustufen
- Nach Weihnachten - und häufiger zum Jahreswechsel - wird es wieder zunehmend winterlicher
Wie wird das Wetter im Dezember 2025?
Zum heutigen Stand ist es noch zu lange hin, als dass man im Detail schon Vorhersagen erstellen könnte. Aber es gibt Trends, die Rückschlüsse auf die Entwicklung der Zirkulationsmuster zulassen.
Das Wetterjahr war im Frühjahr bis in den Herbst schwachgradientig oder meridional strukturiert. Eine Westwetterlage, die ihrem Namen auch gerecht wurde, gab es schon längere Zeit nicht mehr. Dabei gilt die Westwetterlage als die normale
und dominante Wetterlage über Mitteleuropa. Meridional bedeutet keineswegs immer zu warmes Wetter. Die Grundströmung erfolgt entweder von Nord nach Süd oder von Süd nach Nord, was zu extrem hohen Temperaturen führen kann. Und noch eine Auffälligkeit: Hochdruck dominierte das Wettergeschehen, doch konnten sich durch die viel zu warmen Meere – insbesondere das Mittelmeer – immer wieder Störimpulse innerhalb des Hochdrucksystems etablieren, was nicht nur den Sonnenschein eintrübte, sondern punktuell und phasenweise mithilfe eines quasistationären Verhaltens zu unwetterartigen Regensummen führte. Wiederholt sich das im Dezember (oder im Winter allgemein), dann kann unwetterartiger Dauerschneefall nicht ausgeschlossen werden. Wer es genauer wissen möchte: Untypische Großwetterlagen - Chancen auf Winterwetter mit viel Schnee.
Der Herbst ist bislang mit einem deutlich zu warmen September zu warm, und sowohl für den Rest des Oktober als auch im November deutet sich nach den Langfristmodellen eine fortgesetzte Dominanz der meridionalen Wetterlage an. Da sich das Hoch überwiegend über Europa positioniert, ist nicht so schnell mit frühwinterlichen Wetterereignissen zu rechnen.
Erst wenn dieses Muster in sich zusammenbricht, sind auch weiße Überraschungen in Form von Schnee und winterlichen Temperaturen möglich. Im Grunde aber – und das wurde in der oben stehenden Analyse deutlich – ist mit höherer Wahrscheinlichkeit von einem milden Wetter im Dezember auszugehen.
Wettertrend der Langfristmodelle
Langfristmodelle geben keinen Aufschluss darüber, wie sich das Wetter im Detail entwickeln kann, und sind somit mit einem gesunden Maß an Skepsis zu bewerten. Was Langfristmodelle berechnen, ist, ob der Monat tendenziell zu warm, zu kalt oder zu nass oder trocken ausfallen kann.
Wettertrend des Langfristmodells CFSv2: zu warm
Der Dezember 2025 soll nach der Wetterprognose des CFSv2-Modells im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +2,0 bis +3,0 Grad (91/20: +1,0 bis +2,0 Grad) erheblich zu warm ausfallen können. Auffällig ist der Niederschlagstrend, der über Nord-, Mittel- und Osteuropa eine normale bis nasse Ausprägung hat, während der Südwesten und Süden zu trocken ausfallen sollen. Über Deutschland somit zu nass, was auf eine erhöhte Aktivität der atlantischen Frontalzone schließen lässt (Westwetterlage).
Wetterprognose Langfristmodell NASA: ein zu warmes Dezemberwetter
Die Langfristprognose der NASA hat für den Dezember eine Korrektur vorgenommen. Mit Ausnahme von Nordeuropa wird Europa mit einer Anomalie von +1,0 bis +2,0 Grad deutlich zu warm simuliert (91/20: +0,0 bis +1,0 Grad). Extrem zu warm sollen weite Teile von Russland und Sibirien ausfallen können. Das sah vor einem Monat noch komplett anders aus. In der Niederschlagsprognose wird der Dezember normal
interpretiert.
Wetteraussichten des europäischen Langfristmodells: zu warm
Die Langfristprognose der Europäer berechnet den Dezember mit einer Abweichung von +1,5 bis +2,5 Grad im deutlich zu warmen Bereich (91/20: +0,5 bis +1,5 Grad). Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Mittelwert unauffällig.
Regelmäßige Aktualisierungen zum Wetter im Dezember 2025 erfolgen in Witterungstrends, Wettertrends, Wetterprognosen und Wettervorhersagen an dieser Stelle ab Mitte November.

