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Wetter November 2016 - Wetterprognose vom 23. Oktober

| M. Hoffmann
Eine Luftmassengrenze sorgt gleich zum Start in die neue Woche für ein Wetterphänomen, welches nicht allzu häufig anzutreffen ist. Die Luftmassengrenze trennt kühle Luft über dem Norden von sehr warmer Luft über dem Süden von Deutschland. So können über dem Norden +8/+13 Grad erreicht werden, während über dem Süden +15/+20 Grad, örtlich über den Föhngebieten auch bis +25 Grad möglich sein können. Die Luftmassengrenze selbst verläuft etwa entlang einer Linie zwischen Saarbrücken - Berlin und verlagert sich zum Dienstag langsam nach Südosten. Insbesondere entlang der Luftmassengrenze ist mit teils ergiebigen Niederschlag und örtlichen Gewittern zu rechnen. Von Mittwoch bis einschließlich Freitag beruhigt sich mit einem Hochdruckgebiet über Westdeutschland der Wettercharakter, wobei über dem Nordosten und Norden noch gelegentliche - meist leichte - Niederschläge erwartet werden können (Details s. Wettervorhersage Oktober 2016).

Im Zeitraum vom 28./30. Oktober bleibt das Hochdrucksystem mit teils zähem Nebel, bzw. Hochnebel weitgehend wetterbestimmend, bevor zum 31. Oktober ein Tiefdrucksystem über Skandinavien vermehrt Einfluss von Norden her auf das Wetter über Deutschland nehmen kann. Die Großwetterlage gestaltet sich Ende Oktober in der Form, als dass sich über dem skandinavischen Raum ein kräftiges Tiefdrucksystem positionieren kann, während das Hochdrucksystem weiter nach Westen ausweicht und sich im Bereich von Grönland - Island, England bis nach Frankreich und Spanien hinunter erstrecken kann. In Folge dessen meridionalisiert das Strömungsmuster über Mitteleuropa, da sich Hochdrucksysteme im und Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn drehen. So blockiert das Hochdrucksysteme weitere Tiefdrucksysteme von Neufundland kommend und im Verbund mit dem Skandinavientief können Anfang November kühlere Luftmassen nach Süden geführt werden.

Beide Wettermodelle haben den "Kaltluftausbruch" arktischer Luftmassen in ihren Berechnungen mit berücksichtigt, so dass dieser nicht unwahrscheinlich geworden ist. So kann die kühle Luft bereits am 1. November den Alpenrand erreichen und trifft über der Mittelmeerregion auf warme und feuchte Luftmassen, was wiederum die Ausbildung eines Mittelmeertief begünstigen kann. Sollte dies gelingen, so kann die kalte Luft mit Hilfe des Mittelmeertief noch weiter nach Süden transportiert werden. Das Mittelmeertief bleibt aber nicht an Ort und Stelle, sondern zieht nach Norden, so dass der Tiefdruckkern am 3. November über Deutschland liegen könnte. In Folge dessen können die Höhentemperaturen in knapp 1.500 Meter Höhe bis auf die -5 Grad Marke absinken, was in tieferen Lagen Temperaturwerte zwischen +4/+8 Grad im nasskalten Bereich ermöglichen kann, während ab den mittleren Lagen (400-800 Meter) die Temperaturen verbreitet unter die +5 Grad Marke absinken können, so dass dort im Zeitraum vom 2./3. November Schnee-, Schneeregen und Graupelschauer nicht auszuschließen sind. Bei kräftigeren Schauern und auch in den Nächten könnte zum heutigen Stand die Schneefallgrenze auch noch etwas weiter absinken.

Wie wahrscheinlich ist diese nasskalte Wetterentwicklung Anfang November? Zunehmend wahrscheinlicher, da zum einen die Simulationen seit Tagen konstant sind und mittlerweile auch beide Wettermodelle berücksichtigen. Deutlicher zeigt sich das anhand der Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+6) / normal (+7/+13) / zu warm (>+14), welche am 29. Oktober bei 20/60/20 und am 3. November bei 65/25/10 liegen. Deutlich zu kühle Varianten (<+5 Grad) haben nach den Kontrollläufen eine Wahrscheinlichkeit von knapp 30 Prozent.

Gibt es auch noch andere Varianten? Sicherlich gibt es die - vor allem wie bei der möglicherweise bevorstehenden Trogwetterlage, da es im Detail darauf ankommt, wie sich der Trog verhalten, bzw. positionieren wird. Liegt das Hochdrucksystem nur ein Tick weiter östlicher, so verschiebt sich das gesamte Konstrukt weiter nach Osten und der Kaltluftstrom wird über Osteuropa abgelenkt, während Deutschland, Österreich und die Schweiz in den Einflussbereich des Hochdrucksystems gelangen können. Die nächste Aktualisierung erfolgt gegen 17:00 Uhr in einem neuen Wettertrend zum Wetter Herbst Winter 2016/17.

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