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Wetterprognose Deutschland - Daten und Fakten
Wetter Sommer -
Temperatur, Regen & Sonne
Veröffentlicht: 07. Januar 2011
Aktualisiert: 23. Februar 2024

Wie wird das Wetter im Sommer, bleibt es trocken und warm, eignet sich das Wetter zum Wandern, Partys feiern, Grillabende organisieren oder können Ausflüge, Kurztrips oder gar der Sommerurlaub in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant werden? Ja, es gibt sie - die Supersommerjahre - wie 2018, 2019, 2020, 2022 und 2023 - doch die Regel ist das (noch) nicht!

Wer in den letzten Jahren die Sommermonate in Deutschland verbracht hat, hatte aber in der Regel gutes Wetter. Der normale Durchschnittssommer zeigt sich in längeren hochdruckdominierten Wetterlagen, welche gelegentlich durch Tiefdrucksysteme - mit teils kräftigen und örtlich unwetterartigen Wetterereignissen - unterbrochen werden kann.

Juni

Der Juni - besonders die Zeit bis zur Schafskälte (Mythos Schafskälte) gehört noch zum Frühsommer. Erst mit Überschreiten der Monatsmitte zeigt sich ein zunehmend stabiler werdender Wettercharakter, bei der häufiger die Werte über die +25 Grad Marke ansteigen können. Der Juni gehört zudem noch zu den Wettermonaten, in denen turbulente Wetterereignisse in Erscheinung treten können. Ende Juni beginnt zudem die Siebenschläferzeit.

Juli

Der Juli ist der eigentliche Sommermonat. Anfang noch unbeständig und über dem Norden manchmal kühl, strebt er zur Monatsmitte dem Hochsommer entgegen. Auch die Hundstage zum Beginn der letzten Julidekade bezeichnet eine Wettersingularität, welche auch die erste August-Hälfte mit beeinflussen kann. Unwetterartige Wetterereignisse sind in Form von kräftigen Schauern und Gewittern zu erwarten und die Tageswerte orientieren sich immer häufiger in Richtung der +30 Grad Marke.

August

Vom Hochsommer in den Spätsommer. Anfangs zeigt sich der August noch launisch und unbeständig, doch findet er rasch in den Hochsommer zurück, bevor der Wettercharakter ab der Monatsmitte so langsam in die Spätsommerphase übergeht. Liegen die Werte anfangs zwischen +25 bis +30 Grad, so sind es am Ende +15 bis +25 Grad.

Faktencheck Sommer

  • Durchschnitt­stemperatur (91-20)
    +17,6 Grad
  • Durchschnitt­stemperatur (61-90)
    +16,3 Grad
  • Kältester Sommer
    +14,74 Grad (1913)
  • Wärmster Sommer
    +19,67 Grad (2003)
  • Durchschnittliche Eistage
    0,1
  • Durchschnittliche Frosttage
    0,4
  • Mittel­wert der letzten 20 Jahre
    +17,8 Grad
  • Abweichung vom Mittel­wert 61/90
    +1,52 Grad
  • Höchste Temperatur
    +41,2 Grad (2019)
  • Kältester Tages­höchstwert
    +4,7 Grad (1969)
  • Tiefste Temperatur
    -4,3 Grad (1962)
  • Nieder­schlagssoll (91/20)
    240 l/m²
  • Nieder­schlagssoll (61/90)
    239 l/m²
  • Höchtse Niederschlags­summe
    349 l/m²
  • Anzahl Sommertage (>+25 Grad)
    61-90: 22,8 Tage
    91-20: 32,3 Tage
  • Anzahl Hitzetage (>+30 Grad)
    61-90: 4,0 Tage
    91-20: 8,3 Tage
  • Sonnenschein­dauer
    604 Stunden
  • Höchste Sonnenschein­dauer
    814 Stunden
    (2022)
  • Tageslänge
    Beginn 16 h 35 min
    Ende 13 h 44 min
  • Wettersingularität
    Zweite Juni-Dekade Schafskälte; Siebenschläfer­zeitraum 25. Juni bis 11. Juli; Hundstage; Hochsommer
Wetterprognose

Wie wird das Wetter im Sommer 2024?

Die Sommer sind in den vergangenen 30 Jahren um +1,3 Grad wärmer geworden

Die durchschnittliche Temperatur in den Sommermonaten von 1961 bis 1990 betrug +16,3 Grad. Nach dem neuen - wärmeren - Klimamittelwert von 1991 und 2020 beträgt die Durchschnittstemperatur +17,6 Grad. Der letzte Sommer ist zum alten Klimamittelwert mit einer Differenz von +2,3 Grad erheblich zu warm ausgefallen. Nach dem neuen Klimamittelwert betrug die Differenz +0,9 Grad und war als zu warm zu definieren. In der Top 10 der wärmsten Sommer platzierte sich der Sommer 2023 auf dem fünften Platz.

Der Trend ist zu warm

Egal in welchem Verhältnis man das betrachtet - die Hitze- und Dürrephasen nehmen in den letzten Sommerjahren rasant zu. Die Großwetterlagen sind länger andauernd, stabiler und neigen häufiger zu Extremen (Unwetter, Hitze & Dürre gleichermaßen). Daran wird sich auch im Sommer 2024 nichts ändern. Auf andere Art formuliert, ist auch in diesem Jahr ein zu warmer Temperaturcharakter zu erwarten. Hitzephasen sind in der Zeit Mitte Juni und vom 22. Juli bis 22. August sehr wahrscheinlich. Durchwachsenes und teils unwetterartiges Wetter zeigt sich häufiger Anfang Juni und bis zum Ende der zweiten Julidekade.

Wettertrend Sommer nach dem Langfristmodell

Über den Sommer hinweg ist ein erneut meridionales Strömungsmuster zu erwarten, was das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich über weite Strecken dominieren kann. Warme, heiße und sehr trockene oder aber zu kühle und auch nasse Abschnitte sind möglich. Folgt man dem Trend, so werden mit meridionalen Wetterlagen Hitze- und Dürrephasen gegenüber den kühleren und nassen überwiegen.

Erheblich zu warm

Geht es nach dem aktuellen Wettertrend des Langfristmodells, so soll das Sommerwetter im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert mit einer Differenz von +1,5 bis +2,5 Grad und im Trend bis +3,5 Grad deutlich zu warm auszufallen. Im Vergleich zum wärmeren Mittelwert von 1991 und 2020 liegt die Abweichung bei +0,2 bis +2,2 Grad.

Dürre nicht auszuschließen

Das Langfristmodell geht von einer meridional geprägten Großwetterlage aus, was zwar immer wieder zu heftigen Niederschlagsereignissen führen kann, doch sind meridionale Wetterlagen nicht für ausreichende Niederschlagsmengen bekannt. Eine erneute Dürrewelle ist im Sommer 2024 nicht auszuschließen.

Starkniederschläge sind zwischendurch immer wieder möglich und werden eine erhebliche trockene Bilanz abmildern können, doch Starkniederschläge haben die Eigenschaft, an der Oberfläche rasch in die Flüsse und Seen abzufließen und nicht in den Boden einzudringen. In der Statistik mag dann eine nennenswerte Niederschlagsmenge registriert werden, dennoch kann sich ohne mehrtägigen Landregen die Dürre im Sommer verschärfen.

Wann beginnt und wann endet der Sommer?

  • Der meteorologische Sommer beginnt mit dem 1. Juni und endet am 31. August.
  • Der kalendarische Sommerbeginn ist mit der Sonnenwende am 20. Juni 2024
  • Der Tag der Sommersonnenwende ist zugleich auch der längste Tag des Jahres, danach werden die Tage auf der Nordhalbkugel wieder kürzer
  • Das kalendarische Sommerende ist am 21. Sep. 2024
Von lauen Nächten bis zu unangenehmer Hitze

Die Temperaturen

Die durchschnittliche Temperatur beträgt +16,3 Grad (1961 bis 1990) und ist in den letzten 30 Jahren (91-20) um +1,3 Grad auf +17,6 Grad wärmer geworden. Der Juni bringt es auf +15,4 Grad, der Juli auf +16,9 Grad und der August auf +16,5 Grad. Der Juli also ist der wärmste Monat im gesamten Jahr.

Es wird wärmer und die Hitze nimmt zu

Die letzten 30 Sommer waren im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert durchweg zu warm (Abweichung > 0 Grad). Aber nicht nur das, auch die Hitze nimmt zu. Waren die Temperaturen früher meist unter der +30 Grad Marke angesiedelt, wird in den letzten 10 Jahren immer häufiger die 35 Grad Marke angepeilt und in manchen Jahren die +40 Grad Marke überschritten. Der Temperaturrekord stammte mit +41,2 Grad aus dem Jahre 2019.

Mehr Sommer- und Hitzetage

Im Zeitraum von 1961 bis 1990 gab es im Schnitt 4 Hitzetage im Sommer. Hitzetage sind die Tage, an denen die Werte die +30 Grad Marke überschreiten. Im Zeitraum von 1991 bis 2020 waren es durchschnittlich 8,3 Hitzetage - mehr als eine Verdoppelung! Gleiches lässt sich auch über die Sommertage sagen, bei denen die Temperaturen über der +25 Grad-Marke lagen. Im Schnitt waren das von 1961 und 1990 an 22,8 Tagen der Fall. Im Zeitraum vom 1991 und 2020 gab es im Schnitt 32,8 Sommertage!

Die höchste Temperatur

Die höchste seit 1881 in Deutschland gemessene Temperatur stammte aus dem Jahre 2019 und betrug +41,2 Grad (25. Juli 2019, Duisburg-Baerl, Nordrhein-Westfalen). Ein Novum!

Der kälteste Temperaturwert

Gerade der Juni kann mit seiner Wettersingularität der Schafskälte nochmals für Nachtfrost sorgen. Der tiefste Wert von -4,3 Grad entstammt dieser Zeit (Trochtelfingen, 4. Juni 1962).

Kaltsommer

Aber nicht nur heiße und warme Sommer gibt es. Wenn der Atlantik nicht mitspielt, können die Sommermonate über Deutschland auch verregnet ausfallen, was in den von 1974 bis 1980 häufiger der Fall war (Rudi Carrell's Song - Wann wird’s mal wieder richtig Sommer stammt aus dieser Zeit). Damals gab es eine ganze Reihe von Sommermonaten, die im Schnitt unter der +15 Grad Marke lagen. Der kälteste Sommer aber entstand im Jahre 1913 mit einem Durchschnittswert von +14,74 Grad. Der im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert letzte zu kalte Sommer liegt nun schon 28 Jahre zurück.

Warmsommer

Der stammt unangefochten aus dem Jahre 2003 und entsprach einem Jahrhundertsommer. Ein Omegahoch sorgte über Wochen in ganz Europa für außergewöhnliche Temperaturen. Die Durchschnittstemperatur betrug damals +19,67 Grad. Die Sommer aus den Jahren 2018, 2019 und 2022 waren dem Supersommer mit +19,3 Grad knapp auf den Fersen. Trotzdem zeigt das, dass die wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 1881 allesamt in den letzten 30 Jahren zu finden sind.

Die Temperaturen im Sommer - Hitze und Dürre wird zu einem Problem
© Martin Bloch
  • Durchschnittliche Temperatur (91-20)

    +17,5 Grad
  • Durchschnittliche Temperatur (61-90)

    +16,3 Grad
  • Wärmster Sommer

    +19,67 Grad (2003)
  • Kältester Sommer

    +14,74 Grad (1913)
  • Höchste Temperatur

    +41,2 Grad
  • Niedrigste Temperatur

    -4,3 Grad
  • Anzahl Sommertage (>+25 Grad)

    61-90: 22,8 Tage
    91-20: 32,3 Tage
  • Anzahl Hitzetage (>+30 Grad)

    61-90: 4,0 Tage
    91-20: 8,3 Tage

Die Top 10 der wärmsten Sommer

Die Top 10 Sommer
Position Sommer Temperatur Abweichung (61/90)
1 2003 19,65 Grad +3,45 Grad
2 2018 19,29 Grad +3,0 Grad
3 2019 19,24 Grad +2,94 Grad
4 2022 19,22 Grad +2,92 Grad
5 2023 18,51 Grad +2,23 Grad
6 1947 18,48 Grad +2,18 Grad
7 1994 18,38 Grad +2,08 Grad
8 1992 18,36 Grad +2,06 Grad
9 2015 18,35 Grad +2,05 Grad
10 1983 18,25 Grad +1,95 Grad

Wettersingularitäten

  • Die Schafskälte um den 11. Juni herum (kann aber auch im Zeitraum vom 4. und 20. Juni auftreten). Mehr dazu: Die Schafskälte verliert den Status einer Wettersingularität.
  • Die Siebenschläferregel hat über Süddeutschland eine hohe Eintreffwahrscheinlichkeit von 60 bis 70 Prozent und Mancherorts gar bis 80 Prozent. Die Regel besagt, dass die Großwetterlage wie sie in der ersten Juliwoche ist, auch noch sieben weitere Wochen Bestand haben und damit das Wetter im Sommer maßgeblich beeinflussen kann. Der eigentliche Siebenschläfertag ist am 27. Juni, es hat sich aber gezeigt, dass die erste Juli-Woche entscheidender ist.
  • Dann wären da noch die Hundstage im Zeitraum vom 23. Juli bis 23. August. Die Hundstage (nein, sie haben nichts mit den Hunden zu tun) sind dann auch meist die Zeit, in der der Sommer auf Hochtouren laufen kann und häufiger die heißesten Tage des Jahres möglich sind.
Der Sonnenstand sinkt, die Tage werden kürzer

Die Sonne

Der maximal mögliche Sonnenstand wird im Zeitraum vom 20. bis 22. Juni erreicht (Sommersonnenwende). Die Tage sind um diesem Zeitraum am längsten. Anschließend werden die Tage wieder kürzer.

Durchschnittliche Sonnenscheindauer

Die durchschnittliche Sonnenscheindauer beträgt zwischen Juni und August 604 Stunden. Den meisten Sonnenschein gab es im Jahr 1947 mit 814 Stunden. Wenig Sonnenschein gab 1987 mit 487 Stunden. Der Rekord stammte aus dem Sommer 2022 mit 814,51 Sonnenstunden. Aber 2003, 2018 und 2019 waren mit 791, 777 und 764 Stunden auf einem ebenfalls sehr hohem Niveau.

Die Sonnenscheindauer nimmt erst zu, dann ab

Am 1. Juni beträgt die Tageslänge 16 Stunden und 35 Minuten und zur Sonnenwende rund 17 Stunden. Ende Juli sind es bereits nur noch 15 Stunden und 39 Minuten und Ende August 13 Stunden und 44 Minuten.

Wetter Sommer - der Sonnenstand sinkt
  • Durch­schnittliche Sonnenschein­dauer

    604 Stunden
  • Höchste Sonnenscheindauer

    814 Stunden
  • Geringste Sonnenscheindauer

    487 Stunden
  • Sonnen­scheindauer Anfang Juni

    16 Stunden 35 Minuten
  • Sonnen­scheindauer Ende Juli

    15 Stunden 39 Minuten
  • Sonnen­scheindauer Ende August

    13 Stunden 44 Minuten
  • Sommersonnenwende

    ~ 17 Stunden

Definitionen

  • Was ist ein Sommertag?
    Temperaturen von mehr als +25 Grad werden als Sommertag definiert.
  • Was ist eine tropische Nacht?
    Wenn die Temperatur im Sommer in der Nacht nicht unter +20 Grad absinken kann.
  • Was ist ein Hitzetag (Tropentag)?
    Wenn die Temperatur über die +30 Grad Marke steigt
  • Was ist ein Wüstentag?
    Wenn die Temperatur über die +35 Grad Marke steigt
  • Wie viele Sommertage gibt es im Schnitt in Deutschland?
    Über dem Norden 13 bis 40 Tage (über den Inseln am wenigsten) und über dem Süden bis 70 Tage. Meist im Zeitraum von Juli bis August.
Dürre und heftige Unwetter

Der Niederschlag

Im Durchschnitt wird eine Regensumme von 239 l/m² erreicht und beinhaltet zugleich die niederschlagsreichsten Monate im ganzen Jahr.

Kräftige Schauer und Gewitter

Mal sind es die durchziehenden Tiefdruckfronten, welche für mehrtägigen und ergiebigen Landregen sorgen können (Oderhochwasser | Hochwasser 2002 in Europa), doch meist sind es die unwetterartigen Schauer und Gewitter, welche binnen kürzester Zeit für enorme Niederschlagsmengen sorgen können (Verheerende Unwetter in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen 2021). Der Höchstwert der Niederschlagssumme in einem Sommermonat betrug 778 l/m².

Die kräftigen Schauer und Gewitter können sowohl im Juni, Juli, als auch im August in Erscheinung treten. Vorwiegend begleitet von einem Wetterumschwung - von sehr warmen zu gemäßigten Werten. Sommerliche Hitzegewitter treten lokal auf, während bei einem Wetterumschwung eine ganze Niederschlagsfront mit erhöhtem Unwetterpotential durchrauscht.

Dürre

Mit Besorgnis wurden die Dürresommer 2018, 2019, 2020 und 2022 zur Kenntnis genommen, welche an der Vegetation und vor allem am Wald zu erheblichen Schäden führte. Die Niederschlagssumme der Sommermonate von 2018, 2019, 2022 zusammen betrug 451 l/m²! Das Niederschlagssoll wurde jeweils nur zu 54, 74 und 59 Prozent erfüllt.

Zu viel Regen

Ärgerlich, wenn zur Urlaubszeit im Sommer Regen dominiert. Besonders im Jahre 2007 gab es mit 322 l/m² verhältnismäßig viel Niederschlag. Der Rekord aber stammt mit 349 l/m² aus dem Jahre 1927.

Weniger Niederschlag

Nicht nur, dass der Sommer zunehmend wärmer wird, sondern auch die durchschnittliche Niederschlagsmenge nimmt ab. Seit 2005 sind das im Schnitt -12,53 l/m².

Wetter Sommer - Die Dürre wird zunehmend zum Problem
  • Durch­schnittlicher Nieder­schlag

    239 l/m²
  • Höchste Niederschlags­mengen

    349 l/m²
  • Niedrigste Niederschlags­mengen

    130 l/m² (2018) | 124 l/m² (1911)
Extreme Niederschlagsmengen und Unwetter mit hohem Schadpotential

Extremwetter­ereignisse

Ein Sommer ohne Unwetter ist kein Sommer. Doch nimmt die Intensität der Unwetter in den letzten Jahren zu und häufiger werden über Deutschland Tornados gesichtet und registriert (Tornados in Deutschland).

Immer wenn es zu einem Wetterwechsel kommt und die Tage zuvor extrem warm waren, besteht die größte Gefahr vor unwetterartigen Wetterereignissen. Von Blitzschlag, sintflutartigen Niederschlägen, Hagelschlag bis hin zu Starkwindereignissen und Tornados ist so ziemlich alles vertreten, was Schaden verursachen kann.

Enorme Niederschlagsmengen

Am 12.08.2002 wurden in Zinnwald-Georgenfeld binnen 24 Stunden 312 l/m² an Niederschlag gemessen.

Wetter Sommer - Gewitterstürme

Statistik

Die Abweichung der Temperaturen der letzten 10 Jahre im Vergleich
SommerTem­peraturAb­weichung 61/90
(91/20)
+17,8 bis
+19,8 Grad
+1,5 bis +3,5 Grad
(+0,2 bis +2,2 Grad)
+18,51 Grad
+2,23 Grad
(+0,93 Grad)
+19,22 Grad
+2,9 Grad
(+1,6 Grad)
+17,9 Grad
+1,62 Grad
(+0,3 Grad)
+18,2 Grad
+1,9 Grad
(+0,6 Grad)
+19,3 Grad
+3,0 Grad
(+1,7 Grad)
+19,3 Grad
+3,0 Grad
(+1,7 Grad)
18,0 Grad
+1,7 Grad
(+0,4 Grad)
+17,8 Grad
+1,5 Grad
(+0,2 Grad)
+18,4 Grad
+2,1 Grad
(+0,8 Grad)
Wetter Sommer - Die Hitze-Perioden nehmen zu

Auffälligkeiten gegenüber dem langjährigen Mittelwert der letzten 20 Jahre

Keine Frage - die Sommer der letzten 20 Jahre waren im Schnitt um +1,52 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 bis 1990 zu warm, darunter der Rekordsommer aus dem Jahre 2003 mit einer Abweichung von +3,37 Grad. Extrem auffällig ist, dass die letzten 30 Sommer allesamt zu warm ausgefallen sind (Abweichung ≥ 0).

100 Prozent zu warm

Betrachtet man also nur die letzten 20 Jahre und vergleicht diese mit dem Klimamittelwert von 1961 und 1990, so liegt man mit einer zu warmen Sommerprognose zu 100 Prozent richtig. Man kann also nur wenig falsch machen. Doch das Wetter hält sich nicht an die Statistik und Ausnahmen bestätigen die Regel!


Deutschlandwetter Sommer - Klimatabelle

Temperatur (ohne Nachtwerte), Regen, Regentage, Sonne, Schneetage und Sommertage gegenüber dem Mittelwert 1961 und 1990. In Klammer der Mittelwert von 1991 und 2020
Bundesland Temperatur
(Grad)
Regen
(l/m²)
Regentage
(>1 l/m²)
Sonne
(Stunden)
Schneetage
(Tage)
Sommertage
(Tage)
Brandenburg
(Potsdam) / Berlin
+25,2
(+26,5)
176,2
(192,1)
26,6
(27,1)
660,6
(684,8)
0
(0)
28,7
(37,9)
Baden-Württemberg
(Stuttgart)
+24,1
(+25,4)
290,0
(276,4)
34,1
(33,0)
645,4
(682,5)
0
(0)
27,3
(38,2)
Bayern
(München)
+23,8
(+25,0)
300,4
(297,6)
34,7
(34,1)
623,2
(673,7)
0
(0)
25,1
(36,4)
Hessen
(Wiesbaden)
+24,1
(+25,3)
211,6
(205,6)
30,3
(29,9)
584,7
(633,4)
0
(0)
23,3
(33,5)
Mecklenburg-Vorpommern
(Schwerin)
+23,7
(+24,9)
186,9
(200,6)
28,1
(29,0)
678,8
(686,8)
0
(0)
16,1
(24,4)
Niedersachsen
(Hannover) / Bremen / Hamburg
+24,2
(+25,7)
218,3
(223,1)
32,8
(32,5)
583,8
(614,6)
0
(0)
18,5
(26,9)
Nordrhein-Westfalen
(Düsseldorf)
+24,6
(+26,2)
236,8
(236,7)
33,4
(32,5)
553,7
(604,4)
0
(0)
20,7
(28,9)
Rheinland-Pfalz
(Mainz)
+24,4
(+26,1)
211,8
(201,5)
30,2
(28,9)
599,2
(653,7)
0
(0)
25,4
(34,6)
Schleswig-Holstein
(Kiel)
+23,0
(+24,2)
221,5
(241,0)
32,6
(33,3)
646,2
(660,5)
0
(0)
12,8
(18,5)
Saarland
(Saarbrücken)
+24,6
(+26,3)
224,1
(215,9)
30,4
(29,5)
634,7
(676,9)
0
(0)
25,1
(36,7)
Sachsen
(Dresden)
+24,9
(+26,1)
218,1
(236,0)
30,5
(29,8)
593,3
(654,7)
0
(0)
24,9
(34,5)
Sachsen-Anhalt
(Magdeburg)
+24,9
(+26,3)
171,3
(184,4)
26,7
(27,1)
606,2
(659,4)
0
(0)
26,8
(36,7)
Thüringen
(Erfurt)
+23,7
(+25,2)
194,8
(210,0)
29,4
(29,9)
585,2
(625,5)
0
(0)
20,3
(30,5)
Deutschland +24,2
(+25,5)
237,0
(240,4)
31,8
(31,5)
613,7
(653,6)
0
(0)
22,8
(32,3)

Temperaturabweichung der letzten 20 Jahre gegenüber dem Mittelwert

Klimadiagramm Sommer der letzten 20 Jahre
Rückblick - Bilanz

Wie war das Wetter im Sommer 2023?

Die Temperaturen im Sommer 2023

Der höchste Wert wurde mit +38,8 Grad am 15. Juli über Möhrendorf-Kleinseebach (Bayern) registriert. Die tiefste Temperatur stammte mit -0,7 Grad vom 3. Juni und wurde über Sohland/Spree (Sachsen) erreicht.

Das wärmste Bundesland war mit einer durchschnittlichen Temperatur von +19,3 Grad das Saarland. Etwas frischer war es mit +17,3 Grad über Schleswig-Holstein.

Fünftwärmste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Im Flächenmittel belegte der Sommer 2023 mit einer durchschnittlichen Temperatur von +18,51 Grad den 5. Platz der wärmsten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 1881.

Im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 war der Sommer um +2,23 Grad erheblich zu warm. Im Vergleich zur wärmeren Periode von 1991 und 2020 lag die Abweichung bei +0,93 Grad im zu warmen Bereich.

Dürre und Überflutungen

Meridionale Wetterlagen sind zwar nicht für ausreichend oder viel Niederschlag bekannt, doch können mit einer entsprechenden Großwetterlage teils enorme Niederschlagsmengen niedergehen, was Ende Juli, Anfang und Ende August der Fall war. In diesen Zeiträumen ist zugleich der meiste Regen des Sommers niedergegangen.

Bevor aber der Regen einsetzte, gab es bis zum Ende der zweiten Juli-Dekade eine ausgeprägte Dürre, welche ihren Ursprung bereits im Mai hatte. Niedrige Flusspegel, Waldbrände, Trinkwassernotstand und Noternten waren die Folge davon.

In Summe brachten es der Juni, der Juli und der August auf eine Regensumme von rund 269,8 l/m², was im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert einer Sollerfüllung von rund 115 Prozent entspricht.

Häufige Fragen zum Wetter im Sommer

Wie wird der Sommer 2024?

Wettertrend Sommer nach dem Langfristmodell

Über den Sommer hinweg ist ein erneut meridionales Strömungsmuster zu erwarten, was das Wetter über Deutschland, der Schweiz und Österreich über weite Strecken dominieren kann. Warme, heiße und sehr trockene oder aber zu kühle und auch nasse Abschnitte sind möglich. Folgt man dem Trend, so werden mit meridionalen Wetterlagen Hitze- und Dürrephasen gegenüber den kühleren und nassen überwiegen.

Erheblich zu warm

Geht es nach dem aktuellen Wettertrend des Langfristmodells, so soll das Sommerwetter im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert mit einer Differenz von +1,5 bis +2,5 Grad und im Trend bis +3,5 Grad deutlich zu warm auszufallen. Im Vergleich zum wärmeren Mittelwert von 1991 und 2020 liegt die Abweichung bei +0,2 bis +2,2 Grad.

Dürre nicht auszuschließen

Das Langfristmodell geht von einer meridional geprägten Großwetterlage aus, was zwar immer wieder zu heftigen Niederschlagsereignissen führen kann, doch sind meridionale Wetterlagen nicht für ausreichende Niederschlagsmengen bekannt. Eine erneute Dürrewelle ist im Sommer 2024 nicht auszuschließen.

Starkniederschläge sind zwischendurch immer wieder möglich und werden eine erhebliche trockene Bilanz abmildern können, doch Starkniederschläge haben die Eigenschaft, an der Oberfläche rasch in die Flüsse und Seen abzufließen und nicht in den Boden einzudringen. In der Statistik mag dann eine nennenswerte Niederschlagsmenge registriert werden, dennoch kann sich ohne mehrtägigen Landregen die Dürre im Sommer verschärfen.

Welche Temperaturen gibt es im Sommer?

Die durchschnittliche Sommer-Temperatur beträgt über Deutschland +16,3 Grad (1961 bis 1990) und ist in den letzten 30 Jahren (91-20) um +1,3 Grad auf +17,5 Grad wärmer geworden. Der Juni bringt es auf +15,4 Grad, der Juli auf +16,9 Grad und der August auf +16,5 Grad. Der Juli also ist der wärmste Monat im gesamten Jahr.

Der Sommer wird wärmer und die Hitze nimmt zu

Die letzten 24 Sommer waren im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert durchweg zu warm (Abweichung > 0 Grad). Aber nicht nur das, auch die Hitze nimmt zu. Waren die Temperaturen früher meist unter der +30 Grad Marke angesiedelt, wird in den letzten 10 Jahren immer häufiger die 35 Grad Marke angepeilt und in manchen Jahren die +40 Grad Marke überschritten. Der Temperaturrekord stammte mit +41,2 Grad aus dem Jahre 2019.

Mehr Hitzetage im Sommer

Im Zeitraum von 1961 bis 1990 gab es im Schnitt 4 Hitzetage im Sommer. Hitzetage sind die Tage, an denen die Werte die +30 Grad Marke überschreiten. Im Zeitraum von 1991 bis 2020 waren es durchschnittlich 8,3 Hitzetage - mehr als eine Verdoppelung!