Skip to main content

Wetter Sommer 2015 - Wettertrend vom 21. Mai

| M. Hoffmann
Das Verhalten des Zirkulationsmusters weist nach den aktuellen Simulationen im letzten Mai-Drittel (Pfingsten, Mai) eine weitgehende Erhaltungs-, bzw. Wiederholungsneigung aus. So liegt sowohl nach dem amerikanischen, als auch dem europäischen Wettermodell die Wahrscheinlichkeit für einen unbeständigen Wettercharakter höher als für eine stabile Hochdruckwetterlage. Der Grund hierfür sind zwei Hochdrucksysteme - eines über den Azoren und eines über dem westl. Russland. Im "Idealfall" - und nicht selten für Ende Mai - gelingt den Hochdrucksystemen der Aufbau einer Hochdruckbrücke über Mitteleuropa mit nachfolgendem Hochdruckgebiet Mitteleuropa, welches in den ersten Juni-Tagen schon für sommerliche Wetterverhältnisse sorgen kann. Der "Idealfall" wird aber weder vom amerikanischen, noch vom europäischen Wettermodell bis Ende Mai simuliert. Erst im weiteren Verlauf zeigen für Anfang Juni beide Wettermodelle im Ansatz eine stärkere und stationäre Tiefdruckaktivität über dem grönländischen Raum, so dass dem Azorenhoch mehr Spielraum bleibt, sich in Richtung Mitteleuropa zu positionieren. Anders formuliert zeigt sich nach dem mäßig milden bis leicht zu kühlen Temperaturverhalten im letzten Mai-Drittel zum Beginn des "meteorologischen" Sommers am 1. Juni Ansätze einer stabileren Wetterlage mit wärmeren Temperaturen. Deutlicher wird das Anhand der Kontrollläufe, deren Temperaturspektrum am 1. Juni zwischen +10/+24 Grad (Mittelwert: +16/+18 Grad) und am 5. Juni zwischen +13/+27 Grad (Mittelwert: +19/+22 Grad) liegt. In den Verhältnissen der Kontrollläufe von zu kalt (<+16) / normal (+17/+23) / zu warm (>+23), spiegelt sich die normale bis leicht zu warme Temperaturentwicklung wieder, welche am 1. Juni bei 40/50/10 und am 5. Juni bei 20/40/40 liegt. Das Langfristmodell bleibt in seiner heutigen Wetterprognose für den Sommer 2015 "seiner Linie" der letzten Tage treu und simuliert einen normalen Sommer bei einer ebenfalls normalen Niederschlagserwartung. Eine Veränderung gegenüber den letzten Wetterprognosen zum Sommer ergibt sich in den sog. Randfaktoren - allen voran im El Niño Phänomen. Im jüngsten ENSO-Bericht wurde die Wahrscheinlichkeit für anhaltende Konditionen des Phänomens heraufgesetzt:
There is an approximately 90% chance that El Niño conditions will continue through Northern Hemisphere summer 2015, and a greater than 80% chance it will last through 2015.
Was hat das für mögliche Auswirkungen? Das sog. El Niño Phänomen kann eine entscheidende Rolle spielen, welches - vereinfacht ausgedrückt - mit höherer Wahrscheinlichkeit über der nördlichen Hemisphäre Troglagen hervorrufen kann. Nun bedeutet aber eine Trogwetterlage über Europa, bzw. dem nördlichen Europa nicht zwangsläufig auch kühle Temperaturen über Deutschland - auch hier ist die Lage der möglichen Kaltluftadvektion (Trog) entscheidend für einen warmen, bzw. zu kalten Temperaturverlauf. Auffällig zeigt sich bereits im Mai eine höhere Wahrscheinlichkeit für ein schwach ausgeprägt meridionales (Nord-Süd) Muster, was im Zusammenhang zum El Niño Phänomen stehen kann - aber beim Wetter nie muss. Auf der folgenden Seite sind die möglichen Auswirkungen auf das Temperaturverhalten des El Niño Phänomens in einer übersichtlichen Grafik zusammengestellt.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)