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Welchen Einfluss haben El Niño und La Niña auf unser Wetter?

| M. Hoffmann

Häufig wird uns vor jeder neuen Wintersaison die Frage gestellt, inwieweit die beiden Wetterphänomene El Niño und La Niña Einfluss auf unser Wetter, bzw. Winterwetter haben. Eines Vorweg - beide Phänomene haben nur einen sehr geringen, direkten Einfluss auf unser Wetter - indirekt sieht das anders aus. Was unser Wetter in Mitteleuropa maßgeblich beeinflusst, ist der sog. North Atlantic Oscillation - kurz NAO Index. Kurze Erklärung:

Aufgrund der hohen Temperaturunterschiede zwischen dem warmen Atlantik und der kalten Luft bei Grönland ist das die Geburtsstätte der meisten Tiefdrucksysteme für Mitteleuropa. Diese Tiefdrucksysteme wandern zumeist von West nach Ost von Island über Großbritannien nach Skandinavien, wobei die Zugbahn südlicher sein kann. Der Hochdruck auf dem Atlantik ist normalerweise bei den Azoren zu finden und der Tiefdruck bei Island (das ist im Übrigen der positive NAO-Index). Somit kommt es verstärkt zu sog. Westwindwetterlagen (zonale Struktur). Besonders zum Ende der Wintermonate - zwischen Mitte Januar und Februar - wird der Polarwirbel des Öfteren durch Hochdruckgebiete geteilt - es kommt zum Polarwirbelsplit. Je nachdem wie sich das Hochdruckgebiet der Polarwirbel teilt, verfällt auch die Wetterwirksamkeit des Polarwirbels. Somit steigt mit einem Polarwirbelsplit die Wahrscheinlichkeit zu sog. Troglagen über Mitteleuropa und einem Blockadehoch auf dem Atlantik, man spricht - je nach Lage - von einer gestörten Zirkulation oder eine meridional verlaufenden Grundströmung (negative NAO-Index). Auszug aus: Was ist ein Polarwirbelsplit?

Und ebendiese Nord Atlantische Oszillation wird durch El Niño und La Niña minimal beeinflusst. Ist La Niña aktiv, so tendiert der NAO Index in die positive Richtung (Azorenhoch und Islandtief gut ausgebildet), was häufiger das klassische West- bis Südwestwetter zur Folge hat. Ist dagegen El Niño aktiv, so tendiert der NAO-Index in die negative Richtung (Azorenhoch und Islandtief schwach ausgeprägt, oftmals Hoch bei Island). Der negative NAO Index hat zur Folge, dass auf dem Atlantik sog. Hochdruckblockaden entstehen - das Westwindwetter schläft ein, was über Mitteleuropa die Chance auf einen Kaltlufteinbruch minimal erhöht.

Für alle, die das El Niño Phänomen näher interessiert, sei folgender "ENSO - Bericht (El Niño-Southern Oscillation)" nahegelegt, welcher regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht wird.

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