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Wetter Sommer 2016 - Wetterprognose vom 31. Mai

| M. Hoffmann
Die Neigung zu Schauern und Gewittern - welche teils kräftig ausfallen und mit Unwetterpotential einhergehen können - bleibt voraussichtlich bis zum Samstag bestehen, bevor diese sich zum Sonntag von Norden her abschwächen kann. Die Temperaturen bleiben über dem Süden mit +17/+22 Grad etwas kühler als mit +20/+25 Grad über dem Norden, wobei dort örtlich auch bis +27 Grad möglich sind (s. Wetter Juni).

Das durchwachsene und zu Schauern und Gewittern neigende Wetter gefällt scheinbar vielen von unseren Lesern nicht, da wir in den letzten Tagen wieder vermehrt E-Mails mit der Frage "Wann kommt endlich der Sommer?" bekommen. Betrachtet die Berechnung der Großwetterlage des amerikanischen Wettermodells zum 7. Juni, so liegt im Bereich des nördlichen Skandinaviens und der Barentssee ein Tiefdrucksystem, über Grönland/Island ein Hochdruckkern mit einer schwach ausgeprägten Hochdruckbrücke in Richtung Mittelmeer, während sich im Bereich zwischen Neufundland, Grönland und Azoren ein kräftiges Tiefdrucksystem positionieren kann. In Folge dessen gelangt Deutschland, Österreich und die Schweiz im Zeitraum vom 6./10. Juni zunehmend in den Einflussbereich der Hochdruckbrücke, so dass die Neigung zu Schauern und Gewittern weiter nachlassen kann. Bei den Temperaturen zeigt sich bis zum 10. Juni eine ansteigende Tendenz, da das Tief vom Atlantik her weiter nach Osten in Richtung Mitteleuropa vorrücken und Vorderseitig - im Verbund mit dem Hochdrucksystem - warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz führen kann.

Das europäische Wettermodell simuliert eine ganz ähnlich Entwicklung der Großwetterlage im Zeitraum vom 6./9. Juni, wenngleich der Tiefdruckeinfluss zum Ende des ersten Juni-Drittels von Westen her größer werden und die Neigung zu Schauern und Gewittern wieder ansteigen lassen kann.

Anders formuliert zeigt sich im ersten Juni-Drittel eine durchaus Jahreszeit-typische Temperaturentwicklung, welche größtenteils auch über dem langjährigen Mittelwert im zu warmen Bereich liegen kann. Wann kommt der Sommer? Sollte die simulierte Entwicklung der Großwetterlage tatsächlich so ablaufen, so kommt das Tiefdrucksystem über dem Westen weiter nach Osten voran und nach dem warmen Vorderseitenwetter folgt eine unbeständige - zu Schauern und Gewittern neigende - Übergangsphase, welche nachfolgend in eine kühlere Rückseitenwetterlage übergehen kann. Die Frage nach "Wann kommt der Sommer" (beständiges Wetter, Temperaturen über +25 Grad) kann man zum heutigen Stand wie folgt beantworten: mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht vor dem 15. Juni.

Die Kontrollläufe bestätigen im Zeitraum vom 7./14. Juni ein Temperaturniveau, welche mit 1/4 Grad über dem langjährigen Mittelwert liegen kann. So liegt das Temperaturspektrum am 7. Juni zwischen +15/+26 Grad (Mittelwert: +23/+24 Grad) und am 14. Juni zwischen +15/+20 Grad (Mittelwert: +22/+23 Grad). Was ist mit der Wettersingularität der sog. Schafskälte, welche statistisch gesehen häufiger im Verlauf des zweiten Juni-Drittels auftreten kann? Die oben beschriebene Wetterentwicklung mit Rückseitenwetter könnte die Schafskälte durchaus ermöglichen, da mit dem abziehenden Tiefdrucksystem aus nördlichen Richtungen kurzzeitig kühlere Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden können. Die Niederschlagsneigung bleibt nach den Kontrollläufen über dem Süden, Westen und Osten mäßig hoch, während über dem Norden eine nachlassende Tendenz zu beobachten ist.

Das Langfristmodell berechnet in seiner heutigen Wetterprognose Sommer für Juni und August eine Niederschlagserwartung, welche sich weitgehend an dem Sollwert orientieren kann, während der Juli eine negative Tendenz (zu trocken) aufweist. In der Temperaturentwicklung zeigt sich nach dem Langfristmodell der Monat Juni mit einer Abweichung der Temperaturen von +0,5/+1 Grad als leicht zu warm gegenüber dem langjährigen Mittelwert, während der Juli und August mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad im weitgehend normalen Bereich simuliert wird.

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