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Wetter Sommer 2016 - Wettertrend vom 28. Mai

| M. Hoffmann
Kommt der Sommer, oder kommt die sog. Schafskälte? Bis zum 4. Juni verlagert sich ein Hochdrucksystem mit seinem Kerndruckgebiet von Skandinavien über Island, so dass der Wettercharakter über Deutschland mit einem Tiefdrucksystem wechselhaft, aber weitgehend warm bleiben kann (s. Wetter Juni).

Aufgrund der gegenüber den letzten Tagen verzögerten Verlagerung des Hochdrucksystems in Richtung Island, ergibt sich auch für Deutschland, Österreich und die Schweiz eine Veränderung im zeitlichen Ablauf. Im Wesentlichen ergeben sich drei wahrscheinliche Wetterentwicklungen im Zeitraum vom 5./12. Juni.

In der ersten Variante wird das Hochdrucksystem bei Island gleich von zwei Tiefdrucksystemen "eingekesselt". Eines liegt zwischen Neufundland, Grönland und den Azoren und das zweite Liegt im Bereich über dem nördlichen Skandinavien und der Barentssee. In Folge daraus kann das Hochdrucksystem allmählich bis zum 7. Juni abgebaut werden und wandelt sich in eine Hochdruckbrücke um, welche im Zeitraum 7./12. Juni sich zwischen der Mittelmeerregion und England/Skandinavien ausweiten kann. Mit solch einer Variante könnte der von Norden her angeregte Zustrom kühlerer Luftmassen nach Deutschland unterbunden werden und die Temperaturwerte wären bei einem relativ beständigen Wettercharakter als Jahreszeiten-typisch warm zu bezeichnen.

In der weiten Variante behauptet sich das Hochdrucksystem zwischen Skandinavien und Island mit seiner von Ost nach West verlaufenden Hochdruckachse, so dass die Tiefdrucksysteme vom Atlantik her kommend das Hoch auf seinen südlichen Gradienten unterwandern können. Die Tiefdruckrinne selbst würde dann von Neufundland über England, Deutschland bis über das östliche Europa verlaufen können. Auch in dieser Variante wären die Temperaturwerte als Jahreszeiten-typisch einzustufen, wenngleich der Wettercharakter selbst als unbeständig mit einer hohen Schauer- und Gewitterneigung zu bezeichnen wäre.

In der dritten Variante weicht das Hochdrucksystem in den Bereich zwischen Grönland/Island aus und sorgt im Verbund mit dem Tiefdrucksystem über dem nördlichen Skandinavien für die Zufuhr kühlerer Luftmassen nach Süden, welche unter bestimmten Voraussetzungen auch Deutschland erreichen können. Sollte diese Variante eintreten, so wären kühle Temperaturen zwischen +12/+18 Grad bei einem unbeständigen Wettercharakter zu erwarten.

Welche der Varianten ist wahrscheinlicher? Betrachtet man die Temperaturprognose der Kontrollläufe im Zeitraum vom 5./12. Juni, so verläuft diese gegenüber dem langjährigen Mittelwert im positiven Bereich (2-5 Grad zu warm). Das Temperaturspektrum der Kontrollläufe liegt am 5. Juni zwischen +17/+26 Grad (Mittelwert: +22/+23 Grad) und am 12. Juni zwischen +13/+27 Grad (Mittelwert: +20/+21 Grad). Kühlere Varianten sind zwar weiterhin möglich, doch zum heutigen Stand weniger wahrscheinlich geworden.

Vergleicht man die Verhältnisse der Kontrollläufe von zu kalt (<+17) / normal (+18/+24) / zu warm (>+24), so liegen diese am 6. Juni bei 10/50/40 (gestern: 20/50/30) und am 10. Juni bei 20/55/25 (gestern: 10/45/45) und bestätigen weiterhin eine geringere Wahrscheinlichkeit für zu kühle Varianten.

Das Langfristmodell verfolgt in seiner Wetterprognose seit Tagen den Trend einer leicht zu warmen Temperaturentwicklung im Juni und Juli für die südlichen Regionen, was heute erneut bestätigt wird. Sonst sind mit einer Abweichung von -0,5/+0,5 Grad keine sonderlichen Auffälligkeiten zu beobachten. Im Niederschlagsverhalten zeigt sich im Juni und Juli eine negative Entwicklung (zu trocken), welche im August ihrem Sollwert wieder entsprechen kann.

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