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Sind Bauernregeln auch Wetterregeln?

| M. Hoffmann
Immer wieder werden wir mit der Frage nach den Bauernregeln und den damit zusammenhängenden Wetter konfrontiert. Bauernregeln entstammen Langzeitbeobachtungen der frühen Landwirtschaft - ähnlich dem, was heute mit der Messwertermittlung geschieht. Zudem gibt es gewisse Lostage und Singularitäten beim Wetter - ohne Zweifel! Dabei ist keineswegs gesagt, dass diese auch immer so eintreffen müssen - so ist es auch bei den Bauernregeln. Es gibt ein paar Bauernregeln, die sich nach näherer Betrachtung als Lostage erwiesen haben. Diese wäre nach Monaten aufgelistet:


Januar
  • War bis zu Dreikönig kein rechter Winter, dann kommt auch keiner mehr dahinter. (lokale Unterschiede)
  • Große Kälte am Antoni-Tag nicht sehr lange halten mag. (Antonius = 17.1.)
Februar
  • Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoch', bleibt er 4 Wochen noch in sei'm Loch!
  • Wenn's zu Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.
  • Hat der Valentin Regenwasser, wird der Frühling noch viel nasser. (Valentin = 14.2.)
  • Hat Petri Stuhlfeier noch Eis und viel Ost, dann bringt der Feber noch starken Frost.
März
  • Mariä Verkündung hell und klar, ist ein Segen fürs ganze Jahr. (Verkündigung = 25.3.)
  • Ist zu Rupert der Himmel rein, wird er's auch im Juli sein. (Rupert = 27.3.)
April
  • April macht das, was er will.
  • War's an Ambrosius schön und rein, wird's an Florian um so wilder sein. (4.4. / 4.5.)
Mai
  • Pankraz, Servaz, Bonifazi, drei frostige Lumpazi. (Eisheilige, 12.–14. Mai)
Juni
  • An St. Medardus wird ausgemacht, ob 40 Tage die Sonne lacht. (Medardus = 8.6.)
  • Hat Margret keinen Sonnenschein, dann kommt das Heu nie trocken rein. (Margret = 10.6.)
  • Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag. (Siebenschläfer = 27.6.-11.7.)
Juli
  • Bringt der Juli heiße Glut, gerät auch der September gut.
  • Maria Heimsuch wird’s bestellt, wie’s Wetter vierzig Tag sich hält. (Mariä Heimsuchung = 2.7.)
  • Wie’s Wetter an St. Margaret, dasselbe noch vier Wochen steht. (Margareta = 13.7.)
August
  • Hitze an St. Dominikus – ein strenger Winter kommen muss (Dominikus = 4./8.8.)
  • Wie das Wetter an Kassian, hält es viele Tage an (Kassian = 13.8.)
September
  • Wenn im September die Spinnen kriechen, sie einen harten Winter riechen.
  • Wie das Wetter am Magnustag, so es vier Wochen bleiben mag. (Magnus = 6.9.)
  • Wies der Matthis treibt, es vier Wochen bleibt (21. September)
Oktober
  • Schneits im Oktober gleich, dann wird der Winter weich
  • Regnet's an Sankt Dionys, wird der Winter nass gewiss. (Dionysus = 9.10.)
  • Ursula bringt's Kraut herein, sonst schneien Simon und Juda drein. (21./ 28.10.)
November
  • Hat der November einen weißen Bart, wird der Winter lang und hart.
  • Bringt Allerheiligen (01.11.) einen Winter, so bringt Martini (11.11.) einen Sommer
  • Ist es um Martini trüb, wird der Winter lind und lieb. (Martin = 11.11.)
Dezember
  • Fließt im Dezember noch der Birkensaft, dann kriegt der Winter keine Kraft.
  • Weihnacht im Schnee – Ostern im Klee.
  • Aufs Wetter gib wohl acht von Christtag bis Dreikönigsnacht (6.1.), es zeigt dir, was das Jahr dann wacht.

Das Wetter hält sich nicht an irgendwelche Statistiken und Regeln - es gibt jedoch Singularitäten, die häufiger als üblich auftreten und über der Zufallswahrscheinlichkeit von 50% stehen. In der Meteorologie sind Bauernregeln umstritten. Des Weiteren gibt es unzählige Bauernregeln, die in der Region zwar zutreffend sein können, Bundesweit jedoch versagen. Ebenfalls gibt es viele Bauernregeln, die sich widersprechen. Anhaltspunkte können Bauernregeln jedoch durchaus sein. Um Fragen zum 100 jährigen Kalender gleich vorweg zu beantworten: Der 100jährige Kalender versagt bei der Wettervorhersage völlig und ist nicht zu gebrauchen.

Kennen Sie noch gute Bauernregel, deren Eintreffwahrscheinlichkeit über 50% liegt? Dann freuen wir uns über Ihre E-Mail!

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