Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Der Sommer verabschiedet sich im September langsam aber sicher und endet aus meteorologischer Sicht am 31. August. Kalendarischer Herbstanfang ist mit der Tag-und-Nacht-Gleiche am 22., bzw. 23. September. Ob das Wetter im ersten Herbstmonat sommerlich warm beginnen kann, hängt maßgeblich davon ab, wie stabil der August verlaufen ist.
Sommerliche Temperaturen sind noch weit bis in den ersten Herbstmonat hinein möglich und ist dabei gar nicht so untypisch. Häufig profitiert das Wetter noch von stabilen Hochdruckwetterlagen aus dem August und den ausgeglichenen Wasser- und Landtemperaturen, was Turbulenzen beim Wetter weniger wahrscheinlich macht.
Entscheidend für eine warme und weitgehend trockene erste Septemberdekade kann eine stabile Großwetterlage Ende August sein. Stellt sich die Großwetterlage aber im letzten August-Drittel auf herbstlich um, so zeigt sich ein spätsommerlicher Wettercharakter häufiger erst zur Septembermitte hin. Insofern kommt die folgende Bauernregel nicht von ungefähr:
September schön in den ersten Tagen will den ganzen Herbst ansagen
Bauernregel
Die ersten beiden Herbstmonate lassen es meist ruhig angehen. Die Temperaturen zwischen den Wasser- und Landmassen nähern sich an, sodass keine großartigen Turbulenzen zu erwarten sind. Verbreitet ist das Wetter sogar hochdruckdominiert - häufiger um die Septembermitte herum. Zum Anfang herrscht häufiger wechselhaftes und unbeständiges Wetter vor, welches nicht selten schon einmal herbstlich kühl ausfallen kann.
Nach der Statistik setzt sich ab dem 3. September ein Hochdrucksystem durch, was für spätsommerliche Temperaturen sorgen kann. Die ersten Nachtfröste ab der Monatsmitte zum Thema und im Zeitraum vom 22. bis 29. September zeigt sich nochmals der Altweibersommer (nein, hat nichts mit den alten Weibern
zu tun).
Am Monatsanfang können die Temperaturen unter optimalen Bedingungen noch bis knapp an die +30 Grad Marke heranreichen, während zum Ende des Monats nur mitunter die +15 Grad Marke überschritten werden können. Maßgeblich verantwortlich für die zurückgehenden Temperaturen ist der sinkende Sonnenstand, welcher so langsam auf den Winter vorbereitet. Im Vergleich zum August mit einem Durchschnittswert von +16,9 Grad zeigt sich im September mit einem Mittelwert +13,9 Grad doch ein spürbarer Rückgang der Temperaturen und verdeutlicht, wie schnell sich das Temperaturniveau von Sommer zu Herbst verändern kann. Das veranlasst die Natur dazu, sich langsam bunt einzufärben und insbesondere für Fotografen ergeben sich tolle Motive.
Mit durchschnittlich +13,3 Grad (91-20: +13,8 Grad) gehört der erste Herbstmonat im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu den durchschnittlichen Monaten und mit 61 l/m² Niederschlag verabschiedet sich auch der eigentlich niederschlagsreiche Sommer.
In den letzten 30 Jahren ist das Wetter im September im Schnitt um +0,5 Grad wärmer geworden. Schaut man sich nur die letzten 20 Jahre an, so liegt die Differenz bei +0,7 Grad. Damit gehört der September zu den wenigen Monaten, die von der Klimaerhitzung weniger stark belastet sind.
Dass ein Septembermonat normal
ausgefallen ist, war letztmalig 2015 der Fall (-0,36 Grad). Ein zu kaltes Wetter war im Jahre 2017 (-0,53 Grad) zu beobachten. Der wärmste September stammt mit einer durchschnittlichen Temperatur von +16,9 Grad (Abweichung: +3,6 Grad) aus dem Jahre 2016 und 2006. Man sieht, dass - trotz oder gerade wegen der Klimaerwärmung - der September deutlich zu warm, aber auch zu kalt ausfallen kann. Der kälteste Durchschnittswert stammt mit +9,08 Grad aus dem Jahre 1912 (-4,2 Grad).
Das Wetter hatte in den letzten 20 Jahren im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent zu kalt, 25 Prozent normal und 55 Prozent zu warm auszufallen. In Zeiten der Klimaerhitzung ist ein grundsätzlich zu warmer September wahrscheinlicher geworden.
Im Vergleich zum - wärmeren - Mittelwert von 1991 und 2020 liegen die Wahrscheinlichkeiten für zu kaltes Wetter bei 35 Prozent, für normales bei 20 Prozent und zu warmes bei 45 Prozent.
Die nachfolgenden Daten sind im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 und in Klammer von 91/20: Nachtfrost oder Bodenfrost gibt es an 0,7 Tagen zu erwarten (0,6 Tage).
Die Anzahl der Sommertage (>+25 Grad) beläuft sich auf 2,3 Tage (3,2 Tage) und die Anzahl der Hitzetage (>+30 Grad) liegt bei 0,1Tagen (0,3 Tage). Auf andere Art formuliert ist die Wahrscheinlichkeit für Nachtfrost höher als für Hitzetage!
Die Sonne geht am 1. September um 6:16 Uhr auf und macht den Tag bis 19:56 Uhr hell. Das ist eine maximale Sonnenscheindauer von 13 Stunden und 40 Minuten. Am 30. September geht die Sonne um 7:04 Uhr auf und um 18:47 Uhr unter, was einer Tageslänge von 11 Stunden und 43 Minuten entspricht. Die Tage werden um 1 Stunde und 57 Minuten kürzer.
Gibt es statistische Zusammenhänge zwischen den Großwetterlagen und deren Auswirkungen auf den gesamten Herbst?
September | Herbst kalt | Herbst warm | Häufigkeit |
---|---|---|---|
Warm | 17 % | 41 % | 41 (58 %) |
Kalt | 20 % | 22 % | 29 (42 %) |
War das Wetter zu warm, war häufiger der gesamte Herbst zu warm, bzw. ergibt sich daraus einen statistischen Zusammenhang, dass wenn das Septemberwetter insgesamt zu warm war, der Herbst deutlich seltener zu kalt ausfällt.
War das Wetter hingegen zu kalt, so gibt es keine Relevanz. Auf andere Art formuliert, lässt ein zu kalter September keinen Rückschluss auf einen zu kalten Herbst zu.
Womit das zusammenhängen mag? Ein zu warmes Wetter wird nicht selten von einer Hochdruckdominanz geprägt, welche auch noch in den Oktober und November hineinwirken, bzw. mit einer entsprechenden Erhaltungsneigung den gesamten Herbst beeinflussen kann. Ist die Großwetterlage tiefdruckdominiert, so schließt das die Hochdruckperioden im Oktober und November grundsätzlich nicht aus.
Septembermonate | Temperatur | Abweichung |
---|---|---|
2011-2020 | 14,4 Grad | +1,1 Grad |
2001-2010 | 13,7 Grad | +0,4 Grad |
1991-2000 | 13,5 Grad | +0,2 Grad |
1981-1990 | 13,4 Grad | +0,1 Grad |
1971-1980 | 12,9 Grad | -0,4 Grad |
1961-1970 | 13,6 Grad | +0,3 Grad |
In hoher Zahl bewegen sich die Septembermonate im Bereich des langjährigen Mittelwerts. Erst die Dekade von 2011 bis 2020 zeigt eine deutliche Abweichung.
Wettervorhersagen bzgl. Temperatur, Niederschlag und Großwetterlagen sind im Detail zum heutigen Stand noch nicht möglich. Indikatoren liefern aber die Langfristmodelle hinsichtlich der Temperaturambivalenz (zu warm, zu kalt) und des Niederschlages (zu nass oder zu trocken).
Die aktuelle Abweichung liegt mit +1,0 bis +2,0 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittelwert im zu warmen Bereich (91/20: +0,5 bis +1,5 Grad). Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem langjährigen Sollwert unauffällig und im Trend etwas zu trocken zu bewerten.
Der September wird nach diesem Vorhersage-Modell mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad etwas zu warm berechnet, wird im Trend aber mit einer Differenz von bis +2 Grad deutlich zu warm simuliert (91/20: +0,0 bis +1,5 Grad). Der Niederschlagstrend ist neutral bis leicht positiv zu bewerten (tendenziell leicht zu nass).
Geht es nach den Europäern, so soll das Wetter im September mit einer Abweichung von +1,0 bis +2,5 Grad zu warm ausfallen können (91/20: +0,5 bis +2,0 Grad). Die Niederschlagsprognose ist neutral und im Trend leicht zu trocken zu bewerten.
Ob das so kommen mag, bleibt abzuwarten. Ab Mitte August präsentieren wir an dieser Stelle regelmäßige Wettertrends, Wetterprognosen und Wettervorhersagen für das Wetter im September 2022.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
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