Wetterprognose September 2021: Ein Sommerhoch und ein Herbsttief

Badewetter für 16 Stunden, dann sorgen unwetterartige Wetterereignisse für einen Wetterumschwung, der die Großwetterlage bis in den September hinein beeinflussen kann.
Sommerlich ist nur der heutige Samstag und zum Abend verdichtet sich von Westen die Bewölkung und in der Nacht sind die ersten Schauer und Gewitter zu erwarten (Gewitterradar), die sich im Laufe des Sonntags über die östlichen Landesteile ausdehnen und in der Nacht auf Montag und am Tage über Teile von Brandenburg, Sachsen, Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausregnen können. Ergiebiger Regen ist über den östlichen Landesteilen möglich (Regenprognose).
Der Jahreszeit angemessen
Erreichen die Temperaturen am Samstag zwischen +22 bis +26 Grad und über dem Südosten und Süden örtlich bis +30 Grad, so gehen die Temperaturen bis zum Montag auf +17 bis +23 Grad zurück (Temperaturprognose). An diesem Temperaturspektrum ändert sich im Laufe der Woche nichts. Bei wechselnder bis starker Bewölkung kommt es zu gelegentlichen Schauern, verbreitet aber bleibt es trocken. Halten sich die Wolkenfelder längere Zeit, orientieren sich die Temperaturen an der +15 Grad-Marke. Mit einer längeren Sonnenscheindauer sind örtlich bis +25 Grad nicht auszuschließen. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage August 2021.

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Wetterprognose des europäischen Wettermodells: Der Stottersommer hält sich bis September
Wirklich herbstlich wird es nach der Wetterprognose des europäischen Wettermodells bis September nicht, doch der Spätsommer ist auch nicht zu erkennen.
Ein Tief und ein Hoch
Markant sticht in der obenstehenden Wetterkarte das nach Norden aufkeilende Hochdrucksystem hervor, was dem Tief keine andere Möglichkeit lässt, als nach Süden auszutrogen. Ob Deutschland, die Schweiz und Österreich aber voll von dem Trog erfasst oder nur gestreift werden, bleibt abzuwarten.
Nachfolgend strebt das Hoch weiter nach Norden in Richtung Skandinavien und verliert seine Achse zu den Azoren. Das nutzen die Tiefdrucksysteme aus und beginnen das Hoch am südlichen Gradienten zu unterwandern
. Deutschland liegt im Zeitraum vom 28. August bis 1. September voll im Einflussbereich schwachgradientiger und wenig stabiler Luftmassen und so ist mit weiteren Schauern zu rechnen, die zum Beginn der neuen Woche noch kräftiger ausfallen, zu September an Intensität und Anzahl nachlassen können.
Für die Jahreszeit normale Temperaturen
Die Temperaturspanne pendelt sich bis in den September hinein auf +17 bis +23 Grad ein und bewegt sich exakt in dem Spektrum, der für die Jahreszeit normal ist. Bei starker Bewölkung und in Schauernähe kann es mit +15 bis +18 Grad kühler bleiben, während mit einer längeren Sonnenscheindauer - im Schwerpunkt über Baden-Württemberg und Bayern - die Temperaturen auf bis +25 Grad ansteigen können.

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Wettertrend nach dem amerikanischen Wettermodell: Dem Herbst etwas näher
Das Hoch westlich von Europa kann sich nicht durchsetzen. Dafür verstärkt ein Störimpuls sein Vorhaben, den Wetterablauf bis in den September hinein zu stören.
Tief Skandinavien, Trog Mitteleuropa
Diese Wetterlage ist das Schreckgespenst
aller, die sich einen stabilen Spätsommer im September wünschen. Gerade in dem Zeitraum, wo sich das Hoch zwischen dem Atlantik, Island, den Azoren und England zu stabilisieren beginnt und sich auf den Weg in Richtung Mitteleuropa macht, dehnt sich vom europäischen Nordmeer ein Tiefdrucksystem aus und rutscht am östlichen Hochdruckgradienten gerade noch so in Richtung Skandinavien durch.
Das Hoch wird auf seinem Weg nach Osten blockiert und das Tief trogt zwischen dem 30. August und 2. September nach Süden aus. Über Deutschland, Österreich und der Schweiz hat das einen äußerst unbeständigen, windigen und auch kühlen Wettercharakter zur Folge. Erreichen die Temperaturen am 30. August noch +22 bis +26 Grad, so sind es am 2. September kaum mehr als +12 bis +17 Grad und damit dem Herbst näher als dem Spätsommer.
Pattsituation
Der Trog verlagert sich vom 2. bis 5. September weiter nach Osten und das Hoch rückt langsam nach, doch Deutschland verbleibt vorerst in der unbeständigen Wetterlage der beiden Wettersysteme und so ist mit weiteren Schauern zu rechnen, während die Temperaturen bis zum 5. September auf +17 bis +23 Grad ansteigen können.

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Auf den Punkt gebracht: Zwischen Herbst und Spätsommer
Man erkennt es unzweifelhaft auf den obenstehenden Wetterkarten, dass der Störimpuls in der kommenden Woche ganz Arbeit leistet und seinem Namen vollständig gerecht wird. Doch ebenso lässt sich erkennen, dass zum Spätsommer nicht viel fehlt.
Betrachtet man die Kontrollläufe, so sind die Berechnungen eines herbstlichen Troges des amerikanischen Wettermodells mit Abstand die kältesten Lösungen. Das ist insofern auffällig, als die Amerikaner seit 72 Stunden diese extrem kühleren Varianten berechnet, die von keinem Kontrolllauf so gestützt werden. Bspw. liegt die Differenz zwischen dem Mittelwert aller Kontrollläufe und dem Hauptlauf des amerikanischen Wettermodells am 2. September bei 14 Grad! Möglich ist so ein herbstlicher Trog, wahrscheinlich aber wird er in den kommenden Stunden verworfen.
Geht man nach den Wahrscheinlichkeiten, so liegt das Temperaturniveau im Zeitraum vom 23. bis 28. August in dem Bereich, der nach dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 als normal bewertet werden kann. Vom 28. August bis zum 5. September steigt das Temperaturniveau an und liegt mit einer Differenz von +1 bis +2 Grad und über dem Süden und Osten mit bis +3 Grad im zu warmen Bereich.
Die Niederschlagsprognose ist von Sonntag bis Montag als erhöht zu bewerten, geht nachfolgend aber in einen schwach erhöhten Bereich zurück, was für ein leicht unbeständigen Wettercharakter spricht.

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Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
27. August | +13 bis +24 Grad |
+17 bis +19 Grad |
31. August | +15 bis +27 Grad |
+19 bis +21 Grad |
5. September | +15 bis +27 Grad |
+20 bis +22 Grad |

Wettertrend nach dem Langfristmodell
Dass der Spätsommer im September eine Chance hat, zeigt sich in der Betrachtung des Wettertrends vom Langfristmodell. Nach dieser Prognose soll der September mit einer Abweichung gegenüber 1961 und 1990 um +1 bis +2 Grad zu warm ausfallen können (91/20: +0,5 bis +1,5 Grad).
In der Regenprognose soll der September im weitesten Sinne unauffällig gegenüber dem vieljährigen Sollwert ausfallen, hat aber im Trend eine trockene Abweichung vorzuweisen. Anders formuliert: zu warm, zu trocken.