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Wetter September 2019 aktuelle Wetterprognose vom 18.08.2019 - Zwischen Herbst und Spätsommer

| M. Hoffmann

Die Großwetterlage befindet sich in den letzten - meteorologischen - Sommer-Tagen im Wandel. Sowohl ein stabiles Hochdruckzentrum über Mitteleuropa, als auch der Durchbruch der atlantischen Frontalzone ist bis Anfang September möglich. Die Optionen stehen zwischen Herbst und Spätsommer.

Das Wetter im September - zwischen Herbst und Spätsommer
Das Wetter im September - zwischen Herbst und Spätsommer

Der Sommer kocht aktuell auf Sparflamme. Mit einem unbeständigen - teils windigen - und über dem Süden mit örtlich unwetterartigen Niederschlägen kommen keine Sommergefühle auf. Doch das ändert sich noch im Verlauf der Woche. Die Niederschlagstätigkeit nimmt ab, die Sonnenscheindauer zu und die Temperaturen wagen sich in den sommerlich warmen Bereich vor.

Bis es aber so weit ist, können über dem Süden Niederschlagssummen von 20 bis 40 l/m² zusammenkommen - örtlich sind bis 70 l/m² möglich. Nördlich der Linie von Stuttgart und Dresden nimmt die Niederschlagsneigung mit 1 bis 8 l/m² spürbar ab, wobei über Nordrhein-Westfalen bis zu 15 l/m² an Niederschlag fallen kann. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter August 2019.

Dem Tief folgt das Hoch

Für den unbeständigen Wettercharakter verantwortlich ist ein nach Skandinavien abziehender Tiefdruckkomplex. Nachfolgend etabliert sich von Süden ein Hochdruckkeil und drängt die Tiefdruckaktivität weiter nach Norden ab. Auf der nachfolgenden Wetterkarte sieht man die strukturelle Veränderung der Großwetterlage sehr deutlich.

Hoher Luftdruck setzt sich im Verlauf der Woche über Deutschland durch
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hoher Luftdruck setzt sich im Verlauf der Woche über Deutschland durch © www.meteociel.fr

Wie wird das Wetter im September?

Wie das Wetter im September werden kann, wird stark von der weiteren Entwicklung des Hochdrucksystems abhängen. Die Wetterprognosen der Wettermodelle sind sich weitgehend einig über den Hochdruckaufbau über Mitteleuropa, doch der weitere Verlauf ist alles andere als gesichert.

Wettervorhersage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hoch gegen Tief

Das Hochdruckzentrum stabilisiert sich bis zum 22. August über Mitteleuropa. Der Sommer bekommt über Deutschland, Österreich und der Schweiz seine Chance, sich mit einem stabilen, trockenen und warmen Wettercharakter durchzusetzen.

Hohe Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik

Eine hohe Tiefdruckdynamik auf dem Atlantik kann den Sommer stützen, oder frühzeitig beenden. Auf die Position kommt es an. Gelingt der Durchbruch nach Skandinavien, so wird nur eine kurze sommerliche Episode zu erwarten sein. Bäumt sich hingegen das Hoch auf und blockiert die Tiefdruckgebiete auf dem Atlantik, so kann sich der Spätsommer bis in den September hinein halten.

Ein sowohl also auch

Eine klare Lösung bietet die Wetterprognose des europäischen Vorhersage-Modells heute nicht. Die Tiefdruckaktivität ist kräftig strukturiert und dominiert den Bereich zwischen Island und dem nördlichen Skandinavien. Ein Hochdruckgebiet über dem skandinavischen Raum verliert in der heutigen Prognoe an Relevanz, doch bleibt der hohe Luftdruck weiter südlich erhalten und erstreckt sich von den Azoren über Spanien, England und Frankreich bis nach Deutschland und etabliert darüber hinaus noch einen Ableger über das östliche Europa und dem westlichen Russland.

Klein und schwach ist dieses Hochdruckkonstrukt also nicht und verändert es seine Position nur geringfügig nach Norden, so sind auch omegaähnliche Ansätze der Wetterentwicklung möglich. Abwarten.

Hoch gegen Tief - die Fronten sind noch nicht geklärt
Berechnung Großwetterlage nach dem europäischen Vorhersage-Modell: Hoch gegen Tief - die Fronten sind noch nicht geklärt © www.meteociel.fr

Wetterprognose nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Eine nur kurze Hochdruckepisode

Das es auch anders gehen kann, zeigt die aktuelle Wettervorhersage des amerikanischen Vorhersage-Modells. Das Hochdruckzentrum baut sich bis zum 21. August über Deutschland auf, doch wird es relativ rasch nach Osten abgedrängt und Tiefdruckausläufer bei England pumpen zum 25. August sehr warme - aber eben auch feuchte und instabile - Luftmassen nach Mitteleuropa. Bei Tageswerten um die +30 Grad wäre mit kräftigen Schauern und Gewittern zu rechnen und das Potential für unwetterartige Wetterereignisse würde ansteigen.

Der schwache Tiefdruckausläufer verlagert sich zum 26. August weiter nach Osten und liegt zum 28. August über der Alpenregion. Die Folge ist turbulentes und zu Unwettern neigendes Wetter - im Schwerpunkt über den Alpen. Da aber weiterhin warme Luftmassen aus südlichen Richtungen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz geführt werden können, sind über manchen Orten Werte von +25 bis +30 Grad und mit Regen +18 bis +24 Grad zu erwarten. Nix stabiles.

Durchbruch der atlantischen Frontalzone Anfang September

Die Tiefdruckgebiete setzen sich bis zum 1. September über Skandinavien durch und leiten über Deutschland, der Schweiz und Österreich nachfolgend eine frühherbstliche Grundströmung ein. Mit viel Wind und Regen gehen die Temperaturen auf +17 bis +23 Grad zurück und können sich mit Niederschlag um die +15 Grad Marke herum orientieren. Die ersten Herbst-Stürme sind über dem Nordwesten und Norden nicht auszuschließen.

Der Spätsommer hat Anfang September kaum eine Chance
Berechnung Großwetterlage nach dem amerikanischen Vorhersage-Modell: Der Spätsommer hat Anfang September kaum eine Chance © www.meteociel.fr

Wettertrend September der Kontrollläufe: Leicht hat es das Hoch nicht

Bildete das amerikanische Vorhersage-Modell gestern noch mit Abstand die wärmste Variante der Kontrollläufe ab, so ist es heute eine der kältesten Varianten. Das ist wenig verwunderlich und war auch so zu erwarten, es unterstreicht lediglich, dass die Großwetterlage sich im Wandel befindet und der Ausgang alles andere als klar ist. Statistisch gesehen kommt es Anfang September gerne zu einem abwechslungsreichen Wettercharakter, der in der zweiten September-Dekade in eine stabile und ruhige Hochdruckwetterlage übergeht. Das Problem: Das Wetter hält sich nicht an Statistiken.

Die Kontrollläufe jedenfalls stützen einen vom 21. bis 26. August sommerlich warmen und trockenen Wettercharakter. Im weiteren Verlauf nimmt die Niederschlagsneigung wieder zu und das Temperaturniveau sinkt etwas ab, bleibt im Vergleich zum langjährigen Mittelwert aber im zu warmen Bereich. Der leicht durchwachsene Spätsommer bleibt Anfang September eine wahrscheinliche Wetterentwicklung.

Temperaturspektrum der Kontrollläufe
Tag Spektrum Mittelwert
24. August +19 bis
+26 Grad
+23 bis
+24 Grad
29. August +15 bis
+29 Grad
+20 bis
+21 Grad
2. September +13 bis
+25 Grad
+19 bis
+21 Grad
Diagramm Temperaturen August 2019 vom 18.08.2019
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe August 2019 von zu kalt, normal, zu warm

Auf den Punkt gebracht

Hoher Luftdruck sorgt zum Ausklang des meteorologischen Sommers für einen spätsommerlich warmen bis örtlich auch heißen Temperaturcharakter. Die Stabilität dieser Großwetterlage ist - zum aktuellen Stand - alles andere als gesichert. Als die wahrscheinlichste Option aber gilt ein leicht durchwachsener Start in den September 2019 mit einem für die Jahreszeit etwas zu warmen Temperaturspektrum.

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