Wetter September 2018 aktuelle Wettervorhersage vom 26.08.2018 - Der Spätsommer setzt sich zum Herbstauftakt durch
Der August kann sich noch nicht so recht zwischen einer frühherbstlichen und hochsommerlichen Großwetterlage entscheiden und bietet bis zum Ende einfach beides an. Für den Start in den ersten Herbstmonat aber zeichnet sich eine eindeutige Tendenz ab.
Kurze Zwischenhochphasen sorgen im Wochenverlauf für etwas Sonnenschein, doch ist der Wettercharakter über Deutschland bis zum Ende des August weitgehend tiefdruckdominiert. Mit Hilfe der entsprechenden Vorderseitenanströmung gelangen am Dienstag und Mittwoch nochmals sehr warme Luftmassen nach Deutschland und können die Temperaturen auf +24 bis +28 Grad und örtlich auch nochmals über die +30 Grad Marke in den hochsommerlich heißen Bereich ansteigen lassen. Nachfolgend aber überquert das Tiefdrucksystem Deutschland von West nach Ost und sorgt erneut für einen unbeständigen Wetter- und zurückgehenden Temperaturcharakter. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose August 2018.
Hohe Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik
Bis zum meteorologischen Herbstbeginn ist zwischen Neufundland, Island und Skandinavien die Tiefdruckaktivität als hoch zu bewerten. Und so streifen die Tiefdruckausläufer auch hin und wieder Deutschland und sorgen für den unbeständigen Wettercharakter bei einem Auf und Ab der Temperaturen. Doch die Konzentration des Tiefdruckzentrums über Island kann für den Septemberauftakt eine neuerliche Hochdruckzone über Deutschland bringen. In manchen Berechnungen der Wettermodelle hat der August mehr Frühherbst als das gesamte erste Septemberdrittel zu bieten - entscheidend aber wird sein, wie viel Spielraum den Hochdrucksystemen über den Azoren und dem westlichen Russland geboten wird.

Wetter oftmals spätsommerlich warm
Rein von der Statistik ist ein spätsommerlicher Herbstauftakt gar nicht so unüblich. So werden in der ersten Septemberdekade noch häufiger die +20 bis +25 Grad erreicht und streben seltener in Richtung der +30 Grad Marke. Verantwortlich sind meist Hochdrucksysteme, welche sich über Mitteleuropa legen und das Wetter bis in das zweite Septemberdrittel hinein beeinflussen können.
Amerikanisches Prognosemodell: Viel Sonnenschein, wenig Niederschlag
Die Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells ist in den letzten Tagen als sehr einheitlich zu bewerten. Durch die hohe Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik wird von den Azoren her ein Hochdruckkeil in Richtung Mitteleuropa geschoben. Dieser Hochdruckkeil positioniert sich zum Septemberstart über Deutschland und baut sich darüber hinaus zu einem autarken Hochdrucksystem aus.
Die atlantische Frontalzone wird in diesem Prozess weitgehend blockiert und versucht auf einer südlicheren Zugbahn das Hochdruckgebiet nach Osten zu verdrängen. Das gelingt aber nicht und so entsteht eine - für den Sommer - typische Großwetterlage.
Zwischen beiden Wettersystemen gelangen aus südlichen Richtungen sehr warme Luftmassen nach Deutschland, Österreich und die Schweiz, was die Temperaturen auf +24 bis +28 Grad und örtlich bis +30 Grad ansteigen lassen kann. Das hätte dann schon nichts mehr mit einem spätsommerlichen Wettercharakter gemeinsam. Aufgrund der Hochdruckdominanz ist nach dieser Berechnung mit wenig Niederschlägen zu rechnen.
Berechnung Polarwirbel nach dem amerikanischen Vorhersagemodell: Hochdruckzentrum über Mitteleuropa. Tiefdrucksysteme hätten kaum eine Chance sich durchzusetzen und mit sommerlich warmen Temperaturen wäre zu rechnen © www.meteociel.fr
Europäisches Vorhersagemodell: Trend in Richtung Spätsommer
Die Wettervorhersage des europäischen Wettermodells war in den letzten Tagen weniger klar strukturiert und ließ bei spätsommerlich warmen Temperaturwerten auch ein paar Niederschläge zu. Deutschland, Österreich und die Schweiz lagen sozusagen zwischen den Wetterfronten.
Das hat sich in der aktuellen Wetterprognose geändert und das europäische Wettermodell schwenkt auf die Variante des amerikanischen Prognosemodells ein. So ist auch hier zum meteorologischen Herbstauftakt mit einer hohen Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik zu rechnen. Das Azorenhoch verlagert sich in Richtung Mitteleuropa und so besteht auch hier der Trend eines autarken Hochdruckgebietes über Deutschland.
Doch im Unterschied zum amerikanischen Wettermodell bleibt die atlantische Tiefdruckrinne zwischen Neufundland, Island und Schweden intakt, was über Deutschland zu einer leicht unbeständigen, aber spätsommerlichen Großwetterlage führen kann.
Berechnung Polarwirbel nach dem europäischen Wettermodell: Hochdruckdominanz über Mitteleuropa führt zu sommerlich warmen Temperaturen © www.meteociel.fr
Kontrollläufe: Das Septemberwetter startet zu warm
Unterstützung bekommen die Prognosemodelle von den Kontrollläufen. Zwar zeigt sich relativ deutlich, dass das amerikanische Wettermodell mit seiner sommerlichen Großwetterlage ein sehr warmer Ausreißer in den Kontrollläufen ist, doch die Mehrheit bestätigt einen zu warmen Start in den Herbst.
So liegt das Temperaturspektrum am 1. September zwischen +13 bis +25 Grad (Mittelwert: +18 bis +20 Grad), am 5. September zwischen +18 bis +30 Grad (Mittelwert: +23 bis +24 Grad) und am 10. September zwischen +16 bis +28 Grad (Mittelwert: +21 bis +22 Grad). Der Mittelwert liegt mit einer Abweichung von +1 bis +4 Grad über dem langjährigen Durchschnittswert im zu warmen Bereich.
Das Niederschlagsverhalten
Die Niederschlagsneigung ist zum Monatswechsel nochmals als erhöht zu bewerten, sinkt aber relativ rasch in den bedeutungslosen Bereich ab. Die erste Septemberdekade wird nach den Berechnungen der Kontrollläufe trocken ausfallen können.
Die Wahrscheinlichkeiten der Kontrollläufe September 2018 von zu kalt, normal, zu warm.
Wetterprognose nach dem Langfristmodell: Etwas zu warm mit einer negativen Niederschlagsentwicklung
Das Langfristmodell berechnet in seinem aktuellen Wettertrend eine Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittelwert von -0,5 bis +1 Grad im normalen bis leicht zu warmen Bereich, welcher im Trend mehr zur +1 Grad Marke schwenkt. Sollte sich das Hochdrucksystem aber tatsächlich über Mitteleuropa positionieren können, so ist in den kommenden Tagen mit Korrekturen zu rechnen.
Der Niederschlagstrend ist über dem Westen als negativ (zu trocken) zu bewerten und normalisiert sich in Richtung Osten. Möchte man das interpretieren, so liegt westlich von Europa häufiger ein Hochdruckgebiet und auf dessen östlichen Gradienten rutschen die Tiefdrucksysteme von Nordwest nach Südost ab. Das passt zwar zu einer herbstlichen Wetterentwicklung, hat zum aktuellen Stand aber mit den aktuellen Wetterprognosen der Wettermodelle weniger etwas gemeinsam.
Zusammenfassung
Ein spätsommerlicher bis sommerlicher Herbstauftakt bei einem trockenen Wettercharakter hat zum aktuellen Stand eine deutlich höhere Relevanz als typisches Herbstwetter.