So war das Wetter im Oktober 2024: Deutlich zu warm, etwas zu nass mit einer unterdurchschnittlichen Sonnenscheindauer
Das gesamte Jahr 2024 verlief im Hinblick auf Temperatur schon außergewöhnlich und der Oktober stand dem in nichts nach. Dennoch zeigte sich das Wetter im Oktober 2024 zweigeteilt und ab Mitte des Monats stellte sich eine markante Veränderung der Großwetterlage ein und stellte den bisherigen Wetterverlauf auf den Kopf.
Der Oktober begann, wie der September endete. Durchwachsen mit viel Regen und verhältnismäßig frischen Temperaturen. So lag die Temperaturanomalie zum 7. Oktober mit +0,6 Grad nur im leicht zu milden Bereich, während das Niederschlagssoll bereits nach der ersten Oktoberdekade sein Soll über dem Süden erreichen konnte.
Ab Mitte Oktober stellte sich das Wetter jedoch komplett um. Der Grund war eine Hochdruckzone, welche sich immer wieder von Neuem regenerieren und bis Ende des Monats mit einer ausgeprägten Erhaltungsneigung dazu beitragen konnte, dass der Oktober der 38. Monat zu warme Monat in Folge war (Abweichung ≥ +0 Grad).
Daten und Fakten Wetter Oktober 2024
Temperatur
- Durchschnittstemperatur: +11,0 Grad
- Abweichung 1961 und 1990: +2,0 Grad
- Abweichung 1991 und 2020: +1,6 Grad
Regen
- Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
60,9 l/m² - Sollwert: 55 l/m²
- Prozentuale Sollerfüllung: 109 Prozent
Sonne
- Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 98,4 Stunden
- Sollwert: 109 Stunden
- Prozentuale Sollerfüllung: 90 Prozent
Die Temperaturen im Oktober 2024
Das Wetter im Oktober 2024 startete alles andere als golden. Der Grund waren Störungen, welche sich über Deutschland eindrehten und für wiederholten Niederschlag sorgen konnten. Auch gab es eine Randtiefentwicklung mit schweren Sturmböen und über den höheren Lagen mit orkanartigen Winden zu beobachten (stärkste Windböe: 157 km/h über dem Feldberg; tiefere Lagen Freiburg mit 109 km/h am 10. Oktober 2024).
Frischer Start, dann erheblich zu warm
Rückseitig konnten bis zum 10. Oktober immer wieder kühlere Luftmassen in Richtung der Alpen gedrückt werden. Die tiefste Temperatur im Oktober 2024 wurde jedoch erst mit Aufklaren am 15. Oktober mit -3,3 Grad über dem Oberharz am Brocken Stiege (Sachsen-Anhalt) erreicht. Über tieferen Lagen konnte der Tiefstwert mit -1,6 Grad am 12. Oktober über Schipkau-Klettwitz (Brandenburg) erzielt werden.
Die höchste Temperatur im Oktober 2024 wurde mit einer ungewöhnlich warmen Südanströmung der Luftmassen am 17. Oktober mit sommerlichen +25,6 Grad über Kiefersfelden-Gach (Bayern) registriert. Am Ende konnte der Oktober eine durchschnittliche Temperatur von +11,03 Grad erreichen. Das ist im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 rund +2,0 Grad zu warm (91/20: +1,6 Grad).
Gemäßigter Norden, extremer Süden
Der Temperaturüberschuss war jedoch nicht gleichmäßig verteilt und zeigte zwischen dem Norden und über dem Süden eine höhere Differenz. Die wärmsten Bundesländer im Vergleich zu 1961 und 1990 waren mit einer Abweichung zwischen +2,4 und +2,6 Grad Bayern und Baden-Württemberg. Mit einer Anomalie von +1,5 und +1,6 Grad repräsentierten Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern die weniger warmen Bundesländer.
Unterdurchschnittliche Frost- und Bodenfrostbilanz
Trotz oder gerade wegen des hochdruckdominierten Wetters konnten in den Nächten nicht die übliche Anzahl an Frost- oder Bodenfrosttagen erreicht werden. Insgesamt gab es 0,3 Frosttage (Tag begann mit Frost – normal 2,6 Tage) und 2,2 Bodenfrosttage (normal 5,0 Tage).
An keinem Tag überschritten im Oktober 2024 die Temperaturen in einer größeren Fläche die sommerliche +25 Grad-Marke und konnten als Sommertage definiert werden. Normal
sind im Vergleich zum Mittelwert von 1961 und 1990 rund 0,1 Sommertage.
Monat | Sommertage | Frosttage | Bodenfrosttage |
---|---|---|---|
Oktober 2024 | 0,0 (0,1) Tage | 0,3 (2,6) Tage | 2,2 (5,0) Tage |
Bundesland | Abweichung Temperatur (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | +1,8 Grad |
Baden-Württemberg | +2,4 Grad |
Bayern | +2,6 Grad |
Hessen | +2,0 Grad |
Mecklenburg-Vorpommern | +1,6 Grad |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | +1,6 Grad |
Nordrhein-Westfalen | +1,7 Grad |
Rheinland-Pfalz | +2,1 Grad |
Schleswig-Holstein | +1,5 Grad |
Saarland | +2,1 Grad |
Sachsen | +1,8 Grad |
Sachsen-Anhalt | +2,0 Grad |
Thüringen | +2,2 Grad |
Ein etwas zu nasser Oktober 2024
Die Tiefdruckgebiete legten im Oktober richtig los und sorgen gleich zum Beginn des zweiten Herbstmonats für ordentliche und mancherorts unwetterartige Regensummen. So konnte der höchste Niederschlagswert binnen 24 Stunden am 1. Oktober mit 55,1 l/m² über dem Süden von Utzenfeld (Baden-Württemberg) und am 9. Oktober mit 64,8 l/m² über dem Süden von Börfink-Thranenweier (Rheinland-Pfalz) gemessen werden. Nachfolgend stach noch der 14. Oktober hervor, doch im Anschluss stellte sich trockenes und hochdruckdominiertes Wetter ein.
Brandenburg erheblich zu trocken, das Saarland deutlich zu nass
Der Niederschlag war jedoch keineswegs gleichmäßig verteilt. So konnte über dem Süden von Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) mit 177 l/m² der meiste Regen im Oktober gemessen werden, während es mit 10,3 l/m² über dem Süden von Berlin-Frohnau vergleichsweise trocken blieb.
Das führt den Blick auf die Bundesländer. So war mit einer Niederschlagsmenge von 34,8 l/m² Brandenburg das trockenste (Sollerfüllung 97 Prozent) und mit 89 l/m² das Saarland (Sollerfüllung 113 Prozent) das nasseste
Bundesland im Oktober 2024.
Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 9,4 Tagen (normal: 8,8 Tage).
Etwas zu nass
Am Ende kamen insgesamt 60,5 l/m² an Regen zusammen. Der Sollwert wurde damit nur zu 109 Prozent leicht übererfüllt - der Oktober 2024 war somit etwas zu nass.
Bundesland | Abweichung Regen (61/90) |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 96,9 % |
Baden-Württemberg | 117,4 % |
Bayern | 107,2 % |
Hessen | 109,1 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 131,0 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 106,2 % |
Nordrhein-Westfalen | 126,3 % |
Rheinland-Pfalz | 121,9 % |
Schleswig-Holstein | 85,7 % |
Saarland | 113,8 % |
Sachsen | 80,8 % |
Sachsen-Anhalt | 107,7 % |
Thüringen | 113,1 % |
Etwas zu wenig Sonnenschein im Oktober 2024
Erst die dichten Wolken in der Ersten, gefolgt von teils dichten Nebelfeldern in der zweiten Oktober-Hälfte. Was sich bereits in der Niederschlag- und Temperaturverteilung hat feststellen lassen, bestätigte sich mit einer überdurchschnittlichen Sonnenscheindauer über dem Norden und einer deutlich minimierten über dem Süden. Keine einheitliche Wetterentwicklung.
Im Schnitt konnten 98,4 Sonnenstunden erzielt werden. Der Sollwert wurde nur zu 89,9 Prozent erfüllt.
Auf die Bundesländer bezogen gab es über Schleswig-Holstein mit 125 Stunden den meisten Sonnenschein, während mit rund 73 Stunden über Hessen der Sonnenschein häufiger durch vorüberziehende Wolken oder dichten Nebel- und Hochnebelfeldern eingetrübt wurde.
Den meisten Sonnenschein gab es mit 165 Stunden über Großer Arber (Bayern). Abseits der Gebirge konnte mit 148 Stunden über Leuchtturm Kiel (Schleswig-Holstein) der meiste Sonnenschein im Oktober 2024 registriert werden. Weniger Sonnenschein gab es mit 52,2 Stunden über Dillingen / Donau-Fristingen (Bayern).
Bundesland | Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990 |
---|---|
Berlin / Brandenburg | 109,2 % |
Baden-Württemberg | 65,4 % |
Bayern | 65,9 % |
Hessen | 75,2 % |
Mecklenburg-Vorpommern | 109,2 % |
Hamburg, Bremen / Niedersachsen | 82,4 % |
Nordrhein-Westfalen | 88,1 % |
Rheinland-Pfalz | 82,4 % |
Schleswig-Holstein | 127,2 % |
Saarland | 82,8 % |
Sachsen | 96,3 % |
Sachsen-Anhalt | 106,8 % |
Thüringen | 82,8 % |
Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Oktober.
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