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Chaotische Wetterentwicklung: Extremwetterlage mit orkanartigen Winden nicht auszuschließen

| M. Hoffmann

Im Zentrum der Wettervorhersage steht eine Randtiefentwicklung, welche mit unwetterartigen Starkwindereignissen in Form von schweren Sturmböen und orkanartigen Winden am Donnerstag auf Deutschland trifft. Ein in Phasen turbulentes und chaotisches Wetter ist zu erwarten.

Deutschland gelangt im Verlauf der Woche in den Einflussbereich einer Randtiefentwicklung © Martin Bloch
Deutschland gelangt im Verlauf der Woche in den Einflussbereich einer Randtiefentwicklung © Martin Bloch

Von Südwesten verdichtet sich heute die Bewölkung weiter und trübt den Sonnenschein bis zum Nachmittag südlich einer Linie von Münster und Berlin nahezu vollständig ein (Wolkenradar). Mit gelegentlichen - meist leichten - Schauern ist zu rechnen, welche sich zum späten Nachmittag über dem Südwesten intensivieren und sich in der Nacht nördlich einer Linie vom Bodensee und Sachsen nach Norden ausdehnen können. Der Wind kommt schwach aus überwiegend südlichen Richtungen und kann gelegentlich auffrischen. Die Temperaturen erreichen mit +17 bis +22 Grad ungewöhnlich hohe Werte und können mit bis +14 Grad über dem Nordosten etwas frischer ausfallen.

Deutschland unter dem Einfluss eines Tiefdruckausläufers

Im Zeitraum vom 8. und 9. Oktober (Di. und Mi.) gelangt Deutschland in den Einflussbereich eines Trogausläufers bei England, an dessen südlichen Gradienten sich am Mittwoch eine Randtiefentwicklung ausbilden kann. So zeigt sich das Wetter überwiegend stark bis wechselnd bewölkt, und mit zeitweiligem Niederschlag ist zu rechnen, welcher zumeist in Form von Schauern niedergehen kann. Mancherorts können die Schauer kräftiger ausfallen und von kurzen Gewittern begleitet werden. Zwischendurch sind auch immer wieder sonnige Abschnitte möglich. Der Wind kommt schwach aus südlichen Richtungen, und die Temperaturen erreichen mit +15 bis +20 Grad erneut ungewöhnlich hohe Werte. Selbst in den Nächten kühlt es mit +14 bis +18 Grad nur geringfügig ab.

Unwetterartiger Sturm - Randtiefentwicklung trifft auf Deutschland

Eine Randtiefentwicklung - welche ihr Maximum in der Nacht auf Donnerstag über Frankreich erreicht - verlagert ihren Schwerpunkt am 10. Oktober (Do.) nach Deutschland und schwächt sich mit seiner Zugbahn von Nordrhein-Westfalen über Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern in diesem Prozess weiter ab. Was über Frankreich noch verbreitet zu Winden voller Orkanstärke führt, reicht über Deutschland noch immer - bis auf tiefere Lagen herab - für Winde in voller Sturmstärke. Über Teilen vom Saarland Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg sind auch schwere Sturmböen möglich. Über exponierten Lagen und in der Nacht auf Freitag lassen sich auch über den Küsten orkanartige Winde nicht ausschließen. Der Wind treibt viele Wolken über Deutschland hinweg, welche über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern unter Auflockerung auch für sonnige Momente sorgen können. Mit zeitweiligem Niederschlag unterschiedlichster Intensität und Dauer ist über ganz Deutschland zu rechnen. Im Schwerpunkt nördlich einer Linie vom Saarland und Berlin kann der Niederschlag regional unwetterartig ausfallen und von Gewittern begleitet werden. Die Temperaturen erreichen über dem Osten noch bis +20 Grad, sonst sind Werte zwischen +14 und +18 Grad möglich. Ein insgesamt turbulentes und phasenweise chaotisches Oktoberwetter.

Rückseitenwetter - mehr Sonnenschein und zurückgehende Temperaturen

Die Randtiefentwicklung verlagert sich am 11. Oktober (Fr.) über das südliche Schweden, zieht am 12. Oktober (Sa.) in Richtung Finnland und verliert allmählich ihren Einfluss auf das Wetter über Deutschland. Da sich Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn drehen, gelangt Deutschland in die sog. Rückseitenströmung des nach Osten abziehenden Tiefdrucksystems. Der Wind bleibt am Freitag noch ruppiger Struktur und kann im Schwerpunkt der Küsten für schwere Sturmböen führen. Während sich über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern häufiger die Sonne zeigt, treibt weiter nach Norden der auf westliche Richtungen drehende Wind viele Wolken und zeitweiligen Niederschlag über Deutschland hinweg. Am Samstag ist bei einem Mix aus Sonne und Wolken und schwachen Winden aus westlichen Richtungen nur noch an den Küsten mit Schauern zu rechnen, sonst bleibt es bei einer zunehmenden Sonnenscheindauer verbreitet trocken. Die Temperaturen gehen bis Samstag mit +9 bis +13 Grad spürbar zurück.

Ein Starkwindereignis steuert in der zweiten Wochenhälfte auf Deutschland zu
Die Großwetterlage und die Niederschlagsprognose nach dem deutschen Vorhersage-Modell: Ein Starkwindereignis steuert in der zweiten Wochenhälfte auf Deutschland zu © www.meteociel.fr

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