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Wettervorhersage: Randtief sorgt für den nächsten Oktobersturm

| M. Hoffmann

Kurz blitzt der goldene Oktober auf, doch auf dem Atlantik braut sich eine Sturmfront zusammen, welche mit einer Randtiefentwicklung ab der zweiten Wochenhälfte über Deutschland für turbulentes und phasenweise chaotisches Wetter sorgen kann. Neben schweren Sturmböen sind auch orkanartige Winde möglich.

Weitere Störungen greifen auf Deutschland über und sorgen in der zweiten Wochenhälfte für Extremwindereignisse
Weitere Störungen greifen auf Deutschland über und sorgen in der zweiten Wochenhälfte für Extremwindereignisse

Der Sonntag (6. Oktober) präsentiert sich nach teils zäher Auflösung nächtlicher Nebelfelder verbreitet sonnig und trocken. Vielerorts ist ein goldener Oktobertag zu erwarten. Die Temperaturen erreichen mit Winden aus südlichen Richtungen +12 bis +16 Grad. Mit einer längeren Sonnenscheindauer können bis +18 Grad möglich sein. Bei Nebel, der sich bis zum Nachmittag nicht auflösen kann, bleibt es mit Werten um +10 Grad schwankend frischer. Zum Nachmittag ziehen von Westen hohe Wolkenfelder auf und beginnen den Sonnenschein einzutrüben (Wolkenradar). Mit nennenswertem Niederschlag ist jedoch erst in der Nacht auf Montag zu rechnen.

Ausläufer eines Frontensystems erreicht Deutschland

Der erste Ausläufer einer Tiefdruckfront zwischen England und Frankreich überquert Deutschland am 7. Oktober (Mo.) und löst sich in diesem Prozess auf. Der Niederschlag der Nacht ist bis zu den Mittagsstunden westlich einer Linie von Köln und dem Bodensee noch nennenswert und klingt auf seinem Weg nach Osten rasch ab. Die Wolkendecke lockert auf und die sonnigen Momente nehmen zu. Der Wind kommt schwach aus südlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen mit +15 bis +20 Grad ungewöhnlich hohe Werte. Unter bestimmten Voraussetzungen sind bis +22 Grad möglich. Am Abend verdichtet sich die Bewölkung über dem Westen und mit einsetzendem Niederschlag zur ersten Nachthälfte kündigt sich ein weiterer Ausläufer der Tiefdruckfront an.

Der Regen wird kräftiger - mancherorts Gewitter möglich

Die zweite Front ist nachhaltiger und schafft mit ihren Wolken- und Niederschlagsfeldern den Sprung nach Osten. So kommt es bei überwiegend starker bis wechselnder Bewölkung am 8. und 9. Oktober (Di. und Mi.) zu wiederholten Niederschlägen unterschiedlichster Intensität und Dauer. Im Schwerpunkt nördlich einer Linie vom Saarland und Rostock kann der Regen kräftiger und mancherorts mit Gewittern unwetterartig ausfallen. Der Wind kommt schwach aus südlichen Richtungen und kann in Gewitternähe stark böig bis stürmisch auffrischen. Die Temperaturen erreichen mit +15 bis +20 Grad erneut ungewöhnlich hohe Werte und selbst in den Nächten werden die Temperaturen mit +14 bis +18 Grad nur geringfügig abkühlen können.

Stürmisches Oktoberwetter - Orkan ist möglich

Am 10. Oktober kommt es über Deutschland zu einer Randtiefentwicklung, deren Zugbahn mit einer höheren Wahrscheinlichkeit im Bereich zwischen dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verläuft. Das Starkwindfeld trifft somit auf die Küstenregionen, als auch die Regionen südlich einer Linie von Köln und Berlin. Infolge daraus ist auch über tiefere Lagen mit stürmischen Windböen zu rechnen. Über exponierte Lagen und den Küstenregionen sind schwere Sturmböen und mancherorts orkanartige Winde mit einem hohen Schadpotential (belaubte Bäume) möglich. Die Randtiefentwicklung lässt zwei Niederschlagsfelder über Deutschland hinwegziehen - das eine über dem Nordwesten, das zweite über dem Alpenraum. Dazwischen können sich auch sonnige Momente ergeben. Die Temperaturen erreichen über den östlichen Landesteilen noch bis +22 Grad und sinken nach Westen auf bis +12 Grad ab.

Rückseitenwetter

Das Sturmtief wird am 11. Oktober (Fr.) nach Nordosten verlassen und über Deutschland die Grundströmung auf westliche Richtungen drehen lassen. Der Wind bleibt zunächst ruppiger Struktur und kann über den Küstenregionen der Nord- und Ostsee zu stürmischen Windböen führen. Bei überwiegend starker bis wechselnder Bewölkung kommt es zu gelegentlichen Schauern, welche sich an den Alpen anstauen und so über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern zu länger andauerndem Niederschlag führen können. Zwischen den Schauern ergibt sich auch die Möglichkeit von längeren sonnigen Abschnitten, welche über dem Norden zahlreicher als über dem Süden in Erscheinung treten können. Die Temperaturen erreichen +12 bis +16 Grad.

Ein Starkwindereignis steuert in der zweiten Wochenhälfte auf Deutschland zu
Die Großwetterlage und die Niederschlagsprognose nach dem deutschen Vorhersage-Modell: Ein Starkwindereignis steuert in der zweiten Wochenhälfte auf Deutschland zu © www.meteociel.fr

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