Kuriose Wetterlage im Oktober - Orkanartige Winde und Schneefall bis auf das Flachland herab?

Eine kuriose Wetterlage stellt sich zum Ende der Woche über Deutschland ein und sorgt für spektakuläres Wetter. Der Grund ist eine vollständig gestörte Zirkulation, welche über Deutschland eine Luftmassengrenze aufbaut. Orkanartiger Wind führt aus östlichen Richtungen kalte Luftmassen nach Westen, was die Schneefallgrenze bis auf tiefere Lagen absinken lassen kann. Winterliche Wetterbedingungen mit Ausbildung einer Schneedecke sind am Samstag bis auf das Flachland herab nicht auszuschließen. Erhöhtes Unwetterpotential!
Nach Nebelauflösung verläuft der Tag heute verbreitet sonnig und trocken. Zum Nachmittag können über dem Süden hohe Wolken- oder Nebelfelder den Sonnenschein etwas eintrüben. Der Wind kommt verbreitet schwach aus östlichen Richtungen und kann über dem Nordosten aus westlichen Richtungen kommen. Die Temperaturen pendeln sich am Tage auf +10 bis +15 Grad ein und können in der Nacht auf +2 bis +6 Grad absinken. Regional kann mit leichtem Frost von bis -2 Grad gerechnet werden.
Sturmtief erreicht Deutschland
Das Wetter beginnt über den östlichen Landesteilen am 18. Oktober (Mi.) nach Nebelauflösung mit Sonnenschein. Weiter nach Westen macht sich mit starker Bewölkung bereits der Ausläufer eines Sturmtiefs bemerkbar. Der Wind bliebt schwach strukturiert, kann aber im Tagesverlauf in Küstennähe stark böig bis stürmisch auffrischen. Zum späten Nachmittag trübt sich auch über dem Osten der Sonnenschein ein, während über dem Westen Regen einsetzt. Bis in die Nacht hinein dehnt sich der Regen südlich einer Linie von Münster und dem Bayerischen Wald aus. Die Temperaturen erreichen +10 bis +15 Grad und über dem Südwesten können bis +17 Grad möglich sein.
Luftmassengrenze - Turbulentes Wetter
Am 19. und 20. Oktober (Do. und Fr.) hat sich zwischen dem europäischen Nordmeer und Skandinavien ein Hochdrucksystem und zwischen Mitteleuropa und der Mittelmeerregion ein Tiefdrucksystem etabliert. Es handelt sich hierbei um eine vollständig gestörte Zirkulation. Das Tief befördert auf seiner Vorderseite warme Luftmassen nach Norden und drängt gegen das Hoch, welches nicht weichen will. Die Gradienten verdichten sich zueinander und der Wind intensiviert sich - aus östlichen Richtungen kommend. So ist am Donnerstag über dem Norden mit schweren Sturmböen zu rechnen, welche am Freitag Orkanstärke erreichen können.
Bei überwiegend starker Bewölkung kommt es an beiden Tagen zu wiederholten Niederschlägen, welche in ihrer Dauer und Intensität regional unterschiedlich ausfallen können. Unwetterartig kann der Niederschlag über den Alpen ausfallen. Die Druckgegensätze initialisieren eine Luftmassengrenze, welche am Donnerstag zwischen Hannover und Dresden und am Freitag zwischen dem Saarland und Nürnberg verlaufen kann. Die Temperaturen gehen nördlich der Luftmassengrenze auf +4 bis +8 Grad zurück und können südlich davon +15 bis +20 Grad ermöglichen. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt entlang der Luftmassengrenze.
Erhöhtes Unwetterpotential: Orkanartige Winde mit optionalem Schneefall bis auf das Flachland herab
Details bleiben abzuwarten! Der Grund hierfür ist die hohe Eigendynamik und die Kleinräumigkeit des Systems. Als Beispiel dient die aktuelle Wettervorhersage des deutschen Vorhersage-Modells, welche - anders als in den vergangenen Tagen - heute keinen frühen Durchbruch des Winters mehr unterstützt.
Zum aktuellen Stand verstärken sich die Druckgegensätze, was in der Nacht auf den 21. Oktober (Sa.) den Wind über Nord- und Ostsee weiter auf volle Orkanstärke intensivieren kann. Weiter nach Süden bleibt der Wind lebhaft, dreht aber auf südwestliche Richtungen. Am Tage ändert sich wenig. Bei starker Bewölkung ist mit zeitweiligem Niederschlag zu rechnen und die Temperaturen gehen nördlich der Linie von Köln und Berlin auf +2 bis +5 Grad zurück. Nach Süden sind +15 bis +20 Grad möglich.
Die Option auf Schnee
Anders die aktuelle Vorhersage der Amerikaner. Die Luftmassengrenze verläuft südlicher, was die kühle Luft bis an die Alpen vordringen lässt. Die Temperaturen gehen über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, sowie über dem südlichen Baden-Württemberg und Bayern auf +4 bis +8 Grad zurück. Im Bereich dazwischen pendeln sich die Temperaturen um den Gefrierpunkt ein. Die Schneefallgrenze sinkt bis auf das Flachland ab. Da die Bäume noch belaubt sind, birgt die Kombination aus Sturm, Orkan, Frost und Schnee ein erhöhtes Unwetterpotential.
Luftmassengrenze löst sich auf
Am 22. Oktober (So.) lösen sich die Druckgegensätze auf und das Tief zieht sich nach Nordwesten zurück. Von Norden setzt sich das Hoch durch, was zum Nachmittag für vermehrt sonnige Momente sorgen kann. Zwischendurch sind immer wieder Schauer möglich. Der Wind kommt mäßig bis böig aus südlichen Richtungen und die Temperaturen erreichen +14 bis +18 Grad.

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