Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Der Oktober ist ein Monat der Gegensätze. Zum Beginn des zweiten Herbstmonats können sich die Temperaturen im spätsommerlichen Bereich bewegen, während zum Ende - unter bestimmten Voraussetzungen - die ersten Schneeflocken beobachtet werden können.
Schönwetterphasen mit spätsommerlichen Temperaturen gehören zur Wettersingularität des sog. Altweibersommers. Stabile Hochdruckwetterlagen lassen den goldenen Oktober
(Indian Summer) bestaunen, während die ersten Nachtfröste in der zweiten Oktober-Hälfte die Blätter zahlreicher von den Bäumen abfallen lassen. In der letzten Dekade nimmt die Wahrscheinlichkeit - aufgrund der Temperaturunterschiede zwischen Land- und Wassermassen und der damit resultierenden Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik - für die ersten Herbststürme zu.
Das Wetter hat im Oktober seine Reize und bei entsprechenden Hochdruckwetterlagen gibt es die goldgelben Blätter an den Bäumen zu bestaunen. Die ideale Zeit, die Natur im weichen Licht mit all seiner Farbpracht auf dem einen oder anderen Foto festzuhalten. Die Temperaturen erreichen zum Start noch häufiger die +25 Grad-Marke, während zum Ende des Monats kaum mehr die +10 Grad-Marke überschritten wird. Der Oktober ist der Übergangsmonat vom Spätsommer in den Herbst.
Mit einem durchschnittlichen Temperaturwert von +9,0 Grad wird nur noch knapp die Hälfte des Mittelwertes vom Juli erreicht und unterstreicht, wie schnell sich die Temperaturen im Monatsverlauf auf den Herbst einstimmen.
Mit durchschnittlich +9,0 Grad (91-20: +9,4 Grad) gehört der zweite Herbstmonat im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu den durchschnittlichen Monaten und hat ein Niederschlagssoll von 56 l/m². Damit gehört der Oktober zu den niederschlagsärmsten Monaten im Jahr.
In den letzten 30 Jahren ist das Wetter im Schnitt um +0,5 Grad wärmer geworden. Schaut man sich nur die letzten 20 Jahre an, so liegt die Differenz bei +0,6 Grad.
Dass ein Oktober normal
ausgefallen ist, war letztmalig 2016 der Fall (-0,5 Grad). Ein zu kaltes Wetter war im Jahre 2015 (-0,6 Grad) zu beobachten. Der wärmste Oktober stammt mit einer durchschnittlichen Temperatur von +12,5 Grad (Abweichung: +3,48 Grad) aus dem Jahre 2001. Man sieht, dass - trotz, oder gerade wegen der Klimaerwärmung - der Oktober deutlich zu warm, aber auch noch zu kalt ausfallen kann. Der kälteste Durchschnittswert stammt mit +4,3 Grad aus dem Jahre 1805 (Abweichung: -4,7 Grad).
Berechnet man mit den durchschnittlichen Werten der letzten 20 Jahre die Wahrscheinlichkeit für das Oktoberwetter, so kommt man im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu folgendem Ergebnis: 50 Prozent zu warmes, 20 Prozent normales und 30 Prozent zu kaltes Wetter (91/20: 45 Prozent zu warm, 15 Prozent normal, 40 Prozent zu kalt). Was lässt sich aus der Statistik ableiten? Der Oktober ist ein abwechslungsreicher Wettermonat, der aus statistischer Sicht keine klare Linie vorgibt, mit dem Klimawandel aber tendenziell zu warm ausfallen kann.
Die nachfolgenden Daten sind im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 und in Klammer von 91/20: Bodenfrost gab es an 5,0 Tagen zu erwarten (5,5 Tage). Nachtfrost gab es an 2,6 Tagen (2,8 Tagen).
Die Anzahl der Sommertage (>+25 Grad) beläuft sich auf 0,1 Tage (0,2 Tage) und die Anzahl der Hitzetage von mehr als +30 Grad sind in der vieljährigen Statistik nicht von Relevanz.
Der Sonnenstand sinkt weiter ab und infolge daraus wird es später hell und früher dunkel. So geht die Sonne am 1. Oktober um 07:06 Uhr auf und um 18:45 Uhr unter, was einer Tageslänge von 11 Stunden und 39 Minuten entspricht. Die gleiche Sonnenscheindauer ist übrigens am 10. März gegeben.
Am 31. Oktober geht die Sonne um 06:59 Uhr auf und um 16:40 Uhr unter (Achtung: Zeitumstellung auf die Normalzeit (Winterzeit) am 30. Oktober 2022). Die Tageslänge liegt bei nur noch 9 Stunden und 41 Minuten (vergleichbar mit dem 10. Februar). Somit sind das im Verlauf zweiten Herbstmonats knapp zwei Stunden weniger Sonnenschein.
Zahlreiche Bauernregeln haben im Kern eine Gemeinsamkeit, welche sich in etwa wie folgt, zusammenfassen lässt:
Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein. Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will.
Ist da etwas dran?
Die statistischen Auffälligkeiten im Zeitraum von 1971 bis 2019 sind relativ dürftig, zeigen aber eine Relevanz von kühleren Wintern, wenn der Oktober zu warm ausfiel:
Monat | Winter kalt | Winter warm | Häufigkeit |
---|---|---|---|
Oktober warm | 35 % | 65 % | 22 (49 %) |
Oktober kalt | 28 % | 72 % | 23 (51 %) |
Was man erkennen kann, dass der Winter - egal, wie das Oktoberwetter war - in einer höheren Wahrscheinlichkeit zu warm ausgefallen ist. Weitere Daten und Fakten zum Wetter Winter.
Oktobermonate | Temperatur | Abweichung |
---|---|---|
Oktober 2011-2020 | 10,4 Grad | +1,4 Grad |
Oktober 2001-2010 | 9,4 Grad | +0,4 Grad |
Oktober 1991-2000 | 8,7 Grad | -0,3 Grad |
Oktober 1981-1990 | 9,5 Grad | +0,5 Grad |
Oktober 1971-1980 | 8,1 Grad | -0,9 Grad |
Oktober 1961-1970 | 9,4 Grad | +0,4 Grad |
Die letzten zwei Dekaden zeigen auffällig eine wärmer werdende Tendenz. Die letzte Dekade war die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Schlussfolgerung ist, dass der Oktober in Folge des Klimawandels generell wärmer wird - was die Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Oktober 2022 nochmals erhöht - doch zeigt sich auch, dass sich das Oktoberwetter noch häufiger am langjährigen Durchschnittswert orientiert. Damit fällt der Oktober - neben dem September - im Vergleich zu den anderen Monaten völlig aus dem Rahmen.
Goldener Oktobermeist zwischen dem 7. und 19.
Wettervorhersagen bzgl. Temperatur, Niederschlag und Großwetterlagen sind im Detail zum heutigen Stand noch nicht möglich. Indikatoren liefern aber die Langfristmodelle hinsichtlich der Temperaturambivalenz (zu warm, zu kalt) und des Niederschlages (zu nass oder zu trocken).
Der vergangene Winter war klar zu mild. Doch im Vergleich zu den Vorjahren konnte sich erneut keine nachhaltige Westwetterlage durchsetzen. Im Frühjahr und Sommer 2022 gab es bislang eine Kombination aus gestörten oder meridionalen Zirkulationsmustern. Eine klassisch dominante Westwetterlage hat es schon seit längerer Zeit nicht mehr gegeben (Klimaerhitzung: Mehr Hitze und Trockenheit aufgrund eines schwachen Golfstromes und meridionalen Großwetterlagen?)
Maßgeblich entscheidend wird für den Oktober sein, wie sich das Spätsommerhoch im September verhalten wird. Bricht es zusammen, so kann sich der Herbst im Oktober durchsetzen, bleibt es stabil, so kann im Oktober mit dem klassischen Indian Summer
gerechnet werden.
Wettervorhersagen bzgl. Temperatur, Niederschlag und Großwetterlagen sind im Detail zum heutigen Stand noch nicht möglich. Indikatoren liefern aber die Langfristmodelle hinsichtlich der Temperaturambivalenz (zu warm, zu kalt) und des Niederschlages (zu nass oder zu trocken).
Das Wetter im Oktober 2022 wird nach dem CFSv2-Modell im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +1,5 bis +2,5 Grad und im Trend um bis +3,0 Grad zu warm berechnet (91/20: +1,1 bis +2,6 Grad). Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert als normal und im Trend als leicht zu trocken zu bewerten. An diesem Wettertrend hat sich in den letzten Wochen nichts verändert.
Ähnlich sieht die Wetterprognose der NASA aus. Das Wetter wird mit einer Differenz zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,0 bis +2,0 und im Trend von bis +3,0 Grad deutlich zu warm simuliert (91/20: +0,6 bis +2,6 Grad). Der Niederschlagstrend wird normal berechnet. Auch bei der NASA bleiben die Prognosen stabil im Trend.
Mit einer Abweichung von +1,5 bis +2,5 Grad wird der Oktober nach dem Wettertrend des europäischen Prognosemodells im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 ebenfalls zu warm simuliert (91/20: +1,1 bis +2,1 Grad). Die Regenprognose zeigt eine leicht negative Abweichung (etwas zu trocken).
Zusammenfassend kann ein Oktober erwartet werden, der zwar durchwachsen, aber deutlich zu warm ausfallen kann.
Regelmäßige Aktualisierungen zum Wetter Oktober 2022 erfolgen in Witterungstrends, Wettertrends, Wetterprognosen und Wettervorhersagen ab Mitte September an dieser Stelle.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 94 l/m² - etwas zu trocken |
März 2022 | +5,1 | +1,6 | +0,5 | 14,4 l/m² - extrem zu trocken |
April 2022 | +7,8 | +0,4 | -1,2 | 55 l/m² - leicht zu trocken |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +3,4 | +3,5 | +2,2 | 163,2 l/m² - leicht zu nass |
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