So war das Wetter im Oktober 2021: Etwas zu warm, zu trocken mit viel Sonnenschein

| M. Hoffmann
Über weite Strecken dominierte der goldene Oktober das Wettergeschehen über Deutschland

Wie schon im September zeigte sich das Wetter im Oktober hochdruckdominiert. Ruhiges und warmes Wetter waren die Folge und über manchen Regionen sorgte der zweite Herbstmonat noch für sommerlich warme Werte.

Tiefdrucksysteme hatten es auch im Oktober 2021 schwer über Deutschland Fuß zu fassen. Hoher Luftdruck dominierte über weite Strecken und sorgte mit viel Sonnenschein nochmals für spätsommerliche Temperaturen. Für Abwechslung sorgte ein Herbststurm, der am 21. Oktober über Deutschland hinweg zog und einiges durcheinanderbrachte. Doch zu einem nachhaltigen Wetterwechsel reichte es nicht.

Daten und Fakten Wetter Oktober 2021

Temperatur

  • Durchschnittstemperatur: +9,65 Grad
  • Abweichung 1961 und 1990: +0,63 Grad
  • Abweichung 1991 und 2020: +0,23 Grad

Regen

  • Durchschnittliche Niederschlagsmenge:
    45,89 l/m²
  • Sollwert: 56 l/m²
  • Prozentuale Sollerfüllung: 82,5 Prozent

Sonne

  • Durchschnittliche Sonnenscheindauer: 127,95 Stunden
  • Sollwert: 109 Stunden
  • Prozentuale Sollerfüllung: 116 Prozent

Die Temperaturen

Hoher Luftdruck hat die Eigenschaft, dass am Tage häufiger die Sonne scheint und die Temperaturen rasch ansteigen können, doch in den Nächten kühlt es ebenso schnell ab, was sich am Ende dämpfend auf den Temperaturcharakter auswirkte. Nimmt man nur die Tageswerte, so konnten im Schnitt +14,4 Grad erreicht werden. Die Nachtwerte brachten es auf einen Durchschnitt von +5,2 Grad. Es war besonders in den Morgenstunden frisch und löste sich der Nebel nur zögerlich auf, blieben die Werte meist unter der +10 Grad-Marke.

Die höchste Temperatur wurde mit sommerlichen +27,5 Grad am 3. Oktober über München (Bayern) registriert. Relativ frisch waren die Nächte am Ende des Monats, als am 24. Oktober über Oberstdorf (Bayern) mit -4,9 Grad mäßiger Frost verzeichnet werden konnte.

Leicht zu warmes Oktoberwetter

Am Ende brachte es der Oktober auf eine durchschnittliche Temperatur von +9,65 Grad und war gegenüber dem vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +0,63 Grad zu warm. Im Vergleich zum Durchschnittswert der - wärmeren - Jahre von 1991 und 2020 war das Wetter im Oktober 2021 mit einer Abweichung von +0,23 Grad normal.

Sommertage jenseits der +25-Grad-Marke gab es über Deutschland an 0,04 Tagen (normal: 0,1 Tage). Bodenfrost gab es an 7,45 Tagen (normal: 5,0 Tage) und Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 2,45 Tagen (normal: 2,6 Tage).

Das wärmste Bundesland im Vergleich zu 1961 und 1990 war mit einer Abweichung von +1,6 Grad Schleswig-Holstein, während mit einer Differenz von +0,0 Grad Baden-Württemberg und Bayern die kältesten Bundesländer repräsentierten.

Das Wetter im Oktober 2021 war etwas zu warm
Das Wetter im Oktober 2021 war etwas zu warm
© www.mtwetter.de

Die Temperaturen im Oktober 2021 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Temperatur (61/90)
Berlin / Brandenburg +1,0 Grad
Baden-Württemberg +0,0 Grad
Bayern +0,0 Grad
Hessen +0,2 Grad
Mecklenburg-Vorpommern +1,4 Grad
Hamburg, Bremen / Niedersachsen +1,3 Grad
Nordrhein-Westfalen +0,7 Grad
Rheinland-Pfalz +0,4 Grad
Schleswig-Holstein +1,6 Grad
Saarland +0,3 Grad
Sachsen +0,6 Grad
Sachsen-Anhalt +1,0 Grad
Thüringen +0,4 Grad

Ungleichmäßige Niederschlagsentwicklung

Der Niederschlag war im Oktober nicht gerecht verteilt. Über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere über den Küstenregionen kam des Öfteren das begehrte Nass von oben herab.

Der höchste Niederschlagswert stammt vom 20. Oktober, der mit 39,3 l/m² über List auf Sylt (Schleswig-Holstein) registriert wurde. Die höchste Niederschlagsmenge im gesamten Monat wurde mit 161,4 l/m² über Wrixum (Föhr; Schleswig-Holstein) gemessen. Die Regionen über dem Süden und Osten bekamen deutlich weniger Niederschlag ab. Besonders herausragend ist Doberlug-Kirchhain in Brandenburg mit gerade einmal 6,4 l/m².

Blickt man auf die Bundesländer, so war mit einer Sollerfüllung von 47,5 Prozent Sachsen das trockenste und mit 138,9 Prozent Mecklenburg-Vorpommern das nasseste Bundesland.

Regentage mit mehr als 1 l/m² an Regen gab es an 9,1 Tagen (normal: 8,8 Tage)

Am Ende brachte es der Oktober auf eine Niederschlagssumme von 45,89 l/m², was einer Sollerfüllung von 82,5 Prozent entspricht.

Der Oktober war ein zu trockener Herbstmonat
Der Oktober war ein zu trockener Herbstmonat
© www.mtwetter.de

Der Regen im Oktober 2021 in prozentualer Abweichung verteilt auf die Bundesländer
Bundesland Abweichung Regen (61/90)
Berlin / Brandenburg 74,3 %
Baden-Württemberg 74,4 %
Bayern 54,4 %
Hessen 70,3 %
Mecklenburg-Vorpommern 138,9 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 108,0 %
Nordrhein-Westfalen 90,9 %
Rheinland-Pfalz 76,8 %
Schleswig-Holstein 116,5 %
Saarland 79,0 %
Sachsen 47,5 %
Sachsen-Anhalt 89,5 %
Thüringen 77,1 %

Über dem Süden und Osten viel Sonnenschein

Die Sonnenscheinbilanz fiel unterschiedlich aus und hing stark von der Nebelentwicklung ab. Den meisten Sonnenschein gab es mit 186,4 Stunden über Saldenburg-Entschenreuth (Bayern), während über Niederstetten (Baden-Württemberg) mit 80 Stunden häufig der Nebel für eine trübe Stimmung sorgte.

Auf die Bundesländer bezogen gab es über Sachsen mit 154,5 Stunden den meisten Sonnenschein, während es mit 101 Stunden über Hessen die niedrigste Anzahl an Sonnenstunden gab.

Im Schnitt gab es 128 Sonnenstunden und der Sollwert von 109 Stunden wurde mit 116 Prozent übererfüllt.

Verbreitet ein sonniger Oktober
Verbreitet ein sonniger Oktober
© www.mtwetter.de

Erfüllung der Sonnenscheindauer im Oktober 2021 verteilt auf die Bundesländer in Prozent
Bundesland Abweichung vom Mittelwert 1961 bis 1990
Berlin / Brandenburg 128,5 %
Baden-Württemberg 126,1 %
Bayern 120,0 %
Hessen 103,7 %
Mecklenburg-Vorpommern 113,4 %
Hamburg, Bremen / Niedersachsen 104,4 %
Nordrhein-Westfalen 102,2 %
Rheinland-Pfalz 111,4 %
Schleswig-Holstein 117,2 %
Saarland 120,3 %
Sachsen 127,4 %
Sachsen-Anhalt 124,9 %
Thüringen 117,3 %

Weitere Zahlen, Daten und Fakten finden Sie auf der Übersichtsseite zum Wetter Oktober.
Auf den nachfolgenden Seiten erfahren Sie, wie sich das Wetter November 2021 und im Winter 2021/2022 entwickeln kann.

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Das Wetter-Jahr 2023 in Zahlen

Monat Tem­peratur Abwei­chung 1961-1990 in Grad Abwei­chung 1991-2020 in Grad Nieder­schlag
Januar 2023 +3,6 +4,1 +2,7 69,2 l/m² - etwas zu nass
Februar 2023 +3,2 +2,8 +1,7 42,7 l/m² - etwas zu trocken
März 2023 +5,7 +2,2 +1,1 80,6 l/m² - deutlich zu nass
April 2023 +7,54 +0,2 -1,4 64,5 l/m² - leicht zu nass
Mai 2022 +14,4 +2,3 +1,3 46 l/m² - erheblich zu trocken
Juni 2022 +18,3 +2,96 +1,96 58 l/m² - extrem trocken
Juli 2022 +19,1 +2,2 +0,8 37,1 l/m² - extrem trocken
August 2022 +20,22 +3,7 +2,3 48,5 l/m² - extrem trocken
September 2022 +13,4 +0,1 -0,4 98,9 l/m² - zu nass
Oktober 2022 +12,53 +3,53 +3,13 49,5 l/m² - zu trocken
November 2022 +6,4 +2,4 +1,6 49,6 l/m² - zu trocken
Dezember 2022 +1,8 +0,98 -0,02 64,8 l/m² - etwas zu trocken
Gesamtjahr 2023 +5,0 +2,3 +1,0 267,7 l/m² - ausgeglichen

Statistische Wetterwerte für Oktober

  • Zum Beginn häufiger die ersten Kaltlufteinbrüche bei Skandinavien
  • Das fördert die Wetteraktivität auf dem Atlantik und die ersten Herbststürme sind möglich
  • Mit einer Wahrscheinlichkeit von 73 Prozent ist im Zeitraum vom 7. bis 19. mit verstärktem Hochdruckeinfluss zu rechnen, was dem goldenen Oktober zuzuschreiben ist
  • Zähe Nebelphasen mit den ersten Nachtfrösten sind ab der zweiten Monatshälfte wahrscheinlich
  • Zum Oktoberende sind erste Schneefälle nicht ungewöhnlich
  • Im Monatsverlauf nimmt die Sonnenscheindauer um 2 Stunden ab.
  • Die Uhrzeit wird am 31. Oktober auf die Normalzeit zurückgestellt

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