Skip to main content

Was vom Wetter im Oktober 2023 zu erwarten ist

| M. Hoffmann
Wie wird das Wetter im Oktober 2023?

Der Oktober ist ein Monat der Gegensätze. Zum Beginn des zweiten Herbstmonats können sich die Temperaturen im spätsommerlichen Bereich bewegen, während zum Ende - unter bestimmten Voraussetzungen - die ersten Schneeflocken beobachtet werden können.

Schönwetterphasen mit spätsommerlichen Temperaturen gehören zur Wettersingularität des sog. Altweibersommers. Stabile Hochdruckwetterlagen lassen den goldenen Oktober (Indian Summer) bestaunen, während die ersten Nachtfröste in der zweiten Oktober-Hälfte die Blätter zahlreicher von den Bäumen abfallen lassen. In der letzten Dekade nimmt die Wahrscheinlichkeit - aufgrund der Temperaturunterschiede zwischen Land- und Wassermassen und der damit resultierenden Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik - für die ersten Herbststürme zu.

Typisches Oktoberwetter: vom Spätsommer in den Herbst

Das Wetter hat im Oktober seine Reize und bei entsprechenden Hochdruckwetterlagen gibt es die goldgelben Blätter an den Bäumen zu bestaunen. Die ideale Zeit, die Natur im weichen Licht mit all seiner Farbpracht auf dem einen oder anderen Foto festzuhalten. Die Temperaturen erreichen zum Start noch häufiger die +25 Grad-Marke, während zum Ende des Monats kaum mehr die +10 Grad-Marke überschritten wird. Der Oktober ist der Übergangsmonat vom Spätsommer in den Herbst.

Die Temperaturen

Mit einem durchschnittlichen Temperaturwert von +9,0 Grad wird nur noch knapp die Hälfte des Mittelwertes vom Juli erreicht und unterstreicht, wie schnell sich die Temperaturen im Monatsverlauf auf den Herbst einstimmen.

Daten und Fakten

Mit durchschnittlich +9,0 Grad (91-20: +9,4 Grad) gehört der zweite Herbstmonat im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu den durchschnittlichen Monaten und hat ein Niederschlagssoll von 56 l/m². Damit gehört der Oktober zu den niederschlagsärmsten Monaten im Jahr.

In den vergangenen 30 Jahren ist das Wetter im Schnitt um +0,6 Grad wärmer geworden. Schaut man sich nur die letzten 20 Jahre an, so liegt die Differenz bei +0,8 Grad.

Dass ein Oktober normal ausgefallen ist, war letztmalig 2016 der Fall (-0,5 Grad). Ein zu kaltes Wetter war im Jahre 2015 (-0,6 Grad) zu beobachten. Der wärmste Oktober stammt mit einer durchschnittlichen Temperatur von +12,53 Grad (Abweichung: +3,53 Grad) aus dem Jahre 2022. Man sieht, dass - trotz, oder gerade wegen der Klimaerwärmung - der Oktober deutlich zu warm, aber auch noch zu kalt ausfallen kann. Der kälteste Durchschnittswert stammt mit +4,3 Grad aus dem Jahre 1805 (Abweichung: -4,7 Grad).

Berechnet man mit den durchschnittlichen Werten der letzten 20 Jahre die Wahrscheinlichkeit für das Oktoberwetter, so kommt man im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu folgendem Ergebnis: 55 Prozent zu warmes, 20 Prozent normales und 25 Prozent zu kaltes Wetter (91/20: 50 Prozent zu warm, 15 Prozent normal, 35 Prozent zu kalt). Was lässt sich aus der Statistik ableiten? Der Oktober ist ein abwechslungsreicher Wettermonat, der aus statistischer Sicht keine klare Linie vorgibt, mit der Klimaerhitzung tendenziell zu warm ausfallen kann.

Die Merkmale

Die nachfolgenden Daten sind im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 und in Klammer von 91/20: Bodenfrost gab es an 5,0 Tagen zu erwarten (5,5 Tage). Nachtfrost gab es an 2,6 Tagen (2,8 Tagen).

Die Anzahl der Sommertage (>+25 Grad) beläuft sich auf 0,1 Tage (0,2 Tage) und die Anzahl der Hitzetage von mehr als +30 Grad sind in der vieljährigen Statistik nicht von Relevanz.

Die Merkmale im November gegenüber dem Klimamittelwert von 1961 bis 1990 und 1990 bis 2020
Monat Oktober - Ereignisse Häufigkeit 61/90 Häufigkeit 91/20
Bodenfrost 5,0 Tage 5,5 Tage
Nachtfrost 2,6 Tage 2,8 Tage
Sommertage 0,1 Tage 0,2 Tage
Hitzetage 0,0 Tage 0,0 Tage
Schneetage 0,1 Tage 0,1 Tage
Regen 55 l/m² 63 l/m²
Sonnenschein 109 Stunden 108 Stunden

Die Sonne

Der Sonnenstand sinkt weiter ab und infolge daraus wird es später hell und früher dunkel. So geht die Sonne am 1. Oktober um 07:06 Uhr auf und um 18:45 Uhr unter, was einer Tageslänge von 11 Stunden und 39 Minuten entspricht. Die gleiche Sonnenscheindauer ist übrigens am 10. März gegeben.

Am 31. Oktober geht die Sonne um 06:59 Uhr auf und um 16:40 Uhr unter (Achtung: Zeitumstellung auf die Normalzeit (Winterzeit) am 29. Oktober 2023). Die Tageslänge liegt bei nur noch 9 Stunden und 41 Minuten (vergleichbar mit dem 10. Februar). Somit sind das im Verlauf zweiten Herbstmonats knapp zwei Stunden weniger Sonnenschein.

Auswirkungen auf den Winter?

Zahlreiche Bauernregeln haben im Kern eine Gemeinsamkeit, welche sich in etwa wie folgt, zusammenfassen lässt:

Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein. Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will.

Bauernregel Oktober

Ist an der Bauernregel etwas dran?
Die statistischen Auffälligkeiten im Zeitraum von 1971 bis 2019 sind relativ dürftig, zeigen aber eine Relevanz von kühleren Wintern, wenn der Oktober zu warm ausfiel:

Hat das Wetter im Oktober Auswirkungen auf den Winter?
Monat Winter kalt Winter warm Häufig­keit
Oktober warm 35 % 65 % 22 (49 %)
Oktober kalt 28 % 72 % 23 (51 %)

Was man erkennen kann, dass der Winter - egal, wie das Wetter im Oktober war - in einer höheren Wahrscheinlichkeit zu warm ausgefallen ist. Weitere Daten und Fakten zum Wetter Winter.

Die Abweichung der Temperaturen in Dekaden

Abweichungen gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990
Oktobermonate Tem­peratur Ab­weichung
Oktober 2021-2022 11,1 Grad +2,1 Grad
Oktober 2011-2020 10,4 Grad +1,4 Grad
Oktober 2001-2010 9,4 Grad +0,4 Grad
Oktober 1991-2000 8,7 Grad -0,3 Grad
Oktober 1981-1990 9,5 Grad +0,5 Grad
Oktober 1971-1980 8,1 Grad -0,9 Grad
Oktober 1961-1970 9,4 Grad +0,4 Grad

Die letzten zwei Dekaden zeigen auffällig eine wärmer werdende Tendenz. Die letzte Dekade war die wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Schlussfolgerung ist, dass der Oktober infolge der Klimaerhitzung generell wärmer wird - was die Wahrscheinlichkeit für einen zu warmen Oktober 2023 nochmals erhöht - doch zeigt sich auch, dass sich das Wetter noch häufiger am langjährigen Durchschnittswert orientiert. Damit fällt der Oktober - neben dem September - im Vergleich zu den anderen Monaten völlig aus dem Rahmen.

Statistische Auffälligkeiten

  • Häufig wechselhafter und kühler Start
  • Goldener Oktober meist zwischen dem 7. und 19.
  • Temperaturen von bis +25 Grad sind zum Start keine Seltenheit
  • Neigung zu zähen Nebel- und Hochnebelfelder nimmt zu
  • In der letzten Oktober-Dekade erster Schneefall möglich
  • Zeitumstellung auf die Normalzeit (Winterzeit) am 30. Oktober
  • Nachtfrostwahrscheinlichkeit nimmt nach der Monatsmitte zu
  • Durchschnittlich fallen 56 l/m² an Niederschlag
  • Der Oktober bildet den repräsentativen Monatsmittelwert des gesamten Jahres ab
  • Empfehlung: ab Mitte Oktober die Winterreifen montieren

Wetterprognose der Langfristmodelle

Wettervorhersagen bzgl. Temperatur, Niederschlag und Großwetterlagen sind im Detail zum heutigen Stand noch nicht möglich. Indikatoren liefern aber die Langfristmodelle hinsichtlich der Temperaturambivalenz (zu warm, zu kalt) und des Niederschlages (zu nass oder zu trocken).

Der vergangene Winter war erheblich zu warm. Im Frühjahr und Sommer 2023 gab es bislang eine Kombination aus gestörten oder meridionalen Zirkulationsmustern. Eine klassisch dominante Westwetterlage hat es schon seit längerer Zeit nicht mehr gegeben (Klimaerhitzung: Mehr Hitze und Trockenheit aufgrund eines schwachen Golfstromes und meridionalen Großwetterlagen?)

Maßgeblich entscheidend wird für den Oktober sein, wie sich das Spätsommerhoch im September verhalten wird. Bricht das Hoch zusammen, so kann sich der Herbst im Oktober durchsetzen, bleibt es stabil, so kann mit dem klassischen Indian Summer gerechnet werden.

Wettertrend der Langfristmodelle:

Wettervorhersagen bzgl. Temperatur, Niederschlag und Großwetterlagen sind im Detail zum heutigen Stand noch nicht möglich. Indikatoren liefern aber die Langfristmodelle hinsichtlich der Temperaturambivalenz (zu warm, zu kalt) und des Niederschlages (zu nass oder zu trocken).

Wettertrend nach dem CFSv2 Modell

Das Wetter im Oktober 2023 wird nach dem CFSv2-Modell im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert um +1,5 bis +2,5 Grad und im Trend um bis +3,0 Grad zu warm berechnet (91/20: +1,1 bis +2,6 Grad). Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem vieljährigen Sollwert als normal und im Trend als leicht zu trocken zu bewerten. An diesem Wettertrend hat sich in den vergangenen Wochen nichts verändert.

Wetterprognose der NASA

Ähnlich sieht die Wetterprognose der NASA aus. Das Wetter wird mit einer Differenz zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1,0 bis +2,0 und im Trend von bis +3,0 Grad deutlich zu warm simuliert (91/20: +0,6 bis +2,6 Grad). Der Niederschlagstrend wird zu trocken berechnet.

Wettervorhersage nach dem europäischen Langfristmodell

Mit einer Abweichung von +1,5 bis +2,5 Grad wird der Oktober nach dem Wettertrend des europäischen Prognosemodells im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 ebenfalls zu warm simuliert (91/20: +1,1 bis +2,1 Grad). Die Regenprognose zeigt eine leicht negative Abweichung (etwas zu trocken).

Zusammenfassend kann ein Oktober erwartet werden, der zwar in Teilen durchwachsen, aber deutlich zu warm und am Ende zu trocken ausfallen kann.

Regelmäßige Aktualisierungen zum Wetter Oktober 2023 erfolgen in Witterungstrends, Wettertrends, Wetterprognosen und Wettervorhersagen ab Mitte September an dieser Stelle.

Aktuelle Wettervorhersagen

Unterstützen
Sie uns!
Ihnen gefallen unsere Wettervorhersagen? Wir freuen uns über einen freiwilligen Geldbetrag in einer von Ihnen gewünschten Höhe.
Betrag wählen

Regenradar

Regenradar Deutschland
© Deutscher Wetterdienst, Offenbach (DWD)