Wetterprognose und Wettervorhersage
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Zum Beginn der neuen Woche kündigt sich ein Wetterwechsel an und wird zu einer Entscheidung zwischen einem herbstlichen Start oder einem goldenen Oktober führen
Verbreitet scheint in den kommenden Tagen die Sonne für längere Zeit. Vor allem über dem Süden ist mit Sonnenschein von einem nahezu wolkenlosem Himmel zu rechnen. Entsprechend steigen die Temperaturen langsam an und können mit einer südlichen Grundströmung am Wochenende Werte von +20 bis +25 Grad und örtlich bis +28 Grad erreichen.Doch so spätsommerlich warm bleibt der Wettercharakter nicht. Bereits am Sonntag machen sich mit zunehmender Bewölkung von Westen Tiefdrucksysteme bemerkbar, welche zum späten Nachmittag etwas Niederschlag mit sich führen können. In der Nacht auf Montag verstärkt sich die Niederschlagsaktivität und örtliche Gewitter sind nicht auszuschließen. Ein Wetterwechsel bahnt sich an. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter September 2019.
Schaut man sich die unten stehende Wetterkarte genauer an, so erkennt man zwar das Vorrücken der atlantische Frontalzone in Richtung Mitteleuropa, doch strebt zur gleichen Zeit ein Hochdruckkeil nach Norden und blockiert dieses Vorhaben - zumindest im Ansatz. Wie sich das Wetter bis in den Oktober hinein entwickeln kann, hängt stark davon ab, wie sich das Hoch verhalten wird. Blockiert es die atlantischen Tiefdrucksysteme, oder macht es den Weg frei?
Hoher Luftdruck über Skandinavien lässt immer aufhorchen, insbesondere dann, wenn sich die Temperaturen der Wasser- und Landmassen angeglichen haben. Sehr häufig kommt es dann zu stabilen Wetterlagen. Man sollte das Hoch und dessen Entwicklung in den kommenden Tagen ganz genau im Auge behalten.
Aber so ein Skandinavienhoch - wenn es denn kommt - muss nicht zwangsläufig für einen trockenen und stabilen Wettercharakter sorgen. Ist die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik entsprechend hoch und gut strukturiert - und das ist sie im Moment - so wird eben ein anderer Weg gesucht, um nach Osten voranzukommen. Meist geschieht das am südlichen Hochdruckgradienten und das wiederum ist dann über der Mittelmeerregion, Deutschland, Österreich und der Schweiz der Fall.
Statt einer stabilen Wetterlage wäre mit reichlich Niederschlag und gemäßigt warmen Temperaturwerten zu rechnen. Auf jeden Fall nimmt ein Hoch an dieser Stelle eine Menge an Dynamik aus dem Spiel und das Zirkulationsmuster zeigt sich stark gestört.
Doch auch diese Großwetterlage kann sich nach der Wetterprognose des amerikanischen Wettermodells nicht bis in den Oktober durchsetzen. Das Hoch zieht sich mit seinem Zentrum nach Westen über Grönland zurück, hält die Hochdruckbrücke zu den Azoren aufrecht und kippt zum 1. Oktober nach Osten - über Mitteleuropa - ab.
Was daraus entsteht ist eine sehr warme Süd- bis Südostanströmung der Luftmassen, was die Tageswerte bis zum 3. Oktober ohne weiteres auf +14 bis +18 Grad ansteigen lassen kann.
Auch diese Variante ist und bleibt eine plausible. Zwar keilt das Hoch nach Norden auf, doch die Tiefdruckaktivität drückt es rasch nach Osten weg und so wird der Weg für die atlantische Frontalzone in Richtung Skandinavien frei.
Schaut man sich die Wettervorhersage des europäischen Wettermodells bis zum 29. September an, so zeigt sich eine kräftige Tiefdruckkette, welche sich von den Azoren bis nach Skandinavien erstreckt. Gleichzeitig aber hält die Hochdruckbrücke von den Azoren bis weit über das westliche Russland reichend dagegen. Deutschland, Österreich und die Schweiz befinden sich mittendrin, was zu einer feucht-milden und teils windigen (Südwest)Wetterlage führt.
Gelingt es dem Tief sich nun weiter nach Osten in Richtung Skandinavien zu verlagern, so kommt der Herbst im Oktober ein gutes Stück voran. Bleibt das Tiefdruckzentrum aber im Bereich von Island, so wird das Hoch - und damit der goldene Oktober - eine größere Rolle spielen können.
Man kann es in den Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle schon erkennen, dass - egal wie - die Tiefdrucksysteme Ende September und Anfang Oktober mehr Einfluss auf das Wetter über Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen. Das bestätigen auch die Kontrollläufe mit einer ab dem 24. September ansteigenden Niederschlagstendenz, deren Höhepunkt am 26. September erreicht sein kann und nachfolgend in einen leicht bis mäßig erhöhten Bereich absinkt. Altweibersommer sieht anders aus.
Die Kontrollläufe bestätigen aber noch etwas anderes. Das Temperaturspektrum erreicht am 22./23. September einen vorläufigen Höhepunkt und sinkt darüber hinaus - bis in den Oktober hinein - in einen für die Jahreszeit normalen Bereich ab.
Tag | Spektrum | Mittelwert |
---|---|---|
27. September | +8 bis +23 Grad |
+15 bis +16 Grad |
1. Oktober | +9 bis +23 Grad |
+14 bis +15 Grad |
3. Oktober | +5 bis +23 Grad |
+13 bis +15 Grad |
Ein Wetterwechsel bahnt sich zum Start in die neue Woche an, ob dieser aber nachhaltig ist oder nicht, bleibt mit dem nach Norden aufstrebenden Hochdruckkeil noch abzuwarten. Der Wettertrend ist aber bis in den Oktober klar definiert. Die Niederschlagstätigkeit nimmt in der letzten September-Dekade zu und die Temperaturen sinken in einen für die Jahreszeit typischen Bereich ab. Anders formuliert rückt der Herbst ein Stückchen näher an Mitteleuropa heran.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
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Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
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