Wetterprognose und Wettervorhersage
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Die Tiefdruckdynamik nimmt auf dem Atlantik zu und prallt auf das Bollwerk des Kontinentalhochs. Für November ergeben sich daraus interessante Wetterentwicklungen.
Tiefer Luftdruck formiert sich auf dem Atlantik und entsendet in den kommenden Tagen immer wieder Ausläufer in Richtung Mitteleuropa, was über Deutschland, Österreich und der Schweiz zu einem abwechslungsreichen Wettercharakter führt.
Mit Regen ist - insbesondere über Süddeutschland - am Freitag, Montag und Dienstag zu rechnen. Kurze Gewitter sind zudem am Freitagabend nicht auszuschließen. Weitgehend trocken bleibt es am Wochenende. Mit Hilfe der Vorderseitenanströmung der atlantischen Frontalzone gelangen mit +12 bis +16 Grad und örtlich bis +18 Grad warme Luftmassen nach Deutschland, die sich bei Dauerregen mehr an der +10 Grad Marke orientieren. Mehr dazu in der aktuellen Wettervorhersage zum Wetter Oktober.
Der Kaltluftvorstoß - den man in der oben gezeigten Wetterkarte über dem östlichen Kanada gut erkennen kann - wirbelt die Tiefdruckaktivität auf dem Atlantik ordentlich durcheinander. Die Taktung der Tiefdruckrinne befindet sich auf einem hohen Niveau und wenn das Kontinentalhoch oder das Azorenhoch dem nichts entgegensetzen kann, ist in der ersten November-Dekade mit einem windigen, teils stürmischen, regnerischen und gemäßigt warmen Wettercharakter zu rechnen.
Nach den gängigsten Wetterprognosen der Vorhersage-Modelle zeigt sich Anfang November die Großwetterlage mit einem Zentraltief auf dem Atlantik und einem Hochdruckgemisch aus Azoren- und Kontinentalhoch im Bereich über Mittel-, Süd und Osteuropa.
Anders formuliert wird die atlantische Frontalzone Anfang November auf das Hochdruckkonstrukt auflaufen und aus südwestlichen Richtungen warme Luftmassen nach Mitteleuropa pumpen können. Wie warm? Simuliert werden für den 1. November Tageswerte, die mit +14 bis +18 Grad im deutlich zu warmen Bereich liegen können.
Die atlantische Frontalzone ist bestrebt weiter nach Osten voranzukommen, wenn die Frontalzone aber durch die weitere Zufuhr von Kaltluftmassen über dem östlichen Kanada noch an Dynamik gewinnt, kreist sich das Tiefdruckkonstrukt auf dem Atlantik ein und schiebt den hohen Luftdruck über Mitteleuropa nach Norden. Statt Herbstwetter wäre im November noch der goldene Herbst
zu bestaunen. Bei gradientenschwachen Wettervorgängen wäre nach Auflösung nächtlicher Nebelfelder - die zunehmend zäher werden - mit viel Sonnenschein zu rechnen.
Die Tageswerte pendeln sich auf +10 bis +15 Grad ein und sind für das erste November-Drittel und 3 bis 7 Grad zu warm. Mit Niederschlag ist nicht zu rechnen, dafür aber mit örtlichem Nachtfrost, der über dem Südhälfte häufiger als über dem Norden in Erscheinung treten kann.
goldenem Herbst-Wetter
Sollte die atlantische Frontalzone aber mehr Schwung
bekommen und sich etwas weiter nach Skandinavien orientieren können, so kommt das Hochdruckkonstrukt in Bedrängnis und zieht sich nach Süden zurück. Deutschland, Österreich und die Schweiz gelangen in der ersten November-Dekade zwischen die Fronten (Sandwichposition) und da die atlantische Frontalzone so einiges zum Aufräumen hat, werden sich die Gradienten zwischen den Wettersystemen weiter verstärken können.
Über Mitteleuropa wäre in diesem Fall mit einem turbulenten Wettercharakter zu rechnen, der zudem ein höheres Potential unwetterartiger Wetterereignisse aufweisen kann.
Die Temperaturen könnten sich mit +6 bis +11 Grad in einem für Anfang November typischen Bereich bewegen.
Was von den Vorhersage-Modellen noch nicht berücksichtigt wird, aber nach einer so heftigen Dynamik auf dem Atlantik häufiger zu beobachten ist, ist die Regenerierung der gestörten Zirkulation
. Intern sprechen wir von die atlantische Frontalzone übertreibt es mal wieder
und entspricht in etwa dem, wenn man unbedingt etwas mit aller Gewalt haben möchte (die Zonalisierung), letztlich das Gegenteil erreicht wird - in diesem Fall die Regenerierung der gestörten Zirkulation (Erhaltungsneigung).
Fachlich spricht man von einem mäandrierenden (verschlungenen) Muster. Sowohl das Hoch, als auch das Tief reiben sich gegenseitig auf und so wird regelrecht die Luft aus dem System entzogen. Die Dynamik schwindet und die Systeme wabern
umher. Daraus können im November interessante Wetterentwicklungen entstehen, die sowohl in die warme, als auch kühle (kalte) Richtung gehen können. Für den Moment ist das Mäandrieren eine These, die man aber in den kommenden Tagen unbedingt beobachten und im Hinterkopf behalten sollte.
Die Kontrollläufe berechnen für den ersten Abschnitt im November seit Tagen ein einheitliches Bild der Großwetterlage. Das Temperaturniveau liegt in einem Jahreszeit-typischen Bereich und zeigt in einem zyklischen Muster eine Auf- und Abwärtsbewegung, was den Rückschluss auf einen höheren Einfluss der atlantischen Frontalzone zulässt. Anders ausgedrückt gehören die Vorhersagen der Wettermodelle zu den mit Abstand wärmsten Varianten, die zwar plausibel, für den Moment aber weniger wahrscheinlich sind.
Tag | Temperatur-Spektrum | Temperatur-Mittelwert |
---|---|---|
28. Oktober | +6 bis +15 Grad |
+9 Grad bis +11 Grad |
1. November | +9 bis +17 Grad |
+9 bis +11 Grad |
6. November | +3 bis +17 Grad |
+7 bis +10 Grad |
Im Vergleich zu den letzten Wochen gab es in der heutigen Wetterprognose des Langfristmodells eine kleine Korrektur. Die Abweichung der Temperaturen beträgt im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert anstatt +0,5 bis +2 Grad nun noch +0,5 bis +1,5 Grad. Die Niederschlagsprognose hat sich von normal in zu trocken gewandelt. Möchte man das Interpretieren, so ist im November 2020 mit einer Hochdruckdominanz zu rechnen - die gestörte Zirkulation lässt grüßen.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2023 | +13,1 | +1,0 | +0,0 | 44 l/m² - extrem zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +6,6 | +2,1 | +1,0 | 310 l/m² - zu trocken |
Trübe Wetterstimmung im November - herrscht Hochdruck, schafft es die Sonne selten, den Nebel aufzulösen. Bei Tiefdruck gibt es bei nasskalten Temperaturen zumeist Erkältungswetter. Und dennoch hat das Wetter im November statistische Auffälligkeiten:
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