Wetter November 2020

Von spätsommerlich warm
, bis zum ersten - nennenswerten - Wintereinbruch und berühmt berüchtigten Herbststürmen hat das Wetter im November allerhand zu bieten. Doch auch trockene und zu Nebel neigende Hochdruckwetterlagen haben im letzten der drei Herbstmonate durchaus ihre Relevanz. Wie wird das Wetter im November 2020?
Das Novemberwetter kann aus statistischer Sicht entscheidend für den Winter sein. Denn zeigt sich in der letzten Novemberdekade ein nachhaltiger Wintereinbruch, so ist mit einer Stabilisierung der winterlichen Großwetterlage bis in das erste Dezember Drittel zu rechnen. Dazu müssen die Rahmenbedingen aber optimal sein - häufiger zeigt sich der November nasskalt und selten winterlich.
Die Sonne hat im November den Tiefststand noch nicht erreicht
Zum Beginn des Monats geht die Sonne um 7:00 Uhr auf und um 16:39 Uhr unter, was einer Tageslänge von 9 Stunden und 39 Minuten entspricht. Zum Ausklang des Monats geht die Sonne um 7:50 Uhr auf und um 15:59 Uhr unter. Die Tageslänge entspricht nur noch 8 Stunden und 9 Minuten. Die Tage werden im November um 1 Stunde und 30 Minuten kürzer.
Der November hat auch seine schönen Seiten
Das Novemberwetter ist aber nicht immer grau und schmuddelig
, der letzte Herbstmonat hat auch seine schönen Seiten, wenn die Nebelschwaden durch Sonnenschein abgelöst werden, oder wenn der Raureif abstrakte Gebilde formt und die Landschaft auf eine andere Art und Weise langsam weiß werden lässt.
Es ist quasi wie der erste Frühlingsmonat, nur in umgekehrter Richtung und anstatt draußen, sollte man es sich lieber in der Wohnung gemütlich machen. Vielen Menschen macht der November aber zu schaffen. Das wenige Licht drückt auf die Stimmung und der Körper schüttet weniger vom Glückshormon
Serotonin aus. Gegen diese miese Stimmung hilft oft ein Spaziergang in frischer Luft mit Sonnenschein.
Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein. Bauernregel November
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Das typische Novemberwetter in Deutschland
Der Sonnenstand sinkt und die Kraft der Sonne lässt nach. So fällt es der Sonne zunehmend schwerer, die Nebel- und Hochnebelfelder im Tagesverlauf aufzulösen. Das gelingt zum Beginn noch ganz gut und nicht selten könnend die Werte die +15 Grad Marke überschreiten und auch noch einmal bis an die +20 Grad Grenze ansteigen, doch ab dem zweiten November-Drittel geht der Wettertrend ganz klar in Richtung nasskalt, was Werten von +3 bis +8 Grad entspricht.
Die daraus resultierende Durchschnittstemperatur liegt nach dem langjährigen Mittelwert (1961-1990) bei +4,0 Grad und die Jahreszeit wendet sich im letzten Herbstmonat langsam dem Winter zu - nicht selten mit Schneefall und den ersten Frost- und Eistagen im letzten November-Drittel.
Zudem kühlen - Aufgrund der längeren Nächte - nun die Landmassen deutlich schneller ab, als die Meeresflächen, welche noch immer die Hitze aus dem Sommer, bzw. Spätsommer gespeichert haben. Und aufgrund dieser Temperaturgegensätze gewinnt das Wetter an Dynamik, was nicht selten zu den ersten Herbststürmen führen kann.
Im letzten Novemberdrittel hat sich die Luft dann oftmals schon so weit abgekühlt, dass die ersten Schneefälle und - nennenswerten - Wintereinbrüche möglich sind.
Wie wird das Wetter im November 2020?
Zum heutigen Stand ist es noch zu lange hin, als dass man im Detail schon Wetterprognosen erstellen könnte. Aber es gibt Wettertrends der Langfristmodelle , welche Rückschlüsse auf die Entwicklung der Zirkulationsmuster zulassen.
Als Freund des Winterwetters
wartet man schon gespannt auf die Wetterentwicklung im November und ab und an gelingt auch schon der erste Wintereinbruch. Doch so sehr man sich freuen mag, gehört der November zu einem klassischen Herbstmonat und ist über weite Strecken als gemäßigt zu bewerten. Nasskalte Wetterphasen sind deutlich häufiger als frühwinterliche. In Zeiten des Klimawandels geht die eh schon magere Anzahl an Wintereinbrüchen im November noch weiter zurück - werden also insgesamt seltener. Im Schnitt aber hat der November rund 1,7 Eistage (Dauerfrost) und 10,2 Frosttage (in den letzten 24 Stunden Frost) und an 2,9 Tagen bildet sich eine Schneedecke aus. Im Trend aber gehen die Frosttage seit 2005 im Schnitt um -0,7 Tage, die Eistage um -0,5 Tage und die Tage mit einer Schneedecke um einen ganzen Tag zurück. Jetzt weiß man, warum der November mehr herbstlich, als frühwinterlich geworden ist.
Apropos Klimawandel. Nimmt man die Statistik, so hat der November im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert (1961-1990) eine Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent zu warm auszufallen. Im Vergleich zu den letzten 20 Jahren war der November um +1,3 Grad zu warm. Das zeigt und unterstreicht noch einmal eindringlich, dass ein Wintereinbruch zwar theoretisch möglich, doch wenig wahrscheinlich ist.
Lässt das November-Wetter Rückschlüsse auf den Winter zu?
Nicht direkt - egal wie der November ausfällt - häufiger hatte das einen zu warmen Winter zur Folge. Ist der November-Monat zu warm, so führte das in der Vergangenheit in 35 Prozent der Fälle zu einem zu warmen Winter. War der November zu kalt, so hatte das nur in 10 Prozent der Fälle einen zu kalten Winter zur Folge.
Monat | Winter kalt | Winter warm | Häufigkeit |
---|---|---|---|
November zu warm | 25 % | 35 % | 34 (60 %) |
November zu kalt | 10 % | 30 % | 23 (40 %) |
Statistische Auffälligkeiten
Die Abweichung der Temperaturen der Novembermonate in Dekaden
Novembermonate | Temperatur | Abweichung |
---|---|---|
2011-2019 | 5,3 Grad | +1,3 Grad |
2001-2010 | 5,2 Grad | +1,2 Grad |
1991-2000 | 4,0 Grad | +0 Grad |
1981-1990 | 4,1 Grad | +0,1 Grad |
1971-1980 | 4,0 Grad | +0 Grad |
1961-1970 | 4,1 Grad | +0,1 Grad |
Auffällig sind die letzten zwei November-Dekaden von den Jahren 2001 bis 2019, welche gegenüber den vorangegangenen Dekaden deutlich wärmer ausgefallen sind. Darunter auf der bislang wärmste Novembermonat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen von 1881, welcher mit einer Abweichung von +3,5 Grad im Jahre 2015 den neuen Hitzerekord
aufstellte. Möchte man eine Schlussfolgerung aus der Statistik ziehen, so liegt die Wahrscheinlichkeit in Zeiten des Klimawandels für einen zu warmen Novemberverlauf deutlich höher, als für einen zu kalten.
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Wettertrend November 2020 nach den Langfristmodellen
Zum heutigen Stand ist es definitiv noch zu früh für detaillierte Wettervorhersagen. Die Langfristmodelle können aber schon frühzeitig Indikatoren liefern, wie sich die Temperatur oder auch der Niederschlag entwickeln kann.
Wettertrend nach dem CFSv2 Modell
Die aktuelle Abweichung liegt für den November mit +0,5 bis +1,5 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittelwert (1961-1990) im etwas zu warmen Bereich - örtlich kann die Abweichung bis zu +2 Grad betragen. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem langjährigen Sollwert unauffällig und über der Alpenregion etwas zu nass zu bewerten.
Wetterprognose der NASA
Die NASA berechnet den November 2020 mit einer Abweichung von +0,5 bis +1,5 Grad im Vergleich zum Mittelwert von 1961-1990 ebenfalls zu etwas zu warm. Die Niederschlagsprognose ist im Vergleich zum Sollwert unauffällig und im Trend etwas zu trocken einzustufen.
Wettervorhersage nach dem europäischen Langfristmodell
Geht es nach den Europäern, so soll das November-Wetter mit einer Abweichung von +0,5 bis +2 Grad leicht bis deutlich zu warm ausfallen können. Die Niederschlagsprognose ist gegenüber dem Sollwert als unauffällig und im Trend etwas zu nass zu bewerten.
Auf den Punkt gebracht
Das Wetter im November 2020 hat eine erneut sehr hohe Wahrscheinlichkeit zu warm auszufallen. Das ist alleine schon der Tatsache des Klimawandels zu verdanken. Hatten die Langfristmodelle in den letzten Jahren - zumindest Ansatzweise - noch einen kühleren November im Programm, so ist dieser komplett aus den Berechnungen verschwunden. Den letzte - normalen - November gab es 2016 (Abweichung > -0,5 < +0,5 Grad). Den letzten zu kalten November gab es mit einer Abweichung von -2,4 Grad im November 1998!
Regelmäßige Aktualisierungen zum Wetter November 2020 erfolgen in Witterungstrends, Wettertrends, Wetterprognosen und Wettervorhersagen ab Mitte Oktober.