Wettertrend Mai: Wetter im Übergang - Frische Luftmassen treffen auf frühsommerliche Impulse

Ein Mix aus Sonne und Wolken ist am Karsamstag und Ostersonntag über Deutschland zu erwarten (Wolkenradar). Dabei ziehen die Wolken und letzten Schauer heute nach Nordosten ab, und am Ostersonntag verdichten sich die Wolken mit nachfolgenden Schauern von Südwesten. Stabiles Wetter ist nicht zu erwarten, dafür aber frühlingshafte Temperaturen.

Durchwachsenes Aprilwetter

Im Verlauf der kommenden Woche stellt sich über Deutschland eine gradientenschwache Wetterlage ein, welche überwiegend von einem Hochdrucksystem bestimmt wird. Allerdings sorgt die labile Schichtung der Luftmassen sowie eingelagerte Störungen immer wieder für Schauer und örtliche Gewitter. Mit flächendeckendem Niederschlag ist nicht zu rechnen – vielmehr treten die Niederschläge punktuell und lokal begrenzt auf. Aufgrund der gradientenschwachen Struktur können die Schauer für längere Zeit an Ort und Stelle verweilen. Abseits der Schauer lockert die Bewölkung auf, und es sind längere sonnige Abschnitte möglich. Wer es genauer wissen möchte – Wetter April.

Der Wetterablauf bis Mai - Der Trigger liegt auf dem Atlantik

Unschwer ist auf den obenstehenden Wetterkarten das Hoch auf dem Atlantik zu erkennen, welches nach der Prognose beider Vorhersagemodelle weit nach Norden in Richtung Island und Grönland aufstrebt. Dieses Hoch gilt als Triggerimpuls einer meridionalen Verlaufsströmung (Nord-Süd; Süd-Nord). Da Deutschland, die Schweiz und Österreich zunächst am östlichen Hochdruckgradienten liegen, wird eine kühlere und labil geschichtete Luftmasse nach Süden geführt – der gemäßigte Frühling.

Der Frühsommer

Bis Anfang Mai gibt es in der Wetterprognose zwei Möglichkeiten. Eine davon berechnet das amerikanische Wettermodell, welches den Hochdruckkeil auf dem Atlantik nach Osten – und damit über Mitteleuropa – abkippen lässt. Mit einer nachlassenden Schauerneigung und zunehmender Sonnenscheindauer steigen die Temperaturen bis zum 1. Mai auf +18 bis +23 Grad in den frühsommerlichen Bereich. Das wäre der Frühsommer.

Kaltluft aus nördlichen Richtungen

Dass es auch anders geht, zeigt sich in der Wetterprognose des europäischen Wettermodells. Das Hoch verweilt bis Anfang Mai auf dem Atlantik und kippt nicht nach Osten ab. Das meridionale Strömungsmuster bleibt erhalten, und so gelangen aus nördlichen Richtungen weiterhin nur gemäßigt angewärmte Luftmassen nach Deutschland, was bei Temperaturen von +12 bis +18 Grad zu zeitweiligen Schauern führen kann. Das wäre im Mai dann das gemäßigte und unbeständige Frühlingswetter.

In der nachfolgenden Gegenüberstellung beider Vorhersagemodelle wird noch einmal deutlicher hervorgehoben, welche Triggerwirkung das Hoch auf die Wetterentwicklung bis in den Mai hinein haben wird.

Ein Blick auf die Randfaktoren – wie steht es um den Frühsommer im Mai?

Die kommende Wetterlage bildet im Moment ein sog. Hop oder Top-Schema ab, das sich anhand der Wahrscheinlichkeit mit Randfaktoren bestimmen lässt. Maßgeblich hierfür ist der NAO-Index, also jener Index, der das Verhältnis zwischen Azorenhoch und Islandtief widerspiegelt.

Mit einem Hochdruckkeil bis nach Island müsste der NAO-Index negativ bewertet werden. Sollte die Hochdruckzone nach Osten abkippen, so müsste der NAO-Index neutral bis positiv gewertet werden – je nachdem, wie weit ein Tief in Richtung Island vorrücken kann.

Pattsituation

Die aktuelle Berechnung des NAO-Index ist bis in den Mai hinein neutral, mit gleichen Anteilen positiver wie auch negativer Werte. Der Rückschluss daraus ist, dass sich das Hoch Anfang Mai zwischen Island und Mitteleuropa befindet. Eine Pattsituation – nix mit Hop oder Top.

Welche Folgen hat die Pattsituation? Dazu nachfolgend einmal die Gegenüberstellung der beiden Mittelwerte aller Kontrollläufe bis zum 1. Mai.

Auf den Punkt gebracht: Normaler oder frühsommerlich warmer Start in den Mai?

Egal, wie sich das Hoch positioniert – es liegt nah genug an Deutschland, als dass die Niederschlagstätigkeit nachlässt und sich mit aufgelockerter Bewölkung die sonnigen Anteile erhöhen. Mit dem mittlerweile schon recht hohen Sonnenstand steigen die Temperaturen vom 28. April bis 2. Mai auf +14 bis +18 Grad und bei entsprechender Sonnenscheindauer auf bis zu +20 Grad – ein Bereich, der für Anfang Mai typisch ist. Dazu kann es den einen oder anderen Schauer geben, viel ist jedoch nicht zu erwarten.

Die Clusteranalyse

Die ab dem 24. April nachlassende Niederschlagsprognose der Kontrollläufe bestätigt im Grunde die Nähe zum Hoch – es sind nur noch vereinzelte Schauer zu erwarten. Komplettiert wird dies durch die Clusteranalyse, welche Anfang Mai eine Wahrscheinlichkeit von 42 Prozent für zu warmes, 33 Prozent für normales und 25 Prozent für zu kühles Wetter berechnet.

Die Niederschlagsprognose zeigt bis zum 4. Mai eine Wahrscheinlichkeit von 42 Prozent für trockenes, 40 Prozent für normales und 18 Prozent für zu nasses Wetter.

Der Frühling im Mai

Im Resümee zeigt sich – trotz der Pattsituation – ein klares Bild der Wetterentwicklung bis Mai: frühlingshafte Temperaturen bei einem Sonne-Wolken-Mix und gelegentlichen, lokal auftretenden Schauern. Schaun mer mal.