Wetterkrimi bis Mai - Temperatursturz, Dauerregen und Hochwasser werden zum Thema
Störimpulse sorgen vor Ostern für eine kuriose Temperaturentwicklung, wodurch die Werte über dem Westen regelrecht abstürzen, während über dem Osten sommerliche Temperaturen möglich sein können. Für das Osterwetter bleiben die Unsicherheiten der vergangenen Tage bestehen, darüber hinaus werden bis Mai erneut unwetterartige Regensummen simuliert. Doch wie wahrscheinlich sind Überflutungen und Hochwasser im Mai?

Die Wolken verdichten sich heute von Südwesten, und zum Nachmittag setzt über dem Westen und Südwesten Niederschlag ein, der sich zum Abend weiter nach Norden ausdehnt und westlich einer Linie von Hamburg und Stuttgart für etwas Regen sorgen kann (1 bis 6 l/m²). Weiter nach Osten bleibt es – trotz aufziehender Bewölkung (Wolkenradar) – trocken. Der Wind kommt schwach aus überwiegend südlichen Richtungen, und die Temperaturen erreichen vor dem Regen +17 bis +23 Grad und orientieren sich mit dem Regen an der +15-Grad-Marke.
Hohe Unsicherheiten an Ostern: Temperatursturz und Sommerwetter
Die Zweiteilung beim Wetter setzt sich auch am Gründonnerstag und Karfreitag fort. So ist über dem Westen am Gründonnerstag mit leichtem bis mäßigem Niederschlag zu rechnen, der sich am Karfreitag intensiviert und südlich einer Linie von Hamburg, Nürnberg und Regensburg zu erwarten ist. Schwach bleiben die Niederschlagssignale über den östlichen Landesteilen. Die Temperaturen gehen über dem Westen auf +6 bis +12 Grad spürbar zurück, während über den östlichen Landesteilen mit +22 bis +28 Grad sommerliche Werte möglich sein können. Über Ostern berechnen die Vorhersage-Modelle weiterhin eine hohe Unsicherheit in der Wetterentwicklung, was ein Temperaturspektrum von +5 bis +28 Grad ermöglichen kann. Wer es genauer wissen möchte – Wetter Ostern.

Die Wetterentwicklung bis Mai
Störimpulse triggern die Entwicklung der Großwetterlage vor, über und auch nach Ostern. Die Herausforderung der Meteorologen liegt nun darin, herauszufinden, wo sich die Störimpulse positionieren werden. Schaut man sich die obenstehenden Wetterkarten an, so ist das nicht ganz einfach.
Nur ein Beispiel: Setzt sich die Prognose des deutschen Vorhersagemodells durch, so sind am Ostermontag bei einem Sonne-Wolken-Schauer-Mix Temperaturen von +18 bis +24 Grad und örtlich bis zu +26 Grad möglich. Sollte sich die Vorhersage des amerikanischen Wettermodells durchsetzen, so wäre am Ostermontag bei Dauerregen und böigem Wind mit +6 bis +12 Grad zu rechnen.
Großwetterlage ist klar strukturiert
Doch trotz der erheblichen Unterschiede in den Details ist die Großwetterlage klar strukturiert: schwacher Polarwirbel, Trogansatz Atlantik und hoher Luftdruck über Osteuropa. Deutschland, Österreich und die Schweiz liegen über Ostern zwischen den Fronten. Das ist und bleibt spannend.
Bis Mai - Durchbruch polarer Luftmassen – Dauerregen und absinkende Schneefallgrenze
Und noch eine Gemeinsamkeit gibt es in der Wetterprognose beider Vorhersagemodelle: Im Zeitraum vom 21. bis 26. April baut sich auf dem Atlantik eine Hochdruckzone von den Azoren bis nach Grönland auf und blockiert die Frontalzone vollständig. Das führt zu einem meridionalen Verlauf des Strömungsmusters (Nord-Süd; Süd-Nord), und da das Hoch den Trog über dem Atlantik nach Osten schiebt, drehen sich die Störimpulse über Mitteleuropa ein und sorgen für regnerisches, trübes und kaltes Wetter.
Die Temperaturen sinken allmählich auf +5 bis +10 Grad ab. Klart es in den Nächten auf, ist mit leichtem Frost zu rechnen – doch wird das bei überwiegend starker Bewölkung nur punktuell der Fall sein. Die Schneefallgrenze sinkt ab und schwankt zwischen 800 und 1.200 Metern.

Weiter Regen – Hochwasser und Überflutungen bis Mai möglich
Das Blockadehoch auf dem Atlantik lässt sich nicht so ohne Weiteres wegzaubern. Zudem sorgt das Troggebilde über Mitteleuropa dafür, dass sich das Hoch nicht nach Osten ausdehnen oder abkippen kann. Und so erhält sich nach der Prognose beider Vorhersagemodelle die meridionale Grundströmung bis in den Mai hinein.
Quasistationäres Verhalten mit unwetterartigen Regensummen
Die Tiefdrucksysteme drehen sich über Mitteleuropa ein, dehnen sich phasenweise über die Mittelmeerregion aus, saugen sich mit feuchtwarmen Luftmassen des viel zu warmen Mittelmeeres auf und regnen an Ort und Stelle ab. Sollten sich der erweiterte Wettertrend der Vorhersagemodelle bis in den Mai tatsächlich so durchsetzen, wie simuliert, so wären Regensummen von 20 bis 60 l/m², über dem Westen bis 80 l/m² und mancherorts bis zu 170 l/m² möglich.
Der Dürre folgt Hochwasser
So ist es: Der Boden ist staubtrocken. Der Frühling hat sein Niederschlagssoll zur Halbzeit erst zu 9,6 Prozent erfüllen können, und über weiten Teilen von Deutschland herrscht eine außergewöhnliche Dürre vor (höchste Dürrestufe). Die Waldbrandgefahr ist über den östlichen Landesteilen hoch bis sehr hoch.
Der Boden ist entsprechend hart, und sollte so viel Regen auf einmal niedergehen, hat der Boden kaum Zeit aufzuquellen. In der Regel dauert das vollständige Aufquellen bis zu zehn Tage. So kann das Wasser nur bedingt vom Boden aufgenommen werden, und der Großteil verschwindet in den Bächen und Flüssen, deren Pegel rasch ansteigen und das lokale Potenzial von Überflutungen und regionalem Hochwasser ansteigen lassen.

Auf den Punkt gebracht: Extremniederschlag ist bis Mai möglich
Die Vorhersagemodelle variieren stark, doch bestätigen sie den Trend zu kräftigem Niederschlag seit rund 48 Stunden. Diese Entwicklung muss daher in Betracht gezogen werden. Ob sie jedoch auch wahrscheinlich sind, bleibt weiterhin fraglich.
Welches Wetter wahrscheinlich ist
Egal, auf welche Art und Weise der Niederschlag zustande kommen wird – dahinter steckt jeweils eine nicht alltägliche Wetterentwicklung. Insbesondere die des europäischen Wettermodells ist äußerst kurios. Und ja, geht es um die Wahrscheinlichkeiten, so bilden beide Vorhersagemodelle eine erneut mit Abstand zu nasse Wetterentwicklung bis Mai ab, die von den Kontrollläufen nicht gestützt wird.
Die Niederschlagssignale sind vom 18. bis 22. April schwach und nachfolgend leicht erhöht ausgeprägt. Die Hochdruckzone wird sich mit höherer Wahrscheinlichkeit über und auch nach Ostern behaupten können. Nicht allumfassend und auch nicht mit einem komplett trockenen Wettercharakter, jedoch dominierend.
Die Temperaturprognose der Kontrollläufe ist vor Ostern im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert mit einer Anomalie von +3 bis +10 Grad deutlich und nach Ostern mit +1 bis +2 Grad leicht bis mäßig erhöht. So sind an und nach Ostern bei einem unbeständigen Wettercharakter Temperaturen um die +15-Grad-Marke schwankend zu erwarten (Spektrum +10 bis +20 Grad) – Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
21. April | +6 bis +22 Grad | +13 bis +15 Grad |
25. April | +4 bis +23 Grad | +12 bis +14 Grad |
1. Mai | +2 bis +25 Grad | +14 bis +16 Grad |
