Wetteraussichten - Umstellung der Großwetterlage - Sommerwetter Anfang Mai?
Die Großwetterlage stellt sich bereits im Verlauf der Woche um und lässt den Frühling näher an Deutschland heranrücken. Mit Zusammenbruch des Polarwirbels ist bis in den Mai von einer anhaltend kühlen Witterung bis zu einer sommerlichen Wetterentwicklung alles möglich - doch was ist wahrscheinlich?

Weitere - kleinteilige - Tiefdrucksysteme werden in den kommenden Tagen über Deutschland nach Süden austrogen und so eine nasskalte Witterung aufrecht erhalten können. Bei Temperaturen von +5 bis +10 Grad können sich bis auf tiefere Lagen herab Graupel und Schnee unter die Schauer mischen, während oberhalb etwa 600 bis 1.000 Meter die winterlichen Bedingungen sich weiter verschärfen können.
Verlagerung der Hochdruckachse - Frühling am Wochenende?
Während der Trog noch versucht, sich über Mitteleuropa zu stabilisieren, wird dieser von einer sich ausdehnenden Hochdruckachse zwischen einem Hoch auf dem Atlantik und dem Kontinentalhoch über Russland abgeschnürt und durch die Drehbewegung des Hochdrucksystems im Uhrzeigersinn auf dem Atlantik transferiert. Da sich Tiefdrucksysteme gegen den Uhrzeigersinn drehen, kippt die Grundströmung über Deutschland zum Ende der Woche von nördliche auf südliche Richtungen und die Temperaturen steigen bei einem weiter anhaltend unbeständigen Wetter bis Freitag auf +14 bis +18 Grad und am Samstag können frühsommerliche +22 Grad möglich sein. Wer es genauer wissen möchte - Wetter April.

Sommerwetter im Mai?
Die nach Westen abkippende Trogachse wurde in den vergangenen Tagen immer wieder berechnet und heute bestätigt, was das Ereignis wahrscheinlicher werden lässt. Doch schaut man sich die oben stehenden Wetterkarten noch einmal genauer an, so erkennt man die vielen kleinen Variablen und Unterschiede in den Berechnen und schnell wird klar, dass es da - trotz einer höheren Wahrscheinlichkeit - in den Details noch größeren Unsicherheiten gibt.
Spielt man das Schema eines sich nach Westen verlagernden Troges - samt den Einschluss einer Hochdruckzone - weiter durch, so wird sich im Bereich zwischen England, Spanien und Portugal ein quasistationäres Tiefdrucksystem ausbilden und auf seiner Vorderseite warme Luftmassen nach Norden befördern können. Ist das der Fall, so kippt die Witterung bis Mai von Nasskalt in Richtung Sommer.
Sowohl die Wetterprognose der Europäer, als auch die des deutschen Vorhersage-Modells berechnen diese Variante und so wären Anfang Mai mit Temperaturen von +20 bis +25 Grad und über dem Osten mit bis +27 Grad sommerliche Werte nicht auszuschließen. Da es sich um eine Vorderseitenanströmung handelt, sind die höheren Werte über den östlichen Landesteilen zu verorten, während es über dem Westen mit aufkommenden Niederschlag und Temperaturen von +18 bis +22 Grad frischer bleiben kann. Aber ja, so gelingt binnen kürzester Zeit ein Kippmuster in Richtung Frühsommer oder Sommer.

Erhaltungsneigung - kühles Maiwetter?
Die Wettervorhersage der Amerikaner zeigt, wie eine frühsommerliche bis sommerliche Wetterentwicklung Anfang Mai noch verhindert werden kann. Dabei spielt die Hochdruckzone zwischen Grönland, Skandinavien und Russland eine gewichtige Rolle.
Die Hochdruckzone über Grönland verläuft nicht autark, sondern kann eine Achsverbindung nach Süden aufbauen. Dieser Prozess hat zur Folge, dass das Strömungsmuster erneut meridionalisiert und aus nördlichen Richtungen Tiefdrucksysteme auf Mitteleuropa übergreifen können.
Trotz Zusammenbruch des Polarwirbels - kein nachhaltiger Durchbruch des Frühlings
Erschwerend kommt für den Frühling hinzu, dass sich im Bereich des europäischen Nordmeer, der Barents- und der Karasee ein Teil des sich auflösenden Polarwirbels positioniert und die Trogstruktur mit dem Abfluss kalter Luftmassen polaren Ursprungs stützt. Das hat Auswirkungen auf die Temperaturentwicklung über Deutschland, was das Temperaturniveau mit +14 bis +18 Grad dämpft. Kommt Niederschlag ins Spiel, so können die Werte in Richtung der +10 Grad-Marke absinken. Kommt die Sonne zum Vorschein, können bis +20 Grad möglich sein. Der Frühling mit angezogener Handbremse
.

Auf den Punkt gebracht: Ein sommerlich warmer Auftakt in den Mai?
Allen voran die Europäer und auch die Deutschen zeigen heute Eindrucksvoll, wie ein Kippmuster in Richtung des Frühsommers und Sommers Anfang Mai gelingen kann. Die Amerikaner halten stattdessen dagegen und so bleibt es zunächst einmal bei einer unsicheren Wetterentwicklung. Doch eines zeigt sich heute klar ab - die jahreszeitlich zu kühle Entwicklung endet in der zweiten Wochenhälfte.
Was wahrscheinlich ist
Im Zeitraum vom 26. bis 28. April kommt es zu einem regelrechten Temperatursprung von bis zu +10 Grad, was die Temperaturen in Richtung der +20 Grad-Marke streben lässt. Darin stimmen sowohl die Prognosen der Vorhersage-Modelle, als auch die Kontrollläufen überein. Die vergleichsweise kühle Prognose der Amerikaner findet in den Kontrollläufen keine Unterstützung und bildet die kälteste Variante ab. Der Mittelwert bewegt sich in einem Spektrum, welcher im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 um +1 bis +2 Grad zu warm ist. Also ja, der Mai hat ein hohes Potential, zu warm zu starten - mit einer stabilen Wetterentwicklung aber ist vorerst nicht zu rechnen. Schaun mer mal.

Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
27. April | +5 bis +17 Grad |
+12 bis +14 Grad |
1. Mai | +9 bis +27 Grad |
+16 bis +18 Grad |
6. Mai | +7 bis +26 Grad |
+14 bis +16 Grad |

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