Wetterprognose und Wettervorhersage
Qualitätsprognosen seit 2009
Frühsommer, Frühling und ein Temperatursturz im April. Und im Mai? Findet das launische Wetter mit seinem Auf und Ab der Temperaturen eine Fortsetzung, oder stabilisiert sich in der ersten Mai-Dekade das Wetter? Vieles hängt beim Wetter von einem Teilbereich des Polarwirbels über der Barentssee ab, welcher nach wie vor für Überraschungen gut sein kann - Stichwort Eisheilige!
Ein Tief zwischen England, Frankreich und Skandinavien befördert aktuell auf seiner Vorderseite warme Luftmassen nach Norden und lässt die Temperaturen über Deutschland in den frühsommerlich warmen Bereich ansteigen. Doch handelt es sich auch um feuchte Luftmassen, welche immer wieder für einen Schauer oder Gewitter (Gewitterradar) gut sein können.
Ab Montag verlagert sich das Tief weiter in Richtung Skandinavien und beginnt damit nach Süden auszutrogen. In der Nacht auf Dienstag und am Tage, ist über der Südhälfte mit einer länger andauernden Niederschlagstätigkeit und einer absinkenden Schneefallgrenze zu rechnen. Die Temperaturen gehen bis zur Wochenmitte auf +5 bis +10 Grad zurück und können am Mittwoch mit einer länger andauernden Sonnenscheindauer bis +14 Grad möglich machen. Mehr dazu in der aktuellen Wetterprognose zum Wetter April.
Die Amerikaner, die Europäer und auch das deutsche Vorhersage-Modell berechnen ab dem 27. April eine grundlegende Wetterumstellung. Wer bei uns schon längere Zeit zu Gast ist und zu den Freunden des Frühlings
gehört, der weiß, dass man auf den Teilbereich des Polarwirbels über der Barentssee achten sollte.
Momentan besteht der Polarwirbel noch aus zwei kleineren Aktionszentren. Einer über der Barentssee und ein weitere über dem östlichen Sibirien. Auf den obenstehenden Wetterkarten erkennt man bis zum 27. April eine Verlagerung der Aktivitätszentren in den Bereich von den Aleuten/Alaska - Grönland/europäisches Nordmeer. Mitverantwortlich für die Verschiebung sind zwei Hochdruckgebiete, welche über Kanada und über Sibirien den Polarwirbel in die Zange
nehmen. Der Wirbel über der Barentssee schwächt sich ab und macht den Weg für eine andere Wetterentwicklung im Mai frei.
Dem Teilwirbel über dem europäischen Nordmeer gelingt es nicht mehr, sich in Richtung Süden auszudehnen. Stattdessen drückt ein Tief auf dem Atlantik einen Hochdruckkeil in Richtung der Mittelmeerregion und in Kombination der Wettersysteme zueinander dreht die Grundströmung über Deutschland, Österreich und der Schweiz auf südwestliche Richtungen, was die Temperaturen bis Ende April auf +14 bis +18 Grad und örtlich bis +20 Grad ansteigen lassen kann. Die Kaltluftzufuhr zum Beginn der neuen Woche ist also nur eine vorüberziehende Erscheinung.
Restedes winterlichen Polarwirbels sind entscheidend
Entscheidend wird für das Wetter in der ersten Mai-Dekade sein, ob sich der Polarwirbel über der Polregion zentralisieren kann, oder von einem Polarhoch vollständig zerpflückt wird.
Es gibt also zwei wesentliche Entwicklungsmöglichkeiten für das Wetter in der ersten Mai-Dekade. Bei der Zentralisierung des Wirbels ziehen sich die kalten Luftmassen an den Polarkreis zurück und entlang der Polarfront stellt sich ein stringent von West nach Ost verlaufendes Strömungsmuster ohne großartigen Wellenbewegungen ein.
Das Resultat daraus wäre über Europa eine von der atlantische Frontalzone dominierte Großwetterlage, welche mit einer westlichen bis südwestlichen Grundströmung für ein unbeständiges Mai-Wetter sorgen kann. Der Wind frischt phasenweise böig auf und die Temperaturen pendeln sich auf +17 bis +23 Grad ein. Spielt die Sonne eine Rolle, so können sommerliche +25 Grad ermöglicht werden. Kommt es zu länger andauerndem Regen, orientieren sich die Werte mehr an der +15 Grad-Marke.
Sollte sich jedoch ein Polarhoch über der Polarregion durchsetzen können, so führt das zu einer Clusterbildung der übrigen Kaltluftzentren, was eine erhöhte Wellenbewegung entlang der Polarfront zur Folge hätte. Eine Zonalisierung der Großwetterlage wäre in diesem Fall weniger wahrscheinlich. Vielmehr würde eine meridional verlaufende Grundströmung das Wetter über Mitteleuropa beeinflussen können.
Eine meridional geprägte Großwetterlage hätte entweder eine sommerlich anmutende Süd-Nord- oder eine kühle Nord-Süd-Strömung zur Folge.
Der Polarwirbel eiert
. Eine Struktur ist nicht mehr vorhanden und lässt sich aus den aktuellen Berechnungen der Vorhersage-Modelle auch nicht ableiten. Die Clusterbildung wird eine große Rolle für die Wetterentwicklung in den ersten Mai-Tagen spielen, bei der sowohl sehr warme, als auch kühle Phasen möglich sein können.
Der Temperatursturz in der kommenden Woche beschränkt sich nach dem Mittelwert aller Kontrollläufe auf den Zeitraum vom 24. bis 27. April. Nachfolgend bestätigt sich der ansteigende Temperaturtrend der letzten Tage. Über dem Norden normalisieren sich die Werte im Vergleich zum vieljährigen Mittelwert von 1961 und 1990 im Zeitraum vom 28. April bis 7. Mai. Über dem Rest von Deutschland zeichnet sich eine Temperaturentwicklung ab, welche gegenüber dem vieljährigen Durchschnittswert um +1 bis +2 Grad zu warm ausfallen kann.
Die Unsicherheiten bestätigen sich in einem größer werdenden Temperaturspektrum, was sich bspw. am 1. Mai mit einer möglichen Temperaturspanne von +6 bis +24 Grad und am 7. Mai von +6 bis +28 Grad zeigt.
Eine nachhaltig stabile Wetterentwicklung ist vorerst nicht zu erwarten. Trockene Phasen sind vom 26. bis 28. April möglich. Sonst zeigt sich eine leicht und vom 28. bis 30. April eine mäßig erhöhte Niederschlagstätigkeit. Mit anderen Worten formuliert, ist ein frühlingshaft unbeständiger Wettercharakter in den ersten Mai-Tagen eine sehr wahrscheinliche Wetterentwicklung.
Tag | Temperaturspektrum | Temperaturmittelwert |
---|---|---|
28. April | +6 bis +15 Grad |
+13 bis +16 Grad |
2. Mai | +6 bis +25 Grad |
+14 bis +16 Grad |
7. Mai | +6 bis +28 Grad |
+14 bis +16 Grad |
In den vergangen 48 Stunden gab es im Langfristtrend eine Korrektur. Nach den aktuellen Berechnungen soll das Wetter im Mai mit einer Abweichung der Temperaturen von +0,5 bis +1,5 Grad und über Süddeutschland im Trend von bis +2,0 Grad gegenüber dem langjährigen Mittelwert von 1961 und 1990 zu warm ausfallen (91/20: -0,5 bis +1,5 Grad). Die Niederschlagsbilanz ist gegenüber dem langjährigen Sollwert unauffällig und über dem Süden von Deutschland etwas zu trocken.
Monat | Temperatur | Abweichung 1961-1990 in Grad | Abweichung 1991-2020 in Grad | Niederschlag |
---|---|---|---|---|
Januar 2023 | +3,6 | +4,1 | +2,7 | 69,2 l/m² - etwas zu nass |
Februar 2023 | +3,2 | +2,8 | +1,7 | 42,7 l/m² - etwas zu trocken |
März 2023 | +5,7 | +2,2 | +1,1 | 80,6 l/m² - deutlich zu nass |
April 2023 | +7,54 | +0,2 | -1,4 | 64,5 l/m² - leicht zu nass |
Mai 2022 | +14,4 | +2,3 | +1,3 | 46 l/m² - erheblich zu trocken |
Juni 2022 | +18,3 | +2,96 | +1,96 | 58 l/m² - extrem trocken |
Juli 2022 | +19,1 | +2,2 | +0,8 | 37,1 l/m² - extrem trocken |
August 2022 | +20,22 | +3,7 | +2,3 | 48,5 l/m² - extrem trocken |
September 2022 | +13,4 | +0,1 | -0,4 | 98,9 l/m² - zu nass |
Oktober 2022 | +12,53 | +3,53 | +3,13 | 49,5 l/m² - zu trocken |
November 2022 | +6,4 | +2,4 | +1,6 | 49,6 l/m² - zu trocken |
Dezember 2022 | +1,8 | +0,98 | -0,02 | 64,8 l/m² - etwas zu trocken |
Gesamtjahr 2023 | +5,0 | +2,3 | +1,0 | 267,7 l/m² - ausgeglichen |
Prognosegüte
Wetter ist Ihre Leidenschaft und Sie schreiben gerne? Für unsere Rubrik der Wettermeldungen aus aller Welt suchen wir Verstärkung. Falls Sie Lust haben, ein Teil des Teams von Wetterprognose-wettervorhersage.de zu werden, melden Sie sich einfach und unverbindlich über das Kontaktformular.